
FBSD Pressemitteilungen (50)
Pressemitteilung zum „Tag der Muttersprache“ am 21.02.22
"Bairisch-Raps" halten Einzug im Stundenplan
Logo "Rap de Schui"
Leider gibt es auch in Altbayern immer weniger Dialektsprecher. Der "Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V." (FBSD) bemüht sich deshalb bereits seit über 30 Jahren um die Erhaltung der bairischen Sprache – ein Kulturgut, das über 1500 Jahre alt ist. Einzelne Aktivitäten sind z.B. eine Dialekterhebung im Rupertiwinkel, das Gemeinschaftsprojekt "Mitn Redn kemman d’Leit z’somm" mit der Universität Salzburg oder das Projekt "Rap die Schui". Bei diesem handelt es sich um ein spannendes und innovatives Schulprojekt bei dem der "Bairisch-Rap" Einzug im Stundenplan hält!
Gemeinsame Pressemitteilung zum „Tag der Muttersprache“ am 21.02.21
Projekt „Mitn Redn kemman d’Leit z’somm“
Mit Kindern die sprachliche Vielfalt in der Euregio Salzburg-Berchtesgadener Land-Traunstein erforschen, reflektieren und ausbauen
"Dialekt ist ein falsches Deutsch!" oder "Leute, die Standarddeutsch (Hochdeutsch) sprechen, sind arrogant!" Solche und ähnliche Vorurteile gegenüber unterschiedlichen Sprachformen des Deutschen sind in unserer Gesellschaft weit verbreitetet. Die wenigsten hinterfragen sie, den wenigsten sind sie bewusst. Genau das aber will das grenzüberschreitende EU-Projekt "Mit’n Redn kemman d’Leit z’somm" gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern aus Bayern und Salzburg nun erreichen. Es handelt sich hierbei um ein Gemeinschaftsprojekt der Universität Salzburg und des Fördervereins für Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD).
Mitn Redn kemman d'Leit z'somm
Projektstart: „Mitn Redn kemman d’Leit z’somm“
Mit Kindern die sprachliche Vielfalt in der Euregio Salzburg-Berchtesgadener Land-Traunstein erforschen, reflektieren und ausbauen
Am 21. Februar ist wieder der „Internationale Tag der Muttersprache“.
Verabschiedung von Horst Münzinger - Vorstellung der neuen Vorstandschaft
Am 19.10.2019 wurde auf der Delegiertenversammlung eine neue Vorstandschaft des FBSD-Gesamtvereins gewählt.
Das Ereignis: Sonntag, 24. November, 19:00 Uhr, Furthmühle, " 12000 Jahre Weihnachten"
Der „7. Altbairische Mundarttag“ des FBSD steht unter dem Titel „12000 Jahre Weihnachten“, bei dem es um eine Zeitreise zu den Ursprüngen dieses Fests geht.
Wer hätte gedacht, dass Feiertage und Feuerabende das gleiche sind? Dass viele unserer schönsten Advents- und Weihnachtslieder sich der Hartnäckigkeit des mittelalterlichen Kirchenvolks zu verdanken sind? Dass das Fest selbst älter als das Christentum ist, dass Martinszug, Nikolaus, Perchtentreiben und Maskenfasching die gleichen Wurzeln haben, und der Turbokonsum vor dem 24. Dezember die alten Römer ebenso irritierte wie die Pfarrer des 16. Jahrhunderts?
30 Jahre FBSD und zum Internationalen Tag der Muttersprache am 21. Februar
Endlich Klarheit über regionale Mundartkompetenz
Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. legt regionale Zahlen zur Mundartkompetenz aus einer Pilotstudie der Uni Salzburg vor – Alarmglocken müssen läuten!
Der „6. Altbairische Mundarttag“ des FBSD steht unter dem Titel „Umma Fimfal an Duranand“ mit bairischen Texten, Lieder und Musik vom Feinsten.
Das Ereignis: Sonntag, 25. November, 19:00 Uhr, Furthmühle
"Umma Fimfal an Duranand"
Der Förderverein für Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) - mit ca. 3.500 Mitgliedern größter Sprachverein in Bayern - möchte mit seinem „6. Altbairischen Mundarttag“, anknüpfend an die stets sehr erfolgreichen Veranstaltungen der letzten Jahre, auch heuer wieder für die Verwendung und Weitergabe der regionalen Dialekte an die junge Generation bzw. in Familien, in Bildungseinrichtungen und in den Medien werben und über die Herkunft sowie für Bedeutung der Regionalsprachen informieren.
FBSD zu Gast beim Bildungskongress in Kiew
Zur Rolle der Mehrsprachigkeit als Last oder Bereicherung
In allen Lebensbereichen erlebt die seit 1991 selbständige Republik Ukraine große Veränderungen. Eine Reform des Bildungswesens soll helfen, die damit verbundenen Herausforderungen zu meistern und die Ukraine für die Zukunft fit zu machen. Dabei kann das osteuropäische Land auf die guten Beziehungen zu Deutschland und Bayern bauen und beim Blick über den Zaun deutsche Bildungssysteme kennen lernen.
Rekordjagd mit neuen Bairisch-Tests auf der Oidn Wiesn
Den einzigen zugelassenen Info-Stand betreibt der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) im traditionellen Museumszelt
Bei sagenhaften 15.000 Fragebögen liegt der bisherige Rekord bei dem verteilten Bairisch-Test „Woaßt as?“ auf der Oidn Wiesn. „Das Oktoberfest 2018 erwartet mehr Besucher und Bairisch hat Rückenwind. Wir haben also gute Chancen, einen neuen Rekord aufzustellen“, meint Benedikt Kronenbitter, der Vorsitzende des Landschaftsverbands München Stadt und Land im Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. Mit seinen zahlreichen Helfern betreibt Kronenbitter im Museumszelt den FBSD-Info-Stand - übrigens der einzige Info-Stand, der auf der Oidn Wiesn zugelassen ist. „Das hat damit zu tun, dass wir seit dem Bestehen der Oidn Wiesn, also seit 2010, mit dabei sind und unser Mundart-Ratespiel bei Einheimischen und Zuagroasten, bei Jung und Alt, bei Wirten und Schaustellern sehr beliebt ist.“ Hinzu kommt, dass die Zusammenarbeit mit Yvonne Heckl von der Historischen Gesellschaft Bayerischer Schausteller e.V. ganz wunderbar funktioniert hat“, schwärmt der Bairisch-Kenner.
Bairisch à la Carte – Tradition wird auf dem Münchner Oktoberfest großgeschrieben
Getragen von rund 3.200 engagierten Mitgliedern versucht der FBSD (Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V.) die Liebe zur bairischen Sprache zu stärken, sie vor allem der jungen Generation wieder nahe zu bringen und Bairisch als Alltagssprache zu bewahren.
Truderinger auf Sprachmission in Kiew
Bairisch- Förderer setzt auf Mehrsprachigkeit auch in der Ukraine
In Tittmoning wird boarisch g’redt!
Der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte hat sich nach einigen Jahren wieder mit einem Infostand am Colloredo-Markt auf der Tittmoninger Burg beteiligt. In bester Lage im Burg-Innenhof war der Stand stundenlang umlagert von begeisterten Dialektsprechern.
Nach Premierenerfolg startet der FBSD das 2. Dialektforum
Pressemitteilung, München, 06. November 2017
Wissenschaftler aus Europa stellen Förderung regionaler Sprachen vor
5. Altbairischer Mundarttag unter dem Motto: Boarisch fürs Hirn, Herz und Ohr
Das Ereignis: Sonntag, 12. November, 19:00 Uhr, Furthmühle
Boarisch fürs Hirn, Herz und Ohr
Beim „5. Altbairischen Mundarttag“ des FBSD steht unter dem Titel „Boarisch fürs Hirn, Herz und Ohr“ die Bairische Sprachgeschichte lehrreich und unterhaltend im Mittelpunkt.
Bairisch à la Carte – statt Rotkohl künftig Blaukraut
Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. stellt das Pilot-Projekt „Speisekarten-ABC für Wirtsleut' und Küchenchefs“ bayrischer Wirtshäuser vor
Dem Bayern schlägt es auf den Magen, wenn er in einem bayrischen Wirtshaus die Speisekarte liest und auf die Sprache achtet. Da werden Kohlrouladen, Frikadellen und Klöße angeboten anstatt Krautwickerl, Fleischpfanzerl und Knödel. Zwar verheißen in Lederhosen und Dirndl gewandete Kellner und Kellnerinnen sowie weiß-blaue Tischdecken original bayrische Wirtshaustradition, doch zweifelt der Gast ganz arg an der Echtheit, wenn die Speisekarte mit mittel- und norddeutschen Bezeichnungen durchsetzt ist. Mag auch der Preis für die Speisen stimmen, so ärgern sich nicht wenige Bayern - und auch mancher Fremde - über heimatsprachliche Mängel und unnötig importierte Bezeichnungen für vielerlei typisch bayrische Gerichte und Beilagen.
Der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. hat sich deshalb entschlossen, eine Kampagne zu starten, die die Wirtsleute dazu bewegen soll, der sprachlichen Gestaltung ihrer Speisekarte mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Keineswegs soll nach den Vorstellungen des Vereins die Speisekarte vollständig und auf Biegen und Brechen in Mundart übersetzt werden. Aber traditionellen bayrischen Begriffen für Speisen und Zubereitungsart soll der Vorzug gelten vor regionalfremden Begriffen und Schreibweisen.
Getragen wird die FBSD-Kampagne von dem humorvoll illustrierten Sprachführer für Wirtsleut', für dessen Finanzierung die Eva Mayr-Stihl Stiftung in Waiblingen gewonnen werden konnte. Der von wirts- und mundartkundigen Kennern erstellte und geprüfte Prospekt bietet Wirten, Küchenchefs und dem Servicepersonal Gebrauchshinweise und 35 Gegenüberstellungen heimatsprachlicher und norddeutscher Begriffe für Speisen und Zubereitungsarten. Das überschaubare Faltblatt kann gerade auch für Personal, das nicht aus dem bayrischen Sprachraum stammt, problemlos als Kleinplakat in Küche und Büro als kleine Hilfestellung angebracht werden.
Den Prospekt erhalten zunächst die rund 3.300 Mitglieder des Fördervereins Bairische Sprache und Dialekte e.V., um in ihrem Umfeld Wirte auf das Speisen-ABC hinweisen zu können und für Mundartfreundlichkeit zu werben. Zudem hat bereits der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) die FBSD-Initiative sehr begrüßt und Unterstützung bei der Verbreitung des Speiskarten-ABC zugesagt.
Vorstellbar ist aus Sicht des FBSD, dass die bairische Ausgabe Nachahmer findet, und Empfehlungen für den fränkischen und den schwäbischen Sprachraum erstellt werden. Bereits im Frühjahr war der FBSD gemeinsam mit dem Büro des Bayerischen Integrationsbeauftragten maßgeblich an der Herausgabe von Sprachtafeln in Bairisch, in Fränkisch und in Schwäbisch beteiligt. Die seinerzeit unerwartet große Nachfrage stimmt die FBSD-Vorsitzenden Horst Münzinger und Siegfried Bradl und den FBSD-Projektleiter Dr. Franz Sonnenberger zuversichtlich, dass auch das Speisekarten-ABC viel Zustimmung erhalten wird. „So tragen wir dazu bei, dass in mundartfreundlichen Wirtshäusern wieder mehr heimatsprachliche Begriffe zu lesen und zu hören sind“.
Weitere Informationen zur bairischen Sprache, zu den Aktivitäten des Vereins sowie Termine weiterer Veranstaltungen gibt´s unter www.fbsd.de .
Den besagten Prospekt gibt's ganz unten unter "Anhänge herunterladen": bairisch_ala_carte.pdf
Rekordjagd mit neuen Bairischtests auf der Oidn Wiesn
Den einzigen zugelassenen Infostand betreibt der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) im traditionellen Museumszelt
Bei sagenhaften 15.000 Fragebögen liegt der bisherige Rekord bei den verteilten Bairischtests „Woaßt as?“ auf der Oidn Wiesn. „Die Wiesn 2017 ist länger und Bairisch hat Rückenwind.. Wir haben also gute Chancen, einen neuen Rekord aufzustellen“, meint Benedikt Kronenbitter, der Vorsitzende des Landschaftsverbands München Stadt und Land im Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. Mit seinen zahlreichen Helfern betreibt Kronenbitter im Museumszelt den FBSD-Info-Stand. Übrigens der einzige Info-Stand, der auf der Oidn Wiesn zugelassen ist. „Das hat damit zu tun, dass wir seit dem Bestehen der Oidn Wiesn mit dabei sind und unser Mundart-Ratespiel bei Einheimischen und Zuagroasten, bei Jung und Alt, bei Wirten und Schaustellern sehr beliebt ist.“ Hinzu kommt, dass die Zusammenarbeit mit Yvonne Heckl von der Historischen Gesellschaft Bayerischer Schausteller e.V. ganz wunderbar funktioniert hat“, schwärmt der Bairsich-Kenner.
Bairischtipps für Groß und Klein
Wer seine Bairisch-Kenntnisse testen und mehr über die bairische Sprache erfahren will, kann sich vom 16. September bis zum 3. Oktober täglich von 11 Uhr bis 19 Uhr im Museumszelt am Stand des Fördervereins Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) einem unterhaltsamen und gleichwohl lehrreichen Bairisch-Sprachtest unterziehen. Wer alle Fragen richtig beantwortet, bekommt als Zertifikat das weiß-blaue Wapperl „I red Boarisch - und Du?“.
Auch Rundbriefe des Vereins und Sprachspiele werden angeboten. Praktische Hinweise und Buchempfehlungen zur Weitergabe und Pflege der bairischen Sprache in Familien, Kindergärten und Schulen gibt es bei den ehrenamtlichen Sprachfreunden kostenlos.
Weitere Informationen zur bairischen Sprache, zu den Aktivitäten des Vereins sowie Termine weiterer Veranstaltungen gibt´s unter www.fbsd.de .
Bei Fragen
Benedikt Kronenbitter,
Vorsitzender des FBSD-Landschaftsverbands München Stadt und Land
Telefon: 0179 5954983 E-Mail:
Siegfried Bradl
2. Vorsitzender des FBSD-Gesamtvereins
Telefon: 08254 – 8665 / E-Mail:
"Griaß di" – 1. Bairischkurs für Jung und Alt im Kulturzentrum Trudering
Kein Vokabelsalat, sondern bairische Sprache rund um die Volkskultur
Der überregionales Aufsehen erregende, spielerisch angelegte und sehr erfolgreiche Bairischkurs für Truderinger Kindergartenkinder "macht Schule": Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e. V. (FBSD) bieten im Herbst 2017 Interessierten jeden Alters erstmals einen Kurs zum Kennenlernen bairischer Sprache in Verbindung mit Geschichte, Musik, Literatur und Religion an. Vorkenntnisse sind nicht zwingend erforderlich, denn, so die Organisatoren:
"A bisserl woos geht fei imma!".
Das mehrteilige Programm gestalten die Liedermacherin Edeltraud Rey, der Buchautor und FBSD-Vorsitzende Horst Münzinger, die Mundartschreiberin Rosy Lutz und der Münchner Stadtpfarrer Rainer Maria Schießler.
Der Kurs beginnt am 23. September 2017 um 15 Uhr im Kulturzentrum München-Trudering an der Wasserburger Landstraße 32, mit Informationen zu den Themen und Referenten. Der Eintritt zu dieser Informationsveranstaltung ist frei.
Kurstermine sind dann der 14. und 28. Oktober sowie der 11. und 25. November, jeweils von 15 bis 16:30 Uhr im Kulturzentrum Trudering. Die Gebühr für den 4-teiligen Kurs beträgt 36 Euro, junge Erwachsene bis 27 Jahren zahlen nur 18 Euro und (Ehe-)Paare zusammen 54 Euro. Das Programm ist unter www.fbsd.de einsehbar. Anmeldungen können ab sofort unter erfolgen. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Die Schirmherrschaft über das bisher einmalige weiß-blaue Angebot für Einheimische und Zuagroaste haben der ehemalige Münchner Stadtrat und gebürtige Truderinger Dr. Georg Kronawitter und seine Frau Gundula übernommen.
Ermutigt zu diesem Bairisch-Bildungs-Kurs für Erwachsene wurden die Initiatoren Wolfgang Jungwirth (KAB) und Horst Münzinger (FBSD) durch den Erfolg und die Resonanz eines Bairisch-Grundkurses, der mit FBSD-Unterstützung seit Oktober 2016 für Kinder im Truderinger Kindergarten St. Franz-Xaver veranstaltet wird. Die Schirmherren Gundula und Dr. Georg Kronawitter sind sich sicher, dass auch die Teilnehmer von "Griaß di" für Erwachsene viel Freude haben werden.
Bairisch-Schwäbische Koalition gegen den Sprachverlust
FBSD und Schwäbisches Literaturschloss Edelstetten setzen mit Kooperationsvereinbarung ein Zeichen für Mundartförderung über Sprachgrenzen hinweg
Der rund 3300 Mitglieder umfassende und in Oberbayern ansässige Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) und der Verein Schwäbisches Literaturschloss Edelstetten e.V. wollen künftig gemeinsam gegen den Verlust der Regionalsprachen vorgehen. Schwäbisch-Alemannisch und Bairisch sind, wie das Fränkische, Regionalsprachen, die in Bayern gesprochen werden, aber in ihrem Bestand arg gefährdet sind. Deshalb wurden sie von der UNECSO 2009 als vom Aussterben bedroht eingestuft. "Die Bewusstseinsbildung, dass Regionalsprachen und Mundarten außerordentlich hochwertige und deshalb dringend zu erhaltende Kulturgüter sind, wollen wir künftig gemeinsam stärker betonen", so Prof. Dr. Klaus Wolf, Vorsitzender des Vereins Schwäbisches Literaturschloss Edelstetten e.V. und Horst Münzinger, Vorsitzender des Fördervereins Bairische Sprache und Dialekte e.V.
Dialekt macht schlau
Ab den 1960er Jahre wurden nicht nur in Bayern Regionalsprachen und Mundarten als bildungshemmend abgewertet und aus Schulen und Medien zu Gunsten eines norddeutsch geprägten Standarddeutsch verbannt. Generationen von Politikern, Eltern und Lehrkräften hielten Jahrzehntelang an dieser ideologisierten und schon längst als falsch widerlegten Defizithypothese fest - und Kinder von den Regionalsprachen und Mundarten fern. Mangelnde Überlieferungen im Elternhaus und in den Schulen haben aber zur Folge, dass besonders bei der jüngeren Generation erhebliche Wissenslücken bei den Themen Literatur, Musik und Brauchtum mit gravierenden Sprachdefiziten einhergehen.
"Sprache und Mundarten müssen in ihrer Ganzheitlichkeit wieder zu einem Erlebnis werden", betont deshalb Wolf, der an der Universität Augsburg lehrt.
"Zudem haben mehrere Untersuchungen der modernen Gehirnforschung und aufgeklärte Praktiker in den Schulen nachgewiesen, dass das Nebeneinander von Hochsprache und Mundart bei Kindern Konzentration und Kombinationsfähigkeit fördern und dadurch bessere schulische Leistungen erzielt werden als bei Einzelsprachlern", begründet der FBSD-Vorsitzende die Notwendigkeit, wirkungsvolle Konzepte zur Mundartförderung in Kindergärten und Schulen einzuführen.
Die Übergabe der Partnerschaftsurkunden im Literarischen Salon im schwäbischen Schloss Edelstetten im Beisein von Schlossherrin Fürstin Ursula von Esterhazy, setzt nach Meinung der Vorsitzenden auch ein wichtiges Signal für eine regional übergreifenden Mundartförderung, der sich "hoffentlich auch bald fränkische Sprachförderer anschließen werden."
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Gemeinsam stärker für den Erhalt der Regionalsprachen in Bayern:
(v.l.) Siegfried Bradl (stv. Vorsitzender FBSD), Prof. Dr. Klaus Wolf (Vorsitzender Li-teraturschloss Edelstetten) und Horst Münzinger (Vorsitzender FBSD) freuen sich über die Kooperationsvereinbarung ihrer Vereine und hoffen, dass sich die Franken bald anschließen werden.
Sportass Laura Dahlmeier wird Ehrenmitglied
Pressemitteilung, München 18. April 2017
Sportass Laura Dahlmeier wird Ehrenmitglied im
Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V.
Neben "zwei Päpsten" nun eine Weltmeisterin mit weiß-blauer Zunge in der Reihe prominenter FBSD-Ehrenmitglieder

Der weit über Bayern hinaus bekannten mehrfachen Weltmeisterin im Biathlon Laura Dahlmeier ist die Ehrenmitgliedschaft im Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. zuerkannt worden. "Damit hat der Förderverein mit seinen insgesamt 3.300 Mitgliedern neben dem emeritierten Papst Benedikt XVI. und dem als "Dialektpapst" bekannten Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Ludwig Zehetner mit Laura Dahlmeier eine Weltmeisterin und überaus erfolgreiche Repräsentantin der bairischen Sprache als Ehrenmitglied in seinen Reihen", freuen sich die FBSD-Vorsitzenden Horst Münzinger und Siegfried Bradl. Die sympathische Sportlerin aus dem Werdenfelser Land, die bereits Mitglied im FBSD war, nahm die Ernennungsurkunde vom 2. Vorstand des FBSD, Sigi Bradl entgegen. Dazu gab es ein maßgeschneidertes Gratulationslied des Haberer Zwoagsangs sowie lobende Verserln von Annelies Grasegger, die lange Jahre den FBSD in Garmisch-Partenkirchen geleitet hat. Laura Dahlmeier wurde bei ihrem Empfang durch den Skiclub Partenkirchen total überrascht und freute sich ungemein über ihre FBSD-Ehrenmitgliedschaft.

Die beiden Bairisch-Förderer sind beeindruckt und erfreut über den bärigen sportlichen Erfolg und freilich auch darüber, dass Laura Dahlmeier bairisch redet. "Dass Du, liebe Laura, in der Öffentlichkeit und speziell bei Interviews nicht auf eine standarddeutsche Variante ausweichst, sondern ganz selbstverständlich Redewendungen und Ausdrucksweisen Deiner Heimatsprache verwendest, ist einfach vorbildlich", lobten die Vereinschefs. Mundart reden ist beispielgebend vor allem für alle jungen Menschen im Werdenfelser Land und weit darüber hinaus, die Bairisch können, aber oft aus überzogener Rücksichtnahme oder aus Sorge vor schulischen oder beruflichen Nachteilen ihre Muttersprache untergraben.

Die herausragenden Sportergebnisse und auch die beruflichen Perspektiven von Laura Dahlmeier zeigten, dass die Auffassung, Mundart behindere persönlichen Erfolg, "ein ziemlicher Schmarrn" und schon längst überholt sei, so die FBSD-Vorsitzenden. Auch mit Blick auf die prominenten FBSD-Ehrenmitglieder, dem emeritierten Papst Benedikt XVI. und Prof. Dr. Ludwig Zehetner könne von einem sprachlichen Defizit bei Mundartrednern nicht die Rede sein. "Ein Defizit hat, wem Mundart oder Regionalsprache vorenthalten wurde und sich nur mit Einheitsdeutsch verständigen kann. Ja, der ist arm dran!"
Münzinger und Bradl hoffen, dass die auch wissenschaftlich nachgewiesenen Vorteile der Mehrsprachigkeit, Mundart neben Hochsprache, endlich auch in den höchsten Reihen der bayerischen Landes- und Kulturpolitik wahrgenommen werden und daraus Konsequenzen folgen für die Bildungspolitik sowie für die Aus-, Fort- und Weiterbildung der Erzieherinnen und Erzieher sowie der Lehrkräfte.

"Nur über die junge Generation, deren Sprachumfeld vor allem in Kindergärten und Schulen gestaltet wird, kann heimische Sprache und Mundart überliefert und erhalten werden." Die bayerische Politik muss auf allen Ebenen endlich wirksame Maßnahmen zur Förderung der Regionalsprachen und der Mundarten umsetzen. Ansonsten droht in absehbarere Zeit der endgültige Verlust der Orts- und Regionalsprachen sowie die Verflachung des reichhaltigen kulturellen Bestands in Bayern.
Foto 1:
Laura Dahlmeier bekommt von Siegfried Bradl, 2. FBSD-Vorsitzender, die Ehren-mitgliedschaft in Form einer schönen Urkunde überreicht (v.l.).
Foto 2:
Laura Dahlmeier bekommt von Siegfried Bradl, 2. FBSD-Vorsitzender, die Ehren-mitgliedschaft in Form einer schönen Urkunde überreicht (v.l.).
Foto 3:
Große Freude beim neugekürten FBSD-Ehrenmitglied Laura Dahlmeier (Mitte) und der Vereinsdelegation Gisela Bradl, Annelies Grasegger und Siegfried Bradl (v.l.).
Ansturm auf die Bairische Sprachtafel
Demnächst auch für Franken und Schwaben
Wer hätte das gedacht. Bereits wenige Stunden nach Veröffentlichung der Sprachtafel „I LEARN BOARISCH“ gingen im Büro des Integrationsbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung weit über tausend Bestellungen ein. „Ein Ansturm, mit dem wir nicht gerechnet haben“, zeigt sich der Initiator Siegfried Bradl, 2. Vorstand des Fördervereins Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) erstaunt und erfreut zugleich.
Nach dem Erfolg der Sprachtafel „Ich lerne Deutsch“ schufen der bayerische Integrationsbeauftragte und der FBSD eine bairische Variante, der eine fränkische und schwäbisch-alemannische folgen wird. Die Übersicht ist nach Sparten wie Verkehr, Freizeit oder Notfall gegliedert und enthält einfache Symbole und Zeichnungen sowie daneben das bairische Wort oder eine Bedeutungserklärung.
Mit der neuen Sprachtafel erweitert sich die Zielgruppe über Menschen mit Migrationshintergrund hinaus auf alle Menschen, die Freude an der Mundart haben. Die Sprachtafel kann damit in verschiedensten Institutionen und Gruppierungen vom Kindergarten über Schulen bis hin zum Pflegeheim eingesetzt werden.
Die Bairische Sprachtafel im Format A2 kann über die Geschäftsstelle des Integrationsbeauftragten per e-mail bestellt werden und wird kostenlos zugesandt. Infos auch unter www.fbsd.de.
Bayerische Dialektpfleger üben den Schulterschluß
Beim neu konzipierten FBSD-Dialektforum kommen erstmals Wissenschaftler und Dialektförderer zum Meinungsaustausch zusammen
Erstmals hat der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) zu einem mehrtägigen Dialektforum eingeladen und mit der Zusammenführung von Sprachwissenschaftlern und Dialektpflegern aus Bayern gleichzeitig eine neuartige Veranstaltungsform erprobt. Somit umfasste das auf zwei Tage verteilte Tagungsprogramm Referate von Sprachwissenschaftlern und Experten der Universitäten Augsburg, Berlin, Passau und Regensburg sowie Vorträge von Verantwortlichen aus zehn Vereinen und Institutionen, die sich in unterschiedlicher Weise in Bayern mit der Förderung der Regionalsprachen und der Dialekte befassen. Während der Tagung wurde offenbar, dass es zwar vielfältige Aktivitäten und Erfahrungen, Praxisbeispiele und Ansätze zur Dialektförderung gibt, aber eine gemeinsame Plattform für einen regelmäßigen Informationsaustausch untereinander fehlt. Das Dialektforum habe gezeigt, so die FBSD-Vorsitzenden Horst Münzinger und Sigi Bradl, dass es erforderlich ist, die vielen einzelnen Ideen und Maßnahmen von ihrem Inseldasein zu befreien und einen regen Austausch untereinander anzustreben. Zudem müsse eine richtungsweisende, gemeinsame Stoßrichtung für Aktivitäten entwickeln werden.
Unterschiedliche Einschätzungen zur Situation des Dialekts
Erwartungsgemäß bestanden Unterschiede in der Einschätzung der Dialektverbreitung besonders innerhalb der für die Überlieferung wichtigen jungen Generationen. Die Bandbreite der Meinungen reichte vom drohenden Totalverlust der Dialektkompetenz zunächst im städtischen Raum bis hin zur Wiederentdeckung. Festgestellt wurde auch, daß qualifizierte Umfragen und Studien hierzu fehlen.
Als positive Beispiele wurden die vielen Musikgruppen und Bühnenkünstler genannt, die ihre Texte in Mundart präsentieren. Auch die Verwendung dialektaler Schreibweisen beim Versand elektronischer Nachrichten unter Jugendlichen spreche für eine gewisse Vertrautheit junger Menschen mit dem Dialekt. Zudem sei zumindest punktuell ein wachsendes Interesse junger Menschen für Tradition, Brauchtum und Sprache zu beobachten. Bisher nähern sich Erziehungs- und Lehrkräfte in Kindergärten und Schulen immer noch nur vereinzelt - mit meist selbst gestalteten Mundartprojekten - dem Thema Dialekt. Weitgehend einig waren sich die Teilnehmer darüber, dass in wachsenden Städten und Gemeinden der Dialektverlust stärker drohe als in ländlichen Regionen. Aber auch außerhalb der Ballungsräume schreite der Verlust der Regiolekte voran.
Eltern, Erziehungs- und Lehrkräfte für den Dialekt gewinnen
Einig waren sich die Teilnehmer darüber, dass für die Weitergabe des Dialekts an den Nachwuchs vor allem die Eltern und Großeltern gewonnen werden müssten. Nach Auffassung der Teilnehmer glauben noch zu viele Väter und Mütter an die längst widerlegte These, wonach Dialekt ein Bildungshemmnis sei. Daraus folge der Verzicht auf Mundartsprache in der Familie. Hier sei der Hebel anzusetzen und die Eltern noch intensiver über die wissenschaftlich erwiesenen und von Lehrern bestätigten Vorteile des Dialekts für Kinder aufzuklären. Gewonnen werden müssten aber auch die Erzieherinnen in den Kindergärten und die Lehrkräfte in den Schulen. Die vorhandenen Materialien, wie etwa die Lehrer-Handreichung „Dialekte in Bayern“ des Instituts für Schulqualität und Bildungsforschung, das Lesebuch „Freude an der Mundart“ des Bayernbundes und die Materialien aus dem Wertebündnis-Projekt“ MundART- WERT-voll“ müssten stärker zum Einsatz kommen.
Die positive Grundhaltung der Lehrkräfte könnte zudem durch unterrichtsübliche Arbeitsunterlagen, die mit den Dialektthemen im neuen LehrplanPLUS abzustimmen seien, gefördert werden. Die aktive Schulung dieser „Multiplikatoren“ ist mit Nachdruck voranzutreiben.
Normierung der Schreibweise des Bairischen erforderlich
Weil die bairische Sprache bislang keine einheitliche Schreibweise aufweisen kann, sei die Schaffung eines normierten und anerkannten Schreibsystems erforderlich. Damit könnte, so die FBSD-Vorsitzenden, auch der Wege geebnet werden, um die Prozedur für die Aufnahme in die „Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen“ in Gang zu bringen. Die Landespolitik bekäme dann eine konkrete Handlungsbasis, um weitreichende und überprüfbare Maßnahmen zur Verbreitung der Regionalsprache in den Kindergärten, Schulen und in der Öffentlichkeit zu initiieren. Dazu sei es erforderlich, die in den Referaten und Diskussion während des FBSD-Forums zu Tage getretenen unterschiedlichen Ansätze in einer Expertenrunde zu besprechen und gemeinsam ein umsetzungsreifes, einfach anwendbares Schreibsystem zu schaffen.
Politiker loben FBSD-Forum und Dialektpflege
Lobende Worte für das FBSD-Dialektforum fand auch Josef Mederer, der Präsident des Bayerischen Bezirketags, Er sagte seine Unterstützung für die Dialektförderung zu und lud die FBSD-Vorsitzenden ein, im Kulturausschuß des Bayerischen Bezirketags Arbeit und Ziele des Vereins vorzustellen. Dass das Thema Dialekt auch in den Ministerien angekommen ist, zeigten die Videobotschaften von Heimatminister Markus Söder und Bernd Sibler, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. Beide bekannten sich zur Mundart und zur Mundartförderung in Bayern und sagten ebenfalls ihre Unterstützung zu.
Der erstmalige Schulterschluß von Sprachwissenschaftlern und Dialektförderern zum gemeinsamen Meinungsaustausch ist auf alle Fälle gelungen. Somit ist das vom FBSD erstmals initiierte Dialektforum als großer Erfolg zu werten.
Erste dreitägige FBSD-Tagung bayerischer Dialektpfleger
Dialektforum mit Experten und Praktikern soll Sprachförderung beleben
Der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. ist Ausrichter eines bislang einzigartigen Dialektforums, das vom 7. bis 9. Oktober im Trachtenkulturzentrum des Bayerischen Trachtenverbands in Holzhausen bei Landshut stattfinden wird. Vorrangiges Ziel dieser besonderen FBSD-Veranstaltung ist es, erstmals ein Forum zu schaffen, bei dem viele namhafte Experten und Praktiker unterschiedlicher Bereiche zusammen kommen, um über Inhalte und Wirkungseinschätzung bestehender und denkbarer Maßnahmen zur Dialektpflege zu sprechen. Die Ergebnisse sollen zu einem Tagungsband zusammengefasst werden und als Grundlage für ein ganzheitliches Konzept zur dauerhaft wirksamen Mundartpflege dienen. Zugleich soll eine erste Basis für die Aufnahme der Regionalsprachen in Bayern (Bairisch, Schwäbisch-Alemannisch und Fränkisch) in die „Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen“ geschaffen werden.
Das FBSD-Programm sieht deshalb Referate von Experten unterschiedlicher Fakultäten zur Standortbestimmung der Mundartkompetenz in der Bevölkerung und in der Schule sowie zur Dialektpflege vor. Auch das von der Bayerischen Staatsregierung initiierte Wertebündnis Bayern mit dem Projekt „MundART - WERTvoll“ ist mit dabei. So werden Sprachwissenschaftler ihre Vorschläge für die Dialektförderung vorstellen und Vertreter aus der Politik bestehende Regelwerke und Maßnahmen erläutern.
Des Weiteren werden Vertreter unterschiedlicher Vereine und Institutionen, wie etwa das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB), das Unterfränkische Dialekt-Institut (UDI), die Johann-Andreas-Schmeller-Gesellschaft und der Heimatkundliche Arbeitskreis Oberviechtach e.V. - „Oberviechtacher Dialektprojekt“ ihre Arbeit vorstellen und über ihre Erfahrungen im praktischen Umgang mit der Dialektpflege berichten.
Die umfangreiche Referentenliste mit Gästen aus Berlin, ganz Bayern und Österreich enthält so bekannte Namen wie die der Sprachwissenschaftler Professor Dr. Ludwig Zehetner, Professor Dr. Werner König und Prof. Dr. Almut König. Aber auch die Politik ist mit dem Präsidenten des Bayerischen Bezirketags, Josef Mederer, sowie Videobotschaften von Heimatminister Markus Söder und Bernd Sibler, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, vertreten.
Am Samstagabend findet für alle Interessierte eine öffentliche Veranstaltung statt.
Im Blick auf das Jubiläumsjahr „500 Jahre Bayerisches Reinheitsgebot“ wird Mundartautor Dr. Hans Göttler unter dem Titel „Gemma zum Bräu! - Bier- und Wirtshaus-Gschichtn aus Altbayern“ einen unterhaltsamen und kurzweiligen Abend gestalten. Musikalisch umrahmt wird das Ganze vom weithin bekannten „Haberer-Zwoagsang“, der lustige Wirtshaus- und Bierlieder sowie Couplets beitragen wird. Der Abend beginnt am 8. Oktober um 20 Uhr. Nähere Informationen zur Tagung sowie zur Reservierung gibt es bei Tagungsorganisator Sigi Bradl, 2. FBSD-Vorstand, unter: Tel. 08254 - 8665 oder 2.
Kurzfristig Entschlossene können sich ebenfalls noch bis Donnerstag, den 6. Oktober, unter der genannten Kontaktadresse anmelden.
Erster Bairischkurs im Truderinger Kindergarten St. Franz Xaver – Förderverein übernimmt Schirmherrschaft
Die Meinung der Eltern, die zum Informationsabend „Dialekt im Kindergarten“ kamen, war eindeutig: Unsere Kinder sollen mehr Bairisch können. Eingeladen zu dem Treffen in den Kindergarten St. Franz Xaver hatte die Leiterin des Kindergartens, Jeannette Feuerecker, und die Erzieherin Erika Marschall. Der Truderinger Horst Münzinger, Vorsitzender des Fördervereins Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) und Schirmherr dieses bislang einmaligen Vorhabens, begründete den Eltern die Initiative mit den wissenschaftlichen Nachweisen der Vorteile für Konzentration und Erinnerungsvermögen, wenn neben Hochsprache auch Dialekt gesprochen wird. Das Vorurteil, Dialekt sei ein Bildungshindernis, sei längst widerlegt. Deshalb betont auch der neue LehrplanPLUS für alle Schularten in Bayern den Dialekt stärker als bisher. Auch der Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) befürworte mehr Dialektförderung an Schulen, weil damit Sprachvermögen, Ausdrucksweise und Sozialverhalten positiv beeinflusst würden. Und nicht zuletzt könne schon früh der Wert nebeneinander gelebter Sprachen als wichtiger kultureller Bestandteil vermittelt werden.
Den Kurs leitet Erika Marschall, deren Ideen zur kindgerechten Dialektkunde von den Eltern begeistert aufgenommen wurden. Die Teilnahme am wöchentlich stattfindenden Kurs mit bis zu 12 Kindern ist freiwillig. Angemeldet wurden am Informationsabend spontan 15 Kinder. Start ist am 20.Oktober.
Dialekt macht schlau – erst recht auf der Wiesn!
Sprachverein wieder mit eigenem Informationstand dabei
Es hat schon Tradition, dass der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) mit einem eigenen Info-Stand auf dem größten Volksfest der Welt dabei ist. Diesmal unterhalten Mitglieder des Vereins vom 26.9. bis 3.10. im Festzelt auf dem Gelände des Zentralen Landwirtschaftsfests wieder ein eigenes Standl. Geboten wird der weit über die Grenzen Bayern hinaus bekannte FBSD-Bairischtest mit neuen Begriffen aus dem reichhaltigen Inventar bairischer Mundarten. So können sich Besucher beim Sprachtest, falls sie es nicht wissen, über die Bedeutung von Begriffen wie Kummet, dawei hom oder Schràzn und ihre Gegenstücke in bairischer Hochsprache informieren. Die Bairischförderer geben auch gerne Auskunft über die vom Lehrerverband bestätigten und von Wissenschaftlern erneut nachgewiesenen Vorteile für Konzentration und Erinnerungsvermögen, wenn bereits im Kindesalter neben der standarddeutschen Sprache auch Mundartliches geredet wird.
Den unterhaltsamen und gleichwohl lehrreichen Bairischtest unter dem Motto „Dialekt macht schlau!“ gibt’s in der zweiten Wiesnwoche täglich von 11 Uhr bis 19 Uhr am FBSD-Standl. Wer einen Fragebogen mit 21 Begriffen fehlerfrei ausgefüllt hat, erhält als Auszeichnung das dekorative FBSD-Wapperl „I red Boarisch…und Du?“. Weitere Informationen zur bairischen Sprache und zum Vereinsleben sowie Lernangebote für Kinder und Veranstaltungstermine findet man unter: www.fbsd.de.
Tag der Muttersprache - nötiger denn je
Appell an den Bayerischen Rundfunk: Vielfalt der bayerischen Regionalsprachen - Bairisch, Fränkisch und Schwäbisch - muss wieder hörbar werden
Für den Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) ist der jährlich am 21. Februar begangene Tag der Muttersprache ein wichtiger Anlass, um auf den drohenden Verlust der bairischen Sprache und damit auf das mit 1500 Jahren ältesten und wertvollsten Kulturguts Bayerns aufmerksam zu machen.
Die bereits 2009 von der UNESCO als bedroht eingestufte Bairische Sprache wird vor allem in der jüngeren Generation der unter 40jährigen immer weniger erlernt und gesprochen. Die Überlieferung an folgende Generationen ist deshalb arg gefährdet. Hauptgründe hierfür sind die vor Jahrzehnten begonnene Verbannung der bairischen Sprache und der Mundarten aus den Schulen und aus dem öffentlich-rechtlichen Bayerischen Rundfunk sowie eine allgemeine Geringschätzung der Regionalsprachen. „Aufgrund heute widerlegter Vorurteile wurden damals Bairisch und andere Regionalsprachen entwertet und gemieden und ein steriles Allgemeindeutsch als Premiumsprache mit den Merkmalen Modern und Überlegen durchgedrückt“, erklärt der FBSD-Vorsitzende Horst Münzinger aus München.
„Eine völlig falsche Weichenstellung, wie sich schon seit geraumer Zeit durch wissenschaftliche Studien und in der Praxis nachweisen lässt“, ergänzt Siegfried Bradl aus Altomünster, stellvertretender Vorsitzender des Sprachvereins. Dieser wurde 1989 gegründet und zählt heute rund 3.300 Mitglieder. „Die Lernvorteile werden bei Schülern, die neben Neuhochdeutsch auch ihre regionale Mundart beherrschen, von Lehrkräften bejaht und in Schulleistungsvergleichen nachgewiesen.“, so Bradl.
Anwendung der neuen Lehrerhandreichung „Dialekte in Bayern“ muss zur Pflicht in Schulen werden
Für Lehrkräfte gibt es deshalb die 400-seitige Neuauflage der „Handreichung für den Unterricht - Dialekte in Bayern“, die 2015 im Auftrag des Bayerischen Kultusministeriums vom Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung als Lernmaterial erstellt und an alle Schulen in Bayern verteilt wurde. Die Erstauflage mir 200 Seiten war 2006 auf eine 1999 gestartete Initiative des FBSD e.V. entwickelt worden.
„Sehr merkwürdig ist, dass Lehrkräfte, die wir nach der Handreichung fragen, dieses hervorragende Werk nicht kennen“, wundert sich Münzinger und stellt sich die Frage, wo die mit öffentlichen Geldern finanzierten Bücher und Tonträger wohl hingekommen sind.
Der FBSD-Vorsitzende fordert deshalb, dass die Weitergabe an die Lehrkräfte und der Einsatz dieses Werks im Rahmen der neuen Lehrpläne vom Ministerium verpflichtend eingefordert und konsequent kontrolliert werden. „Schon in der Ausbildung und während der Fortbildungsmaßnahmen müssen die Lehrkräfte das Werk kennen und anwenden lernen“, ergänzt Bradl. „Gleiches gilt im Prinzip auch für Erzieherinnen und Erzieher.“
Um schon ganz jungen Buben und Mädchen in Bayern die Chance zu geben, neben Deutsch auch die Aussprache und den Wortschatz der jeweiligen Regionalsprache kennenzulernen, zu erwerben oder zu pflegen, arbeiten Mitglieder des FBSD mit Kindergärten und Schulen zusammen. „Wir fördern damit die vorteilhafte bilinguale Erziehung der Kinder“, so Bradl, der für diese Aufgabe das unter seiner Regie entstandene FBSD-Mundart-Ratespiel „Woaßt as?“ empfiehlt.
Umkehr der BR-Sprachkultur
Dringenden Korrekturbedarf sehen die beiden Vorsitzenden bei der Sprachkultur im Bayerischen Rundfunk. Ihrer Ansicht nach zeigt der massive Protest gegen die geplante Auslagerung der Volksmusik vom UKW-Sender „Bayern 1“ zum Digitalsender „BR-Heimat“ auch die starke emotionale Bindung vieler Zuhörer zu ihrer Muttersprache. Sie ist durch die Bevorzugung einer entregionalisierten, einheitlichen Moderatorensprache, anstelle einer regional gefärbten Aussprache, fast nur noch im Bereich der Volksmusik zu hören. Damit ist dann auf vielen anderen Kanälen nur noch ein „Einheitsbrei“ mit wenig sprachlichem Tiefgang zu hören. Viele sehen zudem in der geplanten Auslagerung einen weiteren Verlust bayerischer Identität - und das gerade bei einem öffentlich-rechtlichen Sender mit entsprechendem Kulturauftrag.
„Moderatoren mit frohstimmender Sprachfärbung hört man selten. Es scheint, als seien sie immer noch nicht so recht im BR erwünscht“, so die Vorsitzenden. Sie haben deshalb den Intendanten des Bayerischen Rundfunks Ulrich Wilhelm dringend gebeten, eine Umkehr bei der BR-Sprachkultur vorzunehmen. Anstelle eines allgemeindeutschem Wortinventars und gekünstelter Einheitsaussprache sollten das regionale Wortinventar und die regionalen Aussprachen aufgewertet werden. Weiterhin fordern sie den BR-Intendanten auf, „es zuzulassen und es nach Kräften zu fördern, dass der Bayerische Rundfunk wieder als selbstbewusster, heimatverbundener und in seiner Vielfalt bayerisch hörbar wahrgenommen wird“.
Neujahrsempfang des Bundespräsidenten Gauck - Siegfried Bradl war dabei
Neujahrsempfang von Bundespräsident Gauck für engagierte Bürgerinnen und Bürger im Schloss Bellevue
Bundespräsident Joachim Gauck hatte am Freitag, 8. Januar 2016, zum Neujahrsempfang ins Berliner Schloss Bellevue ein. Neben Repräsentanten des öffentlichen Lebens wurden rund 70 Bürgerinnen und Bürger aus allen Bundesländern - fünf davon aus ganz Bayern - eingeladen, die sich um das Gemeinwohl besonders verdient gemacht haben. Mit der Einladung dankten der Bundespräsident und seine Lebensgefährtin Daniela Schadt den Gästen für ihr Engagement.
Der aus dem oberbayerischen Altomünster (Landkreis Dachau) stammende Siegfried Bradl wurde für seine Verdienste als ehrenamtlicher Volksmusikberater und sein seit über 40-jähriges Engagement für die Belange des Brauchtums, der bairischen Sprache und der Volksmusik geehrt. Außerdem würdigte man damit sein seit 40 Jahren andauerndes soziales Engagement beim Bayerischen Roten Kreuz. Im Anschluss an das Defilee der insgesamt rund 220 Repräsentanten aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens lud der Bundespräsident die Bürgerinnen und Bürger zu einem gemeinsamen Mittagessen in den Großen Saal von Schloss Bellevue ein. Eine besondere Ehre war es für Siegfried Bradl, daß er hierbei am Tisch von Frau Schadt sitzen durfte.
Vor dem Mittagessen hielt Bundespräsident Gauck eine beeindruckende Tischrede, aus der nun auszugsweise zitiert wird:
„ ….. Sie, liebe Gäste, sind heute hier, weil Sie vielen Menschen die Hoffnung geben, dass die Geschichte des neuen Jahres eine gute Botschaft bereithalten wird. Sie alle haben an ganz verschiedenen Stellen der Gesellschaft dazu beigetragen, dass sich unser Land nach innen wie außen solidarisch zeigen konnte. Sie alle engagieren sich auf eine Weise, die wohl jedes Staatsoberhaupt stolz machen würde. Ich jedenfalls bin es.
….. Ich bin dankbar für Ihren Ideenreichtum, Ihre Großzügigkeit, Ihre Geduld, Ihren Humor, Ihre Ausdauer und Ihre Hingabe. Das sind die besten Eigenschaften, die unser Land zu bieten hat.
….. Was Sie tun oder getan haben, sorgt nicht immer für Schlagzeilen. Vieles geschieht unbemerkt, im engsten privaten Kreis, in der Familie und gemeinsam mit Nachbarn. Und viele von Ihnen werden Ihr eigenes Handeln für alltäglich und selbstverständlich halten und sie tun es nicht, weil sie den Dank der Gesellschaft oder des Staates dafür erwarteten.
….. Und doch wirkt, was Sie alle tun, in die Gesellschaft hinein. Liebe, Vertrauen, Freundlichkeit, Geduld, Fürsorge und Gemeinsinn - Sie zeigen, wie das gelingen kann.
….. Ich kann unmöglich alle Ideen aufzählen, die Ihnen eingefallen sind, um vorzuleben, was einen Ort, ein Land, eine Gesellschaft lebenswert macht. Und doch möchte ich Ihnen allen danken und Sie wissen lassen, dass Ihr Engagement Anerkennung findet. Was Sie tun, ist kein Beiwerk, keine Girlande, mit der man einen Staat zusätzlich schmückt. Ihr Engagement ist der Boden, auf dem wir stehen und auf den unsere demokratischen Institutionen bauen. Sie sind Säulen unserer Bürgergesellschaft. Sie werden in Zeiten wie diesen mehr denn je gebraucht.“
Für die Begleitpersonen fand während des offiziellen Empfangs ein Sonderprogramm statt. Es wurde der Reichstag bzw. Bundestag besichtigt. Zum Abschluß fand ein gemeinsames Essen im Restaurant Käfer statt.
Siegfried Bradl (Mitte) war am Freitag einer von etwa 70 Ehrenamtsvertretern beim Neujahrsempfang
des Bundespräsidenten Joachim Gauck und dessen Lebensgefährtin Daniela Schadt.
Bundespräsident Gauck nahm das CD-Geschenk „Bloß füa Di … - Musi & Gsang aus’m Altoland“, mit großer Freude an.
@Jesco Denzel
Bundespräsident Joachim Gauck (li) und Siegfried Bradl bei einem lockeren Gespräch nach dem Mittagessen.
@Siegfried Bradl
Daniela Schadt, die Lebensgefährtin des Bundespräsidenten Gauck,
hatte Siegfried Bradl zum Mittagessen an ihren Tisch eingeladen.
@Siegfried Bradl
Bairischtest auf der Oidn Wiesn 2015
Sprachverein wieder mit eigenem Informationstand im Museumszelt
Über 15.000 Besucher haben auf der Oidn Wiesn 2014 den Bairischtest „Woaßt as?“ des Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) absolviert und damit die Erwartungen der ehrenamtlichen „Bairischförderer“ weit übertroffen. Weil sich gar so viele Besucher aus Nah und Fern für das Bairische interessiert haben, wird der Verein auch auf der Oidn Wiesn 2015 wieder mit einem eigenen Informationstand dabei zu sein. Dazu hat der FBSD auch neue Fragebögen mit mehr oder weniger bekannten Begriffen aus dem altbairischen Wortinventar erstellt. So kann erraten werden, ob Gumpn eine zu kurz geratene Gurke oder eine Wassermulde bezeichnet und ob das Fallbeil oder der Gauner auch Falott genannt werden. Wer einen Fragebogen mit 21 Begriffen fehlerfrei ausgefüllt hat, erhält als Auszeichnung das dekorative FBSD-Wapperl „I red Boarisch…und Du?“.
Den unterhaltsamen und gleichwohl lehrreichen Bairischtest können Besucher der Oidn Wiesn vom ersten bis zum letzten Wiesntag, jeweils von 11 Uhr bis 19 Uhr, absolvieren. Zur weiteren Vertiefung der Bairischkenntnisse gibt es an dem Stand das beliebte Mundart-Ratespielspiel „Woaßt as?“ mit über 100 Begriffen aus 8 verschiedenen Sprachregionen Bayerns. Zudem können sich Besucher über die Ziele und die Maßnahmen des mit 3.300 Mitgliedern größten Sprachvereins in Bayern informieren. Auch praktische Hinweise und Buchempfehlungen zur Weitergabe und Pflege der bairischen Sprache in Familien, Kindergärten und Schulen gibt’s kostenfrei.
Tag der Muttersprache am 21. Februar (2015)
Jugend entdeckt die Bairische Sprache
Sie sagen Hallo, cool und Tschüss und sind doch ganz eifrig auf der Suche nach Informationen zur Bairischen Sprache. Diese Beobachtung macht der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD), der immer häufiger Anfragen von Schülern, Studenten und jungen Erwachsenen erhält, die sich besonders für Schul- und Seminararbeiten über das Bairische schlau machen wollen. Aber auch Lehrkräfte und Personal aus Kindergärten erkundigen sich bei dem mit 3.200 Mitglieder zählenden, größten Sprachverein Bayerns nach Arbeitsmaterial, um Projekte oder Lernstunden zu gestalten, die sich mit Bayern, Tradition und Bairische Sprache befassen.
Mundart-Ratespiel ein echter Renner
Ein Grund dafür ist auch der Tag der Muttersprache, der seit dem Jahr 2000 immer am 21. Februar begangen wird und an die Förderung kultureller und sprachlicher Vielfalt und Mehrsprachigkeit erinnern soll. Anfangs wenig beachtet, ist er heute ein beliebter Anlass für Schul-Projekte mit den Themen Mundart, Brauchtum oder Tradition in Bayern. „Fast immer können wir helfen und Antworten geben oder zumindest Quellen nennen“, betont der Vereinsvorsitzende Horst Münzinger. Mit dem im Herbst 2014 veröffentlichten FBSD-Mundart-Ratespiel Woaßt as? hat der Verein zudem eine echte Einstiegshilfe geschaffen, die über 100 mundartliche Wörter aus acht altbairischen Sprachlandschaften und 70 oberdeutsche Begriffe enthält. „Ein echter Renner“, wie der 2. Vorsitzende Siegfried Bradl betont. „Die Erstauflage mit 2.500 Stück war in kürzester Zeit vergriffen. Auch Lehrer haben das Kompendium als Arbeitsmaterial entdeckt und viele Exemplare bestellt“, freut sich Bradl.
„Woaßt as?“-Sammlerstück in Vorbereitung
„Die nächste Auflage wird wohl ein besonderes Sammlerstück werden“, sagen die beiden Vereinsvorsitzenden, denn das kleine FBSD-Ringbuch erhält als erstes gedrucktes Medium das Logo des Radiosender BR Heimat, den der Bayerische Rundfunk am 2.Februar gestartet hat, und der als Kooperationspartner gewonnen werden konnte. Somit kann das FBSD-Ringbuch demnächst auch beim BR in der Münchner Geschäftsstelle oder per Internet im BR-Shop erworben werden. Name und Programm des neuen Senders BR Heimat sind für den FBSD auch ein Signal dafür, dass der Volkskultur in Bayern mit Musik und Sprache, mit Brauchtum und Tradition, wieder mehr Bedeutung zukommt. Eine sehr wichtige Entscheidung, die das jahrelange Zurückdrängen des oft mit Rückständigkeit gleichgesetzten Bairischen wenigstens teilweise revidiert.
Neue Dialekt-Handreichung und LehrplanPLUS für Lehrkräfte
Neben dem neuen FBSD-Sammlerstück wird es auch eine neue Lehrer-Handreichung „Dialekte in Bayern“ für den Unterricht geben, die erstmals 2006 auf Betreiben des FBSD vom Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) und dem Bayerischen Kultusministerium erstellt wurde. „Damit haben Lehrkräfte eine überarbeitete und aktuelle Anleitung mit vielen Informationen und praktischen Beispielen zum Dialekt und zur Unterrichtsgestaltung an der Hand“, freut sich die FBSD-Vereinsspitze.
Die Handreichung geht Hand in Hand mit der im Vergleich zur Vergangenheit häufigeren Nennung des Dialekts im neuen LehrplanPLUS, der zunächst an allen Grundschulen in Bayern eingeführt wurde. Die Lehrpläne für die anderen Schularten befinden sich in Vorbereitung. Damit wird auch der gemeinsamen Forderung nach mehr schulischer Mundartförderung von FBSD, dem Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) und dem Bayernbund Rechnung getragen. Schon längst ist allgemein anerkannt, dass das Erlernen von Dialekt neben der standarddeutschen Sprache nicht nur den Wortschatz, sondern auch die Lernfähigkeit der Schülerinnen und Schüler verbessert.
MundART – WERTvoll im Schulbetrieb
Auch das Projekt MundART – WERTvoll macht nach der Genehmigung durch das Wertebündnis Bayern, das von der Bayerischen Staatsregierung ins Leben gerufen wurde und dem der FBSD angehört, Fortschritte. Derzeit beschäftigen sich vier Schulen ganz gezielt ein ganzes Schuljahr mit dem Thema Dialekt. Hierbei werden Materialien entstehen, die dann wiederum anderen Schulen als Arbeitsmaterial zur Verfügung gestellt werden können. Der FBSD, vertreten durch den 2. Vorsitzenden Siegfried Bradl, ist aktiver Projektpartner.
Zusammengefasst sehen die FBSD-Vorsitzenden ermutigende Entwicklungen zur Förderung der Mundart bei den jungen Menschen in Bayern. Der unermüdliche Einsatz vieler Mitglieder und Helfer in den 25 Jahren seit Vereinsgründung wirkt. Jetzt heißt es dranbleiben und Eltern, Lehrkräfte und Jugend begeistern und gewinnen, damit die bairische Sprache Zukunft hat.
Der Münchner Dialekt atmet noch
Freude beim Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. über die Ehrung zum 25-jährigen Bestehen durch die Landeshauptstadt München
Die Landeshauptstadt München hat in einer Feierstunde zur Ehrung Münchner Volkskulturgruppen dem Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) zum 25-jährigen Bestehen und für die geleistet Arbeit zur Mundartpflege Dank und Anerkennung ausgesprochen. Die Ehrungsurkunde überreichte Münchens Bürgermeister Josef Schmid im Alten Münchner Rathaussaal an den 1. Vorsitzenden Horst Münzinger aus München-Trudering und an den 2. Vorsitzenden Siegfried Bradl aus Altomünster.
Einheimische entscheiden über Fortbestand des Münchner Dialekts
„Der Münchner Dialekt atmet noch, weil die Älteren ihn noch beherrschen, doch bei den unter 35-jährigen ist die bairische Sprachfärbung, der bairische Wortschatz oder gar die bairische Mundart nur noch selten, bei Kindern fast gar nicht mehr zu hören. Da röchelt's nicht einmal mehr", so Münzinger. Zuwanderung, entregionalisierte Erzieher- und Lehrerausbildung sowie Personal in Kindergärten und Schulen, das der bairischen Sprache nicht mächtig ist, sind nur zum Teil der Grund für den Rückgang des Bairischen in München. Die Vergreisung und letztlich den Verlust der bairischen Sprache in der Landeshauptstadt Bayerns verantworten auch die Einheimischen selbst, wenn sie sich in der Familie, im Beruf und im Alltag ihrer sprachlichen Herkunft entledigen und ihr Wortinventar und ihre Aussprache dem norddeutsch geprägten Einheitsdeutsch anpassen. Dadurch gefährden sie nicht nur eine über 1200 Jahre alte Sprachkultur und ein wesentliches Münchnerisches Identitätsmerkmal, sondern für die Kinder geht auch eine wertvolle Möglichkeit verloren, durch das Nebeneinander von Standardsprache und Mundart die von Experten befürwortete innere Zweisprachigkeit zu erlangen.
Weil dieses Nebeneinander von Sprache und Mundart den Kindern nachweisbare Lernvorteile verschafft fordern deshalb der FBSD, der Bairische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) und namhafte Sprachwissenschaftler Mundart in den Schulen stärker zu fördern,
Münchner Vorbild braucht Nachahmer
Initiativen zur Förderung des Bairischen an Schulen wie die der Lehrerin Julia Reiter an der Münchner Berg am Laim Schule sind überzeugende Vorbilder, die zugleich belegen, dass sich auch Eltern und Kinder fremder Herkunft für das Bairische begeistern lassen. „Beispiele dieser Art brauchen dringend mehr Nachahmer, doch vor dem Können kommt das Wollen", so der 2. Vorsitzende Siegfried Bradl, der auch auf die Mitarbeit des FBSD im Wertebündnis Bayern und im Projekt „MundART - WERTvoll" hinweist, in das der Verein seine Erfahrungen durch die Arbeit an Kindergärten und Schulen und aus dem MundArt-Wettbewerb „higschaugt - zug'horcht - mitgschwätzt" einbringt. Ganz aktuell gibt es eine vom FBSD im Berchtesgadener Land mit Unterstützung des Landratsamts, des Schulamts und des BLLV gestartete Initiative zur Mundartförderung in den Grundschulen, die auch in München und Umgebung „Schule" machen könnte.
1. Bairisches Mundart-Ratespiel für Kinder
Zudem gibt es beim FBSD ganz druckfrisch das 1. Bairische Mundart-Ratespiel, das neben über 100 bairischen Begriffen aus acht Sprachregionen auch „Kennwörter des gesamten bairischen Sprachraumes" und fast 70 „Wörter der deutschen Hochsprache mit bairischer Prägung", wie z.B. blasen anstatt pusten (Blaskapelle anstatt Pustekapelle), Schaufel anstatt Schippe oder Blaukraut anstatt Rotkohl, enthält. Der FBSD bietet damit ein für Kindergärten und alle Schularten bestens geeignetes Arbeitsmittel an, um Kinder an die bairischen Dialekte und Mundarten heranzuführen.
BLLV und FBSD: Mehr Mundart an Schulen
BLLV-Präsident Wenzel und FBSD-Vorsitzender Münzinger ermuntern alle Lehrkräfte, mit ihren Schülern Dialekt zu sprechen / Förderverein startet Projekt im Berchtesgadener Land
München - Der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte ruft alle Lehrkräfte an Grundschulen dazu auf, im Unterricht die Wertigkeit des heimatlichen Dialektes, den regionalen Wortschatz und die damit verbundenen vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten zu vermitteln. Unterstützt wird er dabei vom Präsidenten des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV), Klaus Wenzel. Eine erste Aktion wurde bereits im Landkreis Berchtesgadener Land gestartet: Dort haben alle Grundschulen ein Schreiben des Fördervereins mit dem Wörter-Ratespiel „Woaßt as?“ für Schüler erhalten. Der FBSD ermuntert Schulleiter wie Lehrkräfte, mit ihren Schülern spielerisch Dialekt zu sprechen. Wenzel hält dies für ein „überaus sinnvolles Projekt“ und schließt sich der Bitte des Fördervereins für mehr Dialekt an Schulen an. Der FBSD feiert in diesen Tagen sein 25jähriges Bestehen.
Neben dem Elternhaus prägten Kindergärten und Schulen die Sprachentwicklung der Kinder und Schüler, erklärten der FBSD-Vorsitzende Horst Münzinger und Wenzel heute in München. Ob neben der Schriftsprache auch Mundart gesprochen werde, hänge also auch von der Einstellung des Personals in den Kindergärten und von den Lehrkräften an den Grundschulen ab. „Je unbefangener und häufiger Kinder Mundart reden dürfen oder an sie herangeführt werden, desto reichhaltiger wird das Wortinventar und die Vorstellungskraft des Kindes“, sagte Münzinger. Das Verständnis für Sprachen und die gedankliche Vernetzungsfähigkeit über das Sprachliche hinaus würden durch die bilinguale Ausbildung positiv beeinflusst. Aus diesen Gründen erhält Münzinger vom BLLV-Präsidenten Unterstützung. Beide wünschen sich eine stärkere Förderung der Mundart im Schulunterricht.
„Wir sind als Förderverein schon sehr initiativ“, erklärte Münzinger und verwies auf die Mitgliedschaft im Wertebündnis Bayern. Zudem sei der FBSD aktiv an dem Projekt „MundART-WERT-voll“ beteiligt. „Wir versuchen, dialektale Arbeitsmaterialien zu erstellen, die künftig an allen Schulen im Unterricht eingesetzt werden können.“
Der Dialekt leiste einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung und Förderung von Kulturgütern, ergänzte Wenzel. Dialekte müssten daher gefördert und nicht, wie es leider häufig der Fall sei, diskriminiert oder stigmatisiert werden. „Das Vorurteil, Mundart behindere die Sprach- und Lernfähigkeit Heranwachsender, sollte schnellstens abgebaut werden“, so Wenzel. In der Bildungsdiskussion herrsche längst Einigkeit darüber, dass Mehrsprachigkeit, damit ist das Erlernen von Dialekt und Hochsprache gemeint, die sprachliche, kognitive und auch die soziale Entwicklung von Kindern positiv beeinflusse. w
Ideen zur Gestaltung des Unterrichts und weitere Informationen unter www.fbsd.de oder www.bllv.de .
25 Jahre FBSD III - 2. Bairischer Mundarttag
Vom Arwashiata zur Zwickklufern
Beim 2. Altbairischer Mundarttag des FBSD steht der Dachauer Dialekt
und seine Geschichte im Mittelpunkt
Die Bairische Sprache und die Dialekte sind bedroht. Eine Erkenntnis, die den Vereinsgründern bereits vor 25 Jahren bewusst war. Die UNESCO hat 2009 die Bairische Sprache als Sprache qualifiziert und auf die Liste der gefährdeten Sprachen gesetzt.
Der Förderverein für Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) - größter Sprachverein in Bayern mit ca. 3.300 Mitgliedern - möchte deshalb auch mit seinem „2. Altbairischen Mundarttag", anknüpfend an die äußerst erfolgreiche erste Veranstaltung im Wittelsbacher Land, für die Verwendung und Weitergabe der regionalen Dialekte an die junge Generation bzw. in Familien, in Bildungseinrichtungen und in den Medien werben und über die Herkunft sowie für Bedeutung der Regionalsprachen informieren. Die Furthmühle wurde ganz gezielt als Veranstaltungsort ausgewählt, da sie im regionalen Schnittpunkt dreier Landkreise liegt, nämlich Landkreis Dachau, Fürstenfeldbruck und Aichach-Friedberg. In gewissem Maße handelt es sich um eine Auftaktveranstaltung, da der FBSD in diesem Sprachraum zukünftig verstärkt tätig werden und den Mundart- sowie Sprachinteressierten ansprechende Veranstaltungen anbieten möchte.
Beim 2. Altbairischer Mundarttag des FBSD steht der Dachauer Dialekt und seine Geschichte im Mittelpunkt. Als kompetenter Kenner und Verfasser von zwei Dialektbüchern konnte Dr. Norbert Göttler, der ehemalige Heimatpfleger des Landkreises Dachau und heutiger Heimatpfleger des Bezirks Oberbayern gewonnen werden.
Arwashiata, Ipsumperer und Schmoizblecker, Garwenden und Klufer, Moitern, Ridikil und Muidischl - böhmische Dörfer oder selbstverständlicher Sprachgebrauch unserer Eltern und Großeltern? Wir sprechen hier nicht von einem Sprachgebrauch, der Jahrhunderte zurückliegt. Das Dachauer Land hat durch seine Insellage zwischen den Sprachräumen Aichach-Schrobenhausen, Pfaffenhofen-Freising, Fürstenfeldbruck und München bis in die letzte Generation hinein etwas von dem bewahren können, was Jahrhunderte lang bairischer Sprachgebrauch war. "Dachauerisch" ist sprachwissenschaftlich gesehen ein westmittelbairischer Dialekt. Heute gerät vieles davon in Vergessenheit, die nächste Generation wird kaum mehr etwas von den Wörtern der alten Welt verstehen.
Musikalisch begleitet wird dieses sprachliche „Feuerwerk" von der Hirangl-Musi und dem Haberer-Zwoagsang aus Altomünster, der hierzu passende Lieder darbieten wird.
Die Veranstaltung findet am Samstag, 15. November, 19:30 Uhr, in der Furthmühle, 82281 Egenhofen (bei Odelzhausen), statt. Das „Café Mahlgang" ist bewirtet und bietet für ca. 50 Personen Platz. Einlaß ist um 18:30 Uhr.
Platzreservierungen und Informationen sind möglich unter:
Tel. 08254-8665 oder
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Mit dieser Veranstaltung will der FBSD gerade zu seinem diesjährigen 25-jährigen Gründungsjubiläum einen Beitrag zur kulturellen Nachhaltigkeit unserer Bairischen Sprache leisten. Somit sind alle Sprach- und Volkskulturinteressierten herzlich willkommen.
25 Jahre FBSD II - Jubiläumsfeier
Das Jubiläum
Gebührend gefeiert wird das Jubiläum am Samstag, 8. November 2014, in Högling, Markt Bruckmühl, Landkreis Rosenheim.
Als erstes wird die frisch restaurierte Wallfahrtskirche Weihenlinden besichtigt. Den Abschluß wird eine kleine Andacht mit Ernst Schusser und Musikanten vom Volks-musikarchiv Oberbayern bilden.
Am Nachmittag gibt es interessante Vorträge zu folgenden Themen: „Der Dialekt in der Schule aus Sicht des BLLV" von Klaus Wenzel, Präsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes, „Dialekt und Schule - ein besonderes Verhältnis? - Die neue Dialekthandreichung und der Lehrplan-Plus für Schulen" von Hermann Ruch und Dr. Ulrich Kanz, Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung, und „Das Projekt MundART - WERTvoll" von Ingrid Ritt, Projektleiterin und Mitglied im Sprecherrat des Wertebündnis Bayern.
Neben verschiedenen, honorigen Grußworten gibt es am Festabend von Horst Münzinger einen kurzen Abriß zur Vereinsgeschichte sowie einen Festvortrag von Prof. Dr. Anthony Rowley zum Thema „Der kulturelle Wert unserer bairischen Mundarten und Dialekte".
Umrahmt wird das Ganze von der Kaasgrom-Musi, dem Haberer-Zwoagsang und der Höglinger Theatergruppe. Die Moderation liegt in den Händen von Siegfried Bradl.
Zu den Ehrengäste sind u.a. der Präsident des Bezirkstages Oberbayern und aller Bayerischen Bezirke Josef Mederer, der oberbayerische Bezirksheimatpfleger Dr. Norbert Göttler, die Europa-Abgeordnete Maria Noichl, das Ehrenmitglied Prof. Dr. Ludwig Zehetner, u.a. haben ihr Kommen bereits zugesichert.
In den letzten Jahren hat der Verein seine Organisationsstruktur nach innen stabilisiert und sich nach außen sukzessive neu aufgestellt. Hierzu zählen beispielsweise Maßnahmen wie die komplette Überarbeitung und Neugestaltung des Rundbriefes, die Neugestaltung des Internets, die Durchsetzung und Umsetzung eines neuen Erscheinungsbildes sowie die Schaffung eines neuen Faltblattes mit Einstecker und neuer Werbemittel.
Aktuelle Termine zum 25-jährigen Jubiläum
2. Altbairischer Mundarttag
Am Samstag, 15. November, 19:30 Uhr, findet in der Furthmühle bei Odelzhausen der 2. Altbairische Mundarttag statt. Unter dem Motto „Vom Arwashiata zur Zwickklufern" steht der Dachauer Dialekt und seine Geschichte im Mittelpunkt. Als kompetenter Kenner und Verfasser von zwei Dialektbüchern konnte Dr. Norbert Göttler, der ehemalige Heimatpfleger des Landkreises Dachau und heutiger Heimatpfleger des Bezirks Oberbayern gewonnen werden.
Musikalisch begleitet wird dieses sprachliche „Feuerwerk" von der Hirangl-Musi und dem Haberer-Zwoagsang, der hierzu passende Lieder darbieten wird.
Platzreservierungen und Informationen sind möglich unter:
Tel. 08254-8665 oder
Korbinianswallfahrt in Freising
Bereits zum 3. Mal nimmt der FBSD an der Korbinianswallfahrt in Freising teil.
Diese findet in diesem Jahr am Sonntag, 16. November, 10:30 – 13:30 Uhr, statt.
Auf dem Domberg treffen jedes Jahr ca. 6.000 Jugendliche zusammen.
Nähere Informationen gibt es unter:
Tel. 08254-8665 oder
25 Jahre FBSD I - Bilanz
„Nur wer bairisch redt, hoid Bairisch am Lebm"
Einheimische brauchen mehr Selbstbewusstsein, Medien mehr Regionalität, Schulen einen klaren Auftrag und die Politik Mut zum Handeln
Im November 1989 wurde der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) ins Vereinsregister eingetragen und damit die Idee der Traunsteiner Ärztin Dr. Viktoria Wittmann in die Tat umgesetzt, mit einer „Volksbewegung bairisch spre-chender Menschen" dem Niedergang der bairischen Sprache entgegenzutreten. Aus den 29 Gründungsmitgliedern ist in 25 Vereinsjahren der größte Sprachverein Bayerns mit über 3.200 Mitgliedern aus allen Berufs- und Gesellschaftsschichten entstanden. Der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist sicher das bekannteste Ehrenmitglied des FBSD.
Der Verein ist schwerpunktmäßig in Altbayern tätig und unterhält derzeit sechs akti-ve Landschaftsverbände. Hauptzielgruppe des Vereins sind die künftigen Überliefe-rer der Bairischen Sprache, also Kinder und Jugendliche in Kindergärten und in allen Schulen, weshalb mit Erzieherinnen und Lehrkräften Singstunden und Re-ferate für den Unterricht durchgeführt werden. Besondere Unterstützung erhält der FBSD vom Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV), der sich klar für mehr Mundartförderung in Schulen ausspricht.
„Die 25-Jahre-Bilanz des FBSD kann sich sehen lassen.", meint Horst Münzinger aus München, der gemeinsam mit Siegfried Bradl aus Altomünster dem Verein seit 2010 vorsteht. Die Liste der Aktivitäten führt unzählige Vorträge über den Wert und die Merkmale der bairischen Sprache in Schulen, bei Verbänden und in Vereinen auf. Ebenso wie Beteiligungen an Podiumsdiskussionen, viele Gespräche mit Politkern im Landtag und in den Ministerien sowie mit Sprachwissenschaftlern, mit Künstlern und mit Verantwortlichen aus den Redaktionen der Druckmedien und den Funk- und Fernsehanstalten.
Der 2011 mit dem Kultusministerium in allen Grundschulen Bayerns durchgeführte, Mundart-Wettbewerb „higschaugt – zug'horcht – mitgschwätzt" ist im FBSD-Archiv ebenso zu finden, wie die Pressekooperation mit dem BLLV oder die regelmäßige Teilnahme auf der „Oidn Wiesn" mit einem Informationsstand, bei der zuletzt über 15.000 Besucher den FBSD-Sprachtest „Woaßt as?" mitgemacht haben. Hinzu kommen jährlich rund 50 weitere, regionale und öffentlichkeitswirksame Informati-onsveranstaltungen, Ehrungen und Preisverleihungen in Stadt und Land.
„Sehr viele dieser Aktivitäten sind in dem regelmäßig erscheinenden Mitgliedermagazin „FBSD-Rundbrief" dokumentiert, das seit Vereinsgründung hergestellt wird und durch dessen Bereitstellung auf der Internetseite des FBSD gerade der jüngeren Generation wertvolle Einblicke in Themen und Aktivitäten rund um die bairische Sprache ermöglicht", erklärt Bradl.
Bäriger Erfolg: Dialekthandreichung für Lehrer
„Besonders nachhaltig war", so Münzinger, „eine jahrelang andauernde Initiative des FBSD, die 2006 das Bayerische Kultusministerium zur Herstellung und Vertei-lung der ersten über 200 Seiten starken Lehrer-Handreichung „Dialekte in Bayern" veranlasst hat." Erfreut verweist Münzinger auch auf die Aufnahme des FBSD in das vom bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer initiierte Wertebündnis Bayern. „Hier kann unser Verein seine vielseitigen Erfahrungen in das brandaktuelle Projekt „MundART - WERTvoll" einbringen, dessen Projekträgerschafft in den Händen des Bayernbundes und des Bayerischen Trachtenverbandes liegt", freut sich Bradl, der die FBSD-Mitgliedschaft initiiert hat und aktiv in dem Projekt mitarbeitet.
In Gemeinschaft ist Bairisch überlebensfähig
Trotz der vielseitigen Vereinsaktivitäten ist Münzinger bei der Frage ob das Bairische noch zu retten ist Realist. „Kein Gesetz und keine Institution können das Überleben der bairischen Sprache sicherstellen." Münzinger ist überzeugt, dass die Rettung der bairischen Sprache vor allem durch die Einheimischen selbst erfolgen muß, indem sie, beginnend in der Familie, selbstbewusst und stolz bairisch oder Mundart sprechen und dadurch ihren Kindern und Enkeln ihren Wortschatz, Redewendungen und dessen Ausspracheformen vermitteln.
Wenn Einheimische ihre Heimatsprache vernachlässigen und fremde, vor allem im norddeutschen Sprachraum übliche Lautformen und Ausdrücke benutzen und ge-dankenlos „nachäffen", was die Medien als vermeintlich richtiges Deutsch tagtäg-lich vorgeben, dann, so befürchtet Münzinger, sind für die bairische Sprache Hopfen und Malz verloren.
Der FBSD-Vorsitzende hält es deshalb für notwendig, dass die Tageszeitungen, insbesondere die Heimatausgaben, und die öffentlich-rechtlichen sowie die privaten Rundfunk- und Fernsehanstalten in Bayern sich nicht mit norddeutschen Sprachvariationen anbiedern, sondern ihrer Rolle als Medien in Bayern gerecht werden und mit Klängen und Begriffen der in Bayern gesprochenen Sprachen Bairisch, Fränkisch und Schwäbisch Leser, Hörer und Zuschauer erfreuen. „Nicht nur kritisieren sondern Hilfe anbieten", möchte der FBSD mit dem demnächst an die Öffentlichkeit gehenden 1. Bairischen Mundart-Ratespiel „Woaßt as?", das Bradl mit Unterstützung des Vereins „mundArt Allgäu" in die Tat umsetzen konnte.
„Neben den Einheimischen sowie den Medien gelten Kindergärten und Schulen als weitere, entscheidende Mitgestalter der Sprachumwelt der jüngeren Generation. Die von Wissenschaftlern sowie dem Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) befürwortete innere Mehrsprachigkeit durch Erlernen der regionalen Mund-art, neben der deutschen Schriftsprache, darf den Kindern in Kindergärten und in Schulen nicht durch ungeschultes und uneinsichtiges Personal vorenthalten werden", mahnt Münzinger. „Die inneren Mehrsprachigkeit unterstützt die Entwicklung des Sprachbewusstseins, bereichert das sprachliche Ausdrucksvermögen und legt die Grundlage für ein erfolgreiches Sprachenlernen."
Volksbegehren als letzte Rettung?
Gefordert ist deshalb auch die Bayerische Staatsregierung, die konsequent die Ein-haltung der Aufträge zur Förderung der Mundarten in Kindergärten und Schulen prüfen, regelmäßige Bestandsaufnahmen der Mundartkompetenz bei Kindern und Jugendlichen durchführen sowie die Ausbildung und Abschlussprüfung der Lehrkräfte um den Teil „Mundartförderung" erweitern müsse. Münzinger bemängelt die Verharmlosungs- und Ablehnungspolitik, mit der Ministerien den Warnungen und Empfehlungen des FBSD begegnen, obgleich 2009 die UNESCO die bairische Sprache als gefährdet eingestuft hat. „Schade wär´s schon, wenn etwa erst durch ein Volksbegehren die Bayerische Staatsregierung zu mutigem Handeln zu bewegen wäre", meinen Münzinger und Bradl, deren Forderungen zur Sprach- und Mundartförderung erst kürzlich wieder mit einem ministeriellem Schreiben freundlich abgewiesen wurden.
FBSD jetzt Mitglied im Wertebündnis Bayern
Junge Menschen über Wertefragen zum Nachdenken und zum Handeln zu ermuntern ist das erklärte Ziel der im Wertebündnis Bayern verbundenen Vereine und Verbände. Initiator und Träger ist die Bayerische Staatsregierung.
Neu aufgenommen wurde jetzt der 3.300 Mitglieder umfassende Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e. V. (FBSD). Seit 25 Jahren setzt sich der Verein mit vielfältigen Maßnahmen für die Stärkung der in Altbayern vom Aussterben bedrohten bairischen Hochsprache und Mundarten ein. Sing- und Erzählstunden in Kindergärten und Schulen stehen ebenso im Tätigkeitsbericht des Vereins wie Beteiligungen an öffentlichen Veranstaltungen und Gespräche mit Vertretern der Medien und der Politik. "Die bairische Hochsprache und die Mundarten müssen keine Sonderrolle einnehmen, sondern sollen neben der deutschen Schriftsprache natürliche regionale Verständigungssprache sein", betont der Vorsitzende des FBSD, Horst Münzinger. Ihm geht es dabei nicht um Klischeepflege und Bayerntümelei, sondern um den Fortbestand lebendiger Regionalsprachen und deren hohem kulturellem und sozialem Wert.
"Der Wert gewachsener Sprachen und Mundarten liegt im Wortschatz und in den Redewendungen", so Münzinger. In ihnen sind wissenschaftliche und kulturelle Leistungen, Erfahrungen und Denkweisen bewahrt. Somit geben Mundarten Aufschluss über das Verständnis der Sprecher zu Menschen, Umwelt und Lebenssinn und deren Nähe zu Werten wie Identität, Gemeinschaft, Toleranz und Respekt. "Wir wollen Sprache und Mundarten als Zugang zu regionaler Geschichte und Tradition bekannter machen und Diskussionen über den Wert kultureller Überlieferungen gerade bei jungen Menschen anstoßen", betont Siegfried Bradl, 2. Vorsitzender des FBSD und Initiator der Mitgliedschaft im Wertebündnis Bayern.
Besondere Bedeutung für den Förderverein Bairische Sprache und Dialekte hat deshalb das vom Bayernbund in das Wertebündnis eingebrachte Projekt MundART – WERTvoll. Kinder, Schüler und Jugendliche bis hin zu jungen Erwachsenen , sollen gemeinsam mit weiteren lokalen Einrichtungen, Vereinen und Institutionen Mundart und deren Wert für Gemeinschaft und Kultur kennen lernen. "Da können wir unsere Erfahrungen aus dem 2011 vom FBSD mit dem bayerischen Kultusministerium an den Grundschulen in Bayern durchgeführten Mundartwettbewerb higschaugt – zug'horcht – mitgschwätzt und unsere vielfältigen Aktivitäten vom Kindergarten bis zur Universität einbringen", freut sich Siegfried Bradl.
Pressemitteilung zur Benefizveranstaltung für „Helfende Hände“
Auf Initiative von Frau Edith Mehr und Bezirksrat Dr. Rainer Großmann findet am Samstag, den 24.05.2014 von 11.00 – 17.00 Uhr eine große Benefizveranstaltung in der Gaststätte „Eschengarten", Ebereschenstr. 17, München-Lerchenau, statt.
Der Erlös der Veranstaltung geht an „Helfende Hände" – ein Verein zur Förderung und Betreuung mehrfachbehinderter Kinder und Erwachsener. „Helfende Hände" betreibt eine Förderschule und Heilpädagogische Tagesstätte für Kinder und Jugendliche sowie eine Förderstätte und ein Wohnheim für Erwachsene mit schweren und mehrfachen Behinderungen. 2013 wurde als weiteres neues Angebot das Sternstunden-Kurzzeitwohnen eröffnet.
Ein reichhaltiges Programm soll die Spendenbereitschaft für den Verein „Helfende Hände" fördern. Alle Mitwirkenden verzichten dabei auf Gage.
Auftreten werden die Trachtenvereine Chiemgauer, Lechler und Edelweiß-Stamm Lerchenau, die Grundschule an der Waldmeisterstr., sowie die Künstler Edeltraud Rey und Bettina von Haken, bekannt unter „Die PrimaTonne & Edeltraud Rey", die Sängerin Sophia Krumm mit Pianistin, das Duo „Knöpf und Soatn" sowie Helmut Knesewitsch und Norbert Heckner mit Auszügen aus ihrem Programm „Isarmärchen". Für die musikalische Unterhaltung sorgt die Lerchenauer Tanzlmusi.
Gerhard Holz und der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. werden sich präsentieren. Strickerinnen der Diakonie Hasenbergl verkaufen vor Ort gestrickte Sachen wie auch die Lechler ihre gefertigten Klosterarbeiten. Der FC-Eintracht baut eine Tombola auf, mit einem Hauptpreis, der sich sehen lassen kann: Eine Reise nach Berlin für 2 Personen, gestiftet von Johannes Singhammer, MdB. Der Starfotograf Wolfgang Roucka ist anwesend und wird die während der Veranstaltung gemachten Fotos für den guten Zweck verkaufen.
Durch die Veranstaltung führt der allseits bekannte Moderator und Zauberer Magic Robert.
Wir hoffen, dass viele Besucher aus dem Stadtbezirk an der Benefizveranstaltung teilnehmen und durch ihre Spendenbereitschaft dazu beitragen, dass wir die Arbeit des Vereins „Helfende Hände" entsprechend unterstützen können. Es ist eine große Herausforderung, Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit schweren Mehrfachbehinderungen zu fördern und zu betreuen. Zur Erfüllung dieser wichtigen Aufgabe braucht der Verein aber immer wieder finanzielle Unterstützung. Dazu möchten wir gern mit unserer Veranstaltung beitragen.
Informationen zu „Helfende Hände" unter http://www.helfende-haende.org
Gemeinsame Pressemitteilung von BLLV und FBSD zum Tag der Muttersprache am 21.02.2014
BLLV und FBSD: Keine Angst vorm Dialekt
Der Vorsitzende des Fördervereins Bairische Sprache und Dialekte, Horst Münzinger, und BLLV-Präsident Klaus Wenzel ermuntern Eltern zur Mundart
Lesen Sie die vollständige Pressemitteilung im Anhang!
Presseinfo BLLV vom 26.11.2013
Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e. V.
Kompetent. Stark. Guad. Mit über 3.300 Mitgliedern.
Pressemitteilung, München 26. November 2013
Wichtiges Signal für Lehrkräfte und Schulpolitik
Note Eins für Lehrer-Impuls zur Mundartförderung
Als ein wichtiges Signal für Lehrkräfte und Schulpolitik wertet der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) die Forderung des Präsidenten des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbands (BLLV), Klaus Wenzel, in den Schulen Bayerns regionale Mundarten zu stärken. „Damit stimmt eine so kompetente Institution wie der bayerische Lehrkräfteverband nahtlos mit unserem Ansinnen überein“, freut sich FBSD-Vorsitzender Horst Münzinger. Der Sprachverein setzt sich seit Jahren für eine starke Gewichtung der Mundarten im Unterricht und in der Lehrerausbildung ein. Regionalkulturelle Bildung und die Sprach- und Lernkompetenz von Kindern werden dadurch verbessert.
Handreichung Dialekt für Lehrkräfte
Mit seinen Aussagen zur Mundartförderung an den Schulen in Bayern stärkt Wenzel Lehrkräften den Rücken, die schon bisher Regionalsprachen im Unterricht befürworten und fördern. Zu wünschen ist freilich, dass auch kritische Lehrkräfte erreicht und zum Abbau längst widerlegter Vorurteile gegenüber den Mundarten bewegt werden. Eine Annäherung ermöglicht die im Internet abrufbare Handreichung Dialekt für den Unterricht des bayerischen Kultusministeriums. Weitere schulpolitische Schritte zur Aufwertung der Dialekte müssen nun folgen.
Mundart als natürlich Lernhilfe annehmen
„Es ist allerhöchste Zeit, die Mundarten nicht weiter als Bildungshindernis zu diskriminieren, sondern als natürliche Lernhilfe anzunehmen und zu fördern“, mahnt Münzinger. Eltern und Elternbeiräte sollten gemeinsam mit Lehrkräften Ideen zur Wortschatzerweiterung durch Mundartförderung im Unterricht entwickeln und umsetzen. Kinder erlangen somit die mehrfach wissenschaftlich nachgewiesenen Lernvorteile aus dem Nebeneinander von Schriftsprache und regionaler Sprechsprache. Ein Vorenthalten dieser Kompetenzstärkung geht zu Lasten der Kinder.
Mundartverlust macht Regionen austauschbar
Eile ist geboten, denn der Anteil junger Menschen mit Mundartkompetenz schwindet besorgniserregend. Die Gefahr des Totalverlustes hat die UNESCO bereits 2009 zur Aufnahme der bairischen Sprache in die Liste der gefährdeten Sprachen veranlasst. Hierbei wird Sprache nicht nur isoliert als Kommunikationsmittel gesehen, sondern als kulturelles Erbe einer Sprachgemeinschaft und als besonderer Ausdruck von Identität. Mit dem Verlust einer Sprache und seiner mundartlichen Varietäten verliert eine Region Eigenart und Kultur, degeneriert, wird unattraktiv und austauschbar.
Weitere Informationen über Vereinszweck und zu Veranstaltungstermine sind unter www.fbsd.de abrufbar.
FBSD-Vorstand im Amt bestätigt
Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e. V.
Kompetent. Stark. Guad. Mit über 3.300 Mitgliedern.
Pressemitteilung, München 21. Oktober 2013
FBSD-Vorstand im Amt bestätigt
Politik und Vereinsreform im Visier
Bei der Hauptversammlung des Fördervereins Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) wurden der 1. Vorsitzende, Horst Münzinger (52) aus München und sein Stellvertreter, Sigi Bradl (55) aus Altomünster für weitere drei Jahre in Ihren Ämtern bestätigt. Beide hatten erstmals 2010 für den Vorstand kandidiert und als Vereinslenker das Finanzkonzept, die Mitgliederverwaltung und den Internetauftritt des 1989 gegründeten Sprachvereins erneuert. Zudem wurde das als Rundbrief bekannte Mitgliedermagazin inhaltlich und optisch überarbeitet und modernisiert. „Der Aufwand hat sich gelohnt.“ so Münzinger, „denn die Kassenlage ist nun vorbildlich, der Bekanntheitsgrad des FBSD hoch und die Einladungen sowie die Anfragen von Lehrern, Studenten, Firmen und Sprachinteressierten an den Verein recht zahlreich“. Die Zusammenarbeit mit Kindergärten und Schulen wurde intensiviert und rund 500 neue Mitglieder aller Altersklassen dazu gewonnen.
Sprachschutz braucht Verfassungsrang
Der wiedergewählte Vorstand will sich nun verstärkt der politischen Arbeit zuwenden und hat deshalb bereits Forderungen für eine Förderung der süddeutschen Hochsprache und der Mundarten formuliert. So soll in Kindergärten und Schulen regelmäßig die Mundartkompetenz ermittelt und der Befund veröffentlicht werden. Auch die Erweiterung zu einem Kulturzustandsbericht Bayern analog Sozialbericht oder Waldschadensbericht hält Münzinger für sinnvoll. Zudem soll die Förderung und der Schutz der bairischen Sprache und der Mundarten als wichtiges Kulturgut in die Bayerische Verfassung aufgenommen werden.
Weiter soll die Bayerische Staatsregierung darauf hinwirken, dass die bairische Sprache unter den Schutz der Charta der Europäischen Regional- und Minderheitensprachen des Europarats gestellt wird und die süddeutsche Sprachvarietät als Standard bei allen öffentlichen ministeriellen Auftritten und Belangen in Bayern verpflichtend vorgegeben wird.
Reform der Vereinsorganisation
Neben der politischen Arbeit sieht Münzinger die Entwicklung einer neuen Form der Vereinsorganisation und der Arbeitsteilung als zwingend an. So soll die Mitarbeit nicht nur mittels eines dauerhaften Ehrenamts, sondern auch durch befristete Mitarbeit etwa bei Strategiethemen und bei der Öffentlichkeitsarbeit ermöglicht werden. „Dann muss sich niemand dauerhaft gebunden fühlen und kann sich sozusagen als freier Mitarbeiter neben Arbeitsalltag und Familie kulturpolitisch engagieren“, hofft Münzinger.
Weitere Informationen über Vereinszweck und zu Veranstaltungstermine sind unter www.fbsd.de abrufbar.
Altbairischer Mundarttag im Wittelsbacher Land
05.04.13 / SB
Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V.
Das Ereignis: Samstag, 13. April, 12:00 Uhr + 19:30 Uhr
Altbairischer Mundarttag im Wittelsbacher Land
Erstmalig kommen Mundartexperten und Mundautoren aus über
5 Sprachregionen Bayerns im Bauernmarkt in Dasing zusammen
Die Bairische Sprache und die Dialekte sind bedroht. Eine Erkenntnis, die
den Vereinsgründern bereits vor über 20 Jahren bewusst war. Die UNESCO
hat 2009 die Bairische Sprache als Sprache qualifiziert und auf die Liste der
gefährdeten Sprachen gesetzt.
Der Förderverein für Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) möchte
deshalb unter Mitwirkung seiner Landschaftsverbände (www.fbsd.de)
erstmals mit einem öffentlichkeitswirksamen „Altbairischen Mundarttag“ für
die Verwendung und Weitergabe der regionalen Dialekte an die junge
Generation bzw. in Familien, in Bildungseinrichtungen und in den Medien
werben und über die Herkunft sowie für Bedeutung der Regionalsprachen
informieren.
Bereits um Mittag herum treffen sich die Landschaftsverbände des FBSD
und wollen sich im Laufe des Nachmittags darüber austauschen, wie es in
den einzelnen Regionen aussieht und welche Aktivitäten durchgeführt
werden. Auch über die öffentliche und mediale Wahrnehmung soll
gesprochen werden. Da aus den verschiedenen Sprachräumen auch
Mundartautoren mit dabei sind, werden diese verschiedenste ihrer Werke
vortragen.
Nach dem Abendessen wird der Tag mit einer öffentlichen Veranstaltung
abgeschlossen. Unter dem Motto „So klingt’s bei uns“ wird es einen bunten,
sprachlichen Reigen geben, vom Werdenfelser Land, über München, bis in
die Oberpfalz die verschiedensten Mundarten zum Hören sein werden.
Folgende bekannte Persönlichkeiten aus den FBSD-Landschaftsverbänden
stehen beispielsweise hierfür: Niklas Hilber - Werdenfels / Ammergau /
Staffelsee, Harri Deiner - Donau / Ilm / Altmühl, Benedikt Kronenbitter -
München Stadt und Land sowie Franz Bader - Ebersberg / Erding. Aber
auch bedeutende Mundartautoren und Moderatoren sind anwesend: Rosy
Lutz aus dem Wittelsbacher Land, Hans Piesenecker aus München, Uschi
Kufer aus Pfaffenhofen (PAF), Kathi Radlmeier und Simpert Witti aus
Ingolstadt, Werner Straßer aus der Holledau oder Gerhard Holz aus
Niederbayern / Oberpfalz, der vor allem durch die sprachliche Beratung des
BR (z.B. Serie „Dahoam is dahoam“) viel zu erzählen hat. Musikalisch
begleitet wird dieses sprachliche „Feuerwerk“ von der Hirangl-Musi und dem
Haberer-Zwoagsang.
Die Veranstaltung findet am Samstag, 13. April, 19:30 Uhr, Bauernmarkt, An
der Brandleiten 6, 86453 Dasing, statt. Der Saal ist bewirtet und Einlaß ist um
18:30 Uhr. Alle Volkskultur- und Sprachinteressierten sind herzlich willkommen.
Platzreservierungen und Informationen sind möglich unter: Tel. 08254-8665 oder
.
Mit dieser Veranstaltung will der FBSD, der im nächsten Jahr sein 25-jähriges
Gründungsjubiläum feiert, einen Beitrag zur kulturellen Nachhaltigkeit unserer
Bairischen Sprache leisten.
Tag der Muttersprache am 21. Februar
Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e. V.
Kompetent. Stark. Guad. Mit über 3.300 Mitgliedern.
Pressemitteilung 18. Februar 2013
Tag der Muttersprache am 21. Februar
Stärkere Positionierung der Dialekte
in der Spracherziehung erforderlich
Zum Tag der Muttersprache am 21. Februar fordert der Vorsitzende des Förderver-eins Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD), Horst Münzinger, eine erheblich stärkere Positionierung der Dialekte in der Spracherziehung in Bayern als bisher. So selbstverständlich und richtig es sei, die deutsche Standardsprache und Fremdsprachen zu erlernen, so unverzichtbar sei es auch, gleichrangig den Zugang zur bairischen Sprache, ihren Dialekten und Besonderheiten zu ermöglichen. Das Lernen und Kennen regionaltypischer Ausdrücke und Redewendungen fördere das individuelle und gemeinschaftliche Selbstverständnis, eröffne den Zugang zu vielen Sparten der reichhaltigen bayerischen Kultur und gebe heimatliche Orientierung. Vernachlässigung, Ignoranz und Ablehnung der in Bayern üblichen Mundarten führten hörbar zum Verlust der Sprachenvielfalt und ebneten der Reduzierung auf ein nordisch gepräg-tes Einheitsdeutsch in Bayern weiter den Weg. Um die Dringlichkeit begreifbar zu machen und unter Hinweis auf den Kulturschutz-Artikel 3 der bayerischen Verfas-sung, fordert Münzinger deshalb von der bayerischen Staatsregierung, analog anderer Bestandsaufnahmen regelmäßig auch Kulturzustandsberichte mit der Rubrik Heimatsprache zu veröffentlichen. „Schwindsucht allerorten, Zukunft stark gefährdet, wäre der gegenwärtig zutreffende Befund über die Mundartkompetenz, besonders bei Kindern und Schülern.“, so Münzinger.
Defizithypothese widerlegt
Die Hypothese aus den 1960er Jahren, wonach Mundart sprechende Kinder und Schüler mit Lernschwierigkeiten, Sprachproblemen und beruflichen Nachteilen belastet würden, halte sich in manchen Köpfen hartnäckig, doch sei diese Behaup-tung seit langer Zeit, sowohl wissenschaftlich wie auch durch Schulleistungsvergleiche, mehrfach widerlegt. Die Forderung, der Mundart mehr Raum zu geben, richte sich deshalb an die gesamte Öffentlichkeit, besonders aber an die Verantwortlichen in der bayerischen Staatsregierung und in den Fernseh- Radio- und Zeitungsredaktionen.
Wirksamkeit staatlicher Maßnahmen prüfen
Die bayerische Erziehungs- und Schulpolitik müsse die Wirksamkeit ihrer Maßnah-men zur Mundartförderung regelmäßig und konsequent prüfen und Mängel beseiti-gen. Zudem müssten das für die Kindergärten zuständige Sozialministerium und das für die Schulen zuständige Kultusministerium im Intranet Plattformen mit Lernmaterial schaffen, das Erzieher und Lehrer jederzeit abrufen können. Vorbild könnte die im Internet abrufbare, 2005 vom Förderverein Bairische Sprache und Dialekte initiierte Schulhandreichung „Dialekte in Bayern“ sein. Auch ein offenes Forum für die Präsentation einfallsreicher Kindergarten- und Schulprojekte zur Mundartförderung sei hilfreich und ermögliche den Erfahrungsaustausch zwischen den Erziehungseinrichtungen und zwischen den Schulen. Beide Maßnahmen seien eine wichtige und sinnvolle Ergänzung zu den in Verordnungen und Lehrplänen enthaltenden Empfehlungen und Vorgaben zur Mundartförderung.
Theatersprache durch Sprachfärbung und Mundart ersetzen
Von den Verantwortlichen der Fernseh- und Radioredaktionen in Bayern fordert Münzinger mehr Mut zum Gebrauch heimischer Sprachfärbung und Dialekte durch Schauspieler und Sprecher anstelle der Verwendung theaterdeutscher Kunstspra-che. Die bisherigen Erfahrungen zeigten, dass vermehrt mundartlich getragene Sendungen und Beiträge breite Zustimmung auch außerhalb Bayerns erlangen. Auch Textbeiträge in Zeitungen und Zeitschriften mit Mundartthemen und unter Verwendung heimischer Begriffe und Wörter würden gern gelesen und förderten den Dialektgebrauch in Bayern.
Selbstbewusste Eltern als Vorbild
Die Mundart sprechende Bevölkerung insbesondere Eltern und Großeltern forderte Münzinger auf, selbstbewusst Dialekt zu sprechen und an die nachfolgende Generation weiterzugeben. Bitten von Schülern, Studenten und Privatleuten an den Förderverein Bairische Sprache und Dialekte zur Unterstützung von Projekten und Seminararbeiten offenbarten teilweise erschreckend geringes Wissen zur bairischen Sprache, gleichzeitig aber auch großes Interesse an Sprachherkunft, Verbreitungsgebiet und Wortkunde. „Wer Kindern den Gebrauch der Mundart und das Wissen um Herkunft und Bedeutung der heimischen Sprache vorenthält, macht sich mitschuldig am Verlust eines der wertvollsten Kulturgüter Bayerns“, so Münzinger.
UNESCO für Sprachpflege
Der 21. Februar wird weltweit als „Internationaler Tag der Muttersprache“ begangen, basierend auf einem Beschluss der Generalversammlung der UNESCO vom November 1999. Die Idee für diesen Ehrentag entstammt der Überzeugung, dass die Sprache eine der höchsten Kulturleistungen des Menschen ist. Zudem trägt sie in ihren vielfältigen Ausprägungen wesentlich zur individuellen und gemeinschaftlichen Identitätsbildung bei. Ihr sorgfältiger Gebrauch und ihre behutsame Pflege stellen eine ebenso anspruchsvolle wie unverzichtbare Aufgabe dar. In einer Welt, in der die Sprache durch Verkürzungen, formelhafte Wendungen und falsche Vorbilder zu verarmen droht, ist Sprachpflege noch bedeutender geworden.
Der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. mit seinen über 3.300 Mitglie-dern größter Sprachverein in Bayern, stellt sich dieser Aufgabe und wirkt in den Re-gionen Altbayerns. Neben der Unterstützungsleistung für Projekt-, Seminar- und Magisterarbeiten initiieren und fördern Mitglieder des Vereins Maßnahmen zur Mundartförderung in der Öffentlichkeit, in Kindergärten und in Schulen. Dabei übersteigt die Nachfrage das Angebot an ehrenamtlicher Unterstützungsmöglichkeit bei weitem.
Weitere Informationen über Vereinszweck und zu Veranstaltungstermine sind unter www.fbsd.de abrufbar.
Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V.
1.Vorstand Horst Münzinger, Hoferichterweg 13 a,
81827 München – mobil 0176 44 64 64 98
Bairische Wortschmankerl auf dem 125. Zentral-Landwirtschaftsfest
Pressemitteilung 20. September 2012
In
welcher Region bestellt man ein Hendl und wo ein Giggerl? Hat eine Gred etwas mit Fisch zu tun oder ist damit der Vorplatz eines Bauernhauses gemeint? Und, ist ein Ross dasselbe wie eine Gurrn? Fragen wie diese belegen die Vielfalt der Dialekte und Begriffe im bairischsprachigen Raum, der sich, was viele nicht wissen, bis hinter Wien erstreckt.
Unterhaltsame Aufklärung über Verbreitung und Vielfalt der bairischen Sprache verspricht der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) auf dem 125. Bayrischen Zentral-Landwirtschaftsfest in München vom 22. September bis 30. September. Mit einem eigenen Standl und vielen Aktiven präsentiert sich der mit 3.300 Mitgliedern größte Sprachverein Bayerns täglich von 9 Uhr bis 6 Uhr abends den Besuchern. Die starke Nachfrage in den Vorjahren auf der Oidn Wiesn, veranlasst den Verein, auch diesmal wieder Einheimischen und Zuagroastn den Sprachtest „Woaßt as?" anzubieten. Alt und Jung, kundig oder einfach nur neugierig haben somit wieder Gelegenheit, die eigenen Bairisch-Kenntnisse zu prüfen und neue Begriffe kennen zu lernen.
Weitere Informationen über
Vereinszweck und Veranstaltungstermine sind unter www.fbsd.de abrufbar.
Ansprechpartner:
Benedikt Kronenbitter,
1. Vorstand des FBSD-Landschaftsverbands München Stadt und Land
Tel.: 0179/5954983
Generationenwechsel beim Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. - Landschaftsverband München Stadt und Land
Auf der Jahreshauptversammlung des Münchner Landschaftsverbands des Fördervereins Bairische Sprache und Dialekte (FBSD) am vergangenen Donnerstag, 15.03.2012, haben die Mitglieder einstimmig den 43-jährigen Architekten Benedikt Kronenbitter zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. Er löst damit den langjährigen Vorsitzenden Gerhard Holz ab, der den Münchner Ableger des FBSD 2003 mitgegründet hatte und seitdem als 1. Vorstand amtierte.
Unter dem stark engagierten Gerhard Holz nahm der von ihm neu gegründete Landschaftsverband München Stadt und Land eine rasante Entwicklung. Er steigerte die Zahl der Mitglieder von ursprünglich 390 auf nunmehr über 1.100. In seiner Abschiedsrede ging der 65-jährige Holz auf die zahlreichen Aktivitäten der letzten Jahre ein und machte deutlich, dass für ihn nunmehr der Zeitpunkt gekommen sei, die Verantwortung an die jüngere Generation abzugeben. Holz: "Es ist ein Glücksfall, dass der FBSD in München und dessen Umgebung gerade durch junge Leute so viel Zulauf erhält, die sich für die Pflege der bairischen Sprache engagieren wollen".
Der neue Vorsitzende Kronenbitter dankte dem scheidenden Gerhard Holz unter starkem und anhaltendem Beifall der Mitglieder für seine großen Verdienste. Kronenbitter: "Wir wollen die erfolgreiche Arbeit von Gerhard Holz mit der neuen Mannschaft fortsetzen und weiter ausbauen".
Den Wechsel an der Spitze hatte Gerhard Holz sorgfältig vorbereitet, so dass sämtliche neue Vorstandsmitglieder von der Versammlung einstimmig gewählt worden sind. Neuer 2. Vorstand ist der CAD-Konstrukteur Michael Dalfino (40) und neuer 1. Schriftführer der Jurist Dr. Christian Scharpf (40). Die Kasse bleibt wie bisher in den bewährten Händen von Otti Heibl. Gerhard Holz bleibt dem Verein mit seiner Erfahrung erhalten, da er von der Versammlung einstimmig zum Beirat gewählt wurde. Zu weiteren Vorstandsmitgliedern wurden gewählt: Als neuer 2. Schriftführer Tobias Stephan, als 2. Kassiererin, wie bisher, Rita Glas und als neue Beiräte Siegfried Bradl und Alexander Seemann.
Die beliebte, öffentliche Veranstaltung „Boarisch gredt, gsunga und gspuit" in Feldmoching wird von Gerhard Holz in bewährter Weise fortgeführt.
Unter www.fbsd.de kann man mehr über alle Termine und Aktivitäten des Landschaftsverbandes München Stadt und Land erfahren.
Ansprechpartner:
Siegfried Bradl
2. Vorstand des FBSD-Gesamtvereins
Tel.: 08254/8665
Benedikt Kronenbitter
1. Vorstand des FBSD-Landschaftsverbands München Stadt und Land
Tel.: 0179/5954983
Bairische Wortschmankerl auf der Oidn Wiesn
Förderverein Bairische Sprache und Dialekte bietet Wiesnbesuchern Sprachtests
Bissgurkn oder Bißgurrn? Wer jetzt auf ein schnittfestes Gartengemüse tippt, liegt daneben. Richtig ist Bißgurrn, denn der Begriff leitet sich von Gurre ab, einer kaum mehr gebräuchlichen Bezeichnung für eine alte Stute, und meint wenig schmeichelhaft eine alte zänkische Frau. Das Gspusi dagegen ist die verharmlosende Bezeichnung für eine mehr oder weniger heimliche Liebesbeziehung und als Pfennigfuchser gelten Menschen, die man in böserer Form auch als Geizhals bezeichnen könnte.
Mehr Erklärungen zu Herkunft und Bedeutung bairischer Wortschmankerl bietet der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) auf der Oidn Wiesn täglich von mittags bis abends vor dem Zelt der Schönheitskönigin. Zudem bieten die Veranstalter Informationen zur Vereinstätigkeit und den unterhaltsamen Bairisch-Sprachtest „Woaßt as?". Damit können Kundige und Unkundige, Einheimische und Zuagroaste, Redewendungen und Begriffe aus dem bairischen Wortschatz kennen lernen und ihren Kenntnisstand in der Beherrschung der bairischen Sprache prüfen. Erfolgreiche Teilnehmer erhalten als Auszeichnung das weißblaue Vereinswapperl „I red Boarisch - und Du?". Neben dem Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V., der schon 2010 auf der Historischen Wiesn Anziehungspunkt für zig Tausende Besucher war, präsentieren sich in dem Gemeinschaftsstand auch der Bayerische Landesverein für Heimatpflege e.V., die Monacensia, und die Münchner Schule für Bairische Musik, „Wastl-Fanderl-Schule".
Mit 3.200 Mitgliedern ist der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. größter Sprachverein in Bayern. Mit Veranstaltungen wie dem Mundart-Wettbewerb 2011 „higschaut - zughorcht – mitgschwätzt" für alle Grundschulen in Bayern unter der Schirmherrschaft von Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle fördert der Verein den Geberauch der Mundarten in Bayern insbesondere bei Kindern und Jugendlichen.
Presseecho - FBSD Pressekonferenz am 21.03.2011 im Presseclub München
B2 Bayern, Radio Charivari, Radio Gong, Radio Arabella, Franken Fernsehen, Mainfranken24.de, Radio1 Coburg, Abendzeitung, Augsburger Allgemeine, Münchner Merkur, Bild, Mittelbayerische Zeitung, Fränkischer Tag und viele andere berichteten von unserer FBSD-Pressekonferenz am 21. März 2011 im Presseclub München. Grundlage für viele Radiosender und Zeitungen war die Meldung von dapd-bay Nachrichtendienst. Nachfolgend eine kleine Auswahl aus dem Presseecho.
dapd-bay Nachrichtendienst
Bairisch soll an Schulen präsenter werden
München (dapd-bay). Lehrer und Erzieher in Bayern sollen nach dem Willen eines Fördervereins mehr Unterstützung bei der Vermittlung von Mundarten und Dialekten erhalten. Die entsprechenden Lehrwerke müssten großflächig an Bayerns Schulen und Kindergärten verteilt werden, forderte der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte am Montag in München. Zudem seien regelmäßige Erhebungen des Anteils junger Mundartsprecher nötig, um die Wirksamkeit von Fördermaßnahmen überprüfen zu können.
Der Versuch, die bairische Sprache zu erhalten, gleiche einem "Wettlauf mit der Zeit", warnte der Vorsitzende des Vereins, Horst Münzinger. Noch immer werde dem Dialekt vielerorts mit falschen Vorurteilen begegnet. Die "Defizithypothese", wonach Dialektsprecher Nachteile in der schulischen und beruflichen Entwicklung hätten, sei aber längst widerlegt. "Genau das Gegenteil ist der Fall", sagte Münzinger. Zudem ermögliche Mundart den Zugang zu Kultur und Geschichte und sei ein "Stabilisator für Gemeinschaft".
epd Bayern (Evangelischer Pressedienst)
Sprachexperten fordern mehr Bayerisch in den Schulen
Bayerisch soll nach Ansicht von Sprachexperten keine Nischensprache sein, sondern Grundlage der Erziehung. Dialekte und Mundarten seien ein Zugang zur Kultur und ein Stabilisator der Gemeinschaft, sagte Horst Münzinger, Vorsitzender des Fördervereins Bairische Sprache und Dialekte (FBSD) am Montag im Münchner Presseclub. Immer weniger Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene könnten Mundart sprechen, kritisierte Münzinger. Dies belege auch die UNESCO, die den bayerischen Dialekt als gefährdet eingestuft habe.
Mittelbayerische Zeitung (MZ)
Bairisch schon von Kindesbeinen an
Förderverein für Bairische Sprache sieht zwar einige Erfolge, aber noch immer wird die Zahl der Dialektsprecher in Bayern stetig geringer.
Vorlesen auch im Dialekt: Das fordert der Förderverein für Bairische Sprache und Dialekte. Der Versuch, die bairische Sprache zu erhalten, gleiche schließlich einem „Wettlauf mit der Zeit“, warnte gestern der Vorsitzende des Vereins, Horst Münzinger. Foto: Archiv
Von Katia Meyer-Tien, MZ
München. Es ist ein vorsichtig optimistisches Fazit, mit dem der Vorsitzende des Fördervereins für Bairische Sprache und Dialekte die Arbeit des vergangenen Jahres zusammenfasste: „Wir haben ein paar Meter gutgemacht“, sagte Horst Münzinger gestern im Münchner Presseclub, „Aber wir haben noch viele Kilometer vor uns.“ So sei im Radio wieder vermehrt Dialekt zu hören, gerade auch die anrufenden Hörer scheuten sich nicht mehr, in ihrer Mundart zu sprechen. Zeitungen widmeten dem Thema ganze Serien: „Das zeigt doch, dass Interesse besteht!“, sagte Münzinger. Der Buchhandel vermelde steigende Absatzzahlen der bayerischen Literatur, die Künstlervereinigung „MundArtAG“ berichte vom großen Interesse der Jugendlichen an Konzerten in bairischer Sprache, und nicht zuletzt sei auch die Mitgliederzahl des Fördervereins im vergangenen Jahr um 217 auf jetzt knapp 3150 gestiegen. Sehr positive Signale seien das, denn: Die Arbeit für den Erhalt des Bairischen sei ein Wettlauf mit der Zeit. „Der Anteil der Dialektsprecher wird immer geringer“, sagte Münzinger, „und das setzt sich von Generation zu Generation fort“: Irgendwann sei einfach niemand mehr da, der die Mundartbegriffe weitergeben könne: „Das ist dann der Garaus“.
Zweisprachigkeit ist ein Vorteil
Ein Szenario, das sich niemand so recht vorstellen mag. Schließlich verbinde der Dialekt mit der Heimat, „Mundart ermöglicht Zugang zur Kultur“, sagte Münzinger, und schaffe auch in Verbänden und Vereinen ein Gemeinschaftsgefühl, das gerade im viel beschworenen „Europa der Regionen“ unerlässlich sei. Zumal auch das lange verbreitete Vorurteil, dass Dialekt sprechende Kinder diskriminiert würden und im Beruf schlechtere Chancen hätten, nicht stimme. Im Gegenteil: Die Zweisprachigkeit sei für die Kinder ein großer Vorteil.
So viel schon erreicht sei, im Presseclub war man sich am Montag einig, dass noch viel passieren muss. Gerade die Politik sei in der Pflicht, schon die bayerische Verfassung gebiete schließlich in Artikel drei, „kulturelle Überlieferungen zu schützen“.
Wichtig wäre eine grundsätzliche Erhebung, wie es um die Dialekte in Bayern bestellt sei: Wie viele Jugendliche, zum Beispiel, sprechen überhaupt noch bairisch? In die Schulen und Kindergärten müsse man gehen, um dort schon die Jüngsten für das Thema zu sensibilisieren – Münzinger erinnerte in diesem Zusammenhang an das schon vor fünf Jahren erschienene Handbuch „Dialekte in Bayern“, das Lehrer bei der Vermittlung von Heimatsprache eine Hilfe sein sollte.
Ganz modern im Internet
Der Förderverein selber hat in Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium einen Grundschul-Wettbewerb ins Leben gerufen, der unter dem Motto „higschaugt – zughorcht – mitgschwätzt“ noch bis zum 15. April läuft. Und um noch mehr Menschen zu erreichen, hat der Verein seinen Internetauftritt überarbeitet, seit Montag ist die neue Seite erreichbar. Sogar einen sogenannten Quick-Response-Code – fotografiert man den mit dem Smartphone, öffnet sich der Link zur Homepage – verbreitete der Förderverein gestern: „Wir sind da ganz modern“, kommentierte Horst Münzinger mit einem Schmunzeln.
Augsburger Allgemeine
Bairisch für alle Fälle
Sprachbewahrer fordern vom Freistaat mehr Engagement, auch in den Schulen
Von Erçin Özlü
München. Horst Münzinger kommt gerne ins Schwärmen, wenn er die Vorzüge des Bairischen erklären soll. Doch als Vorsitzender des Fördervereins „Bairische Sprache und Dialekte“ sieht er sich als Getriebener des Sprachwandels.
Schon nach zwei, drei Generationen drohe seiner geliebten Heimatsprache das Ende. Denn der Anteil junger Erwachsenen, die Mundarten beherrschen, schrumpfe seit Jahren. „Es ist ein Wettlauf mit der Zeit“, sagt Münzinger und verweist auf den Bericht der Unesco von 2009. Die hatte Bairisch erstmals
als vom Aussterben bedrohte Sprache eingestuft. Das Interesse der Bevölkerung sei zwar weiterhin vorhanden. „Das sehen wir an unseren steigenden Mitgliederzahlen, den Berichten in Tageszeitungen oder an verschiedenen Künstlerprojekten.“ Aber auf der politischen Ebene geschieht zu wenig, findet Münzinger.
Daher fordert sein Förderverein ein stärkeres Engagement des Freistaats: Regelmäßig sollten Wissenschaftler die Zahl jüngerer Mundartsprecher in den regionalen Dialekträumen Bayerns erfassen. Nur so könne man prüfen, inwieweit die Maßnahmen greifen, mit denen die staatlichen Stellen das Bairische schützen wollen. In den Lehrplänen aller Schularten ist die Behandlung des Themas „Dialekte“ fester Bestandteil. Lehrer können sich auch im Rahmen von Fortbildungen mit Mundarten näher beschäftigen Aber den Sprachbewahrern ist das zu wenig. „Wir sollten schon die Lehramtsanwärter für das Thema sensibilisieren“, verlangt Münzinger. Außerdem müsse die Handreichung des Kultusministeriums „Dialekte in Bayern“ neu aufgelegt und kontrolliert verteilt werden. Bei vielen Pädagogen sei das dicke Werk gar nicht angekommen.
Einen Mitstreiter scheint der Förderverein in der Staatsregierung gefunden zu haben: Kultusminister Ludwig Spaenle übernahm die Schirmherrschaft des Grundschul-Wettbewerbs „higschaugt – zug’horcht – mitgschwätzt“, der bis zum 15. April läuft.
Münchner Merkur
Bairisch – gefährdet wie eh und je
Sprachverein will mehr Forschung – Staatsregierung „desinteressiert“
Von Dirk Walter
München – Wie gefährdet ist Bairisch wirklich? Der Förderverein bairische Sprache und Dialekte fordert eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme. Dabei sollte der Anteil jüngerer Mundartsprecher ermittelt werden, sagte Fördervereinsvorsitzender Horst Münzinger im Presseclub München. Der Versuch, Bairisch und seien regionalen Ausprägungen zu retten, gleich einem „Wettlauf mit der Zeit“, sagte er. Der Dialekt und seien regionalen Färbungen sei vor allem in München, aber auch schon in Rosenheim und im Oberland bedroht – allen positiven Entwicklungen zum Trotz. „Auch im Oberland verabschieden sich die Leute schon mit Tschüss.“
Bislang seien die Bairisch-Förderer mit Vorschlägen zur Bairisch-Forschung nur abgeblitzt, hieß es. Der mit eigenen Untersuchungen hervorgetretene Germanist Bernhard Stör berichtete im Presseclub, an der Uni München etwa bestehe „überhaupt kein Interesse“. Auch die renommierte Deutsche Forschungsgemeinschaft habe einen Projektantrag abgelehnt. „Die unterstützen uns nicht“, sagte Stör etwas resigniert. Ähnlich äußerte sich der Vorsitzende des Fördervereins Niederbayern/Oberpfalz , Sepp Obermeier. Das bayerische Wissenschaftsministerium glänzte hier durch Inaktivität. Ziel müsse es sein, per Fragebögen und per teilnehmender Beobachtung an Kindergärten und Schulen die Dialektsprecher repräsentativ zu ermitteln.
Münzinger selbst berichtete, er habe sich vom Unesco-Bericht, mehr erhofft. Die Unesco hatte 2009 die bayerische Sprache als gefährdet eingestuft. Die Antwort der bayerischen Staatsregierung auf dieses harsche Urteil sei jedoch enttäuschend gewesen, sagte Münzinger. Es sei schlicht „nichts passiert“. Hier herrsche wohl die irrige Ansicht vor, die Förderung von Sprache sei nicht Aufgabe des Staates.
Immer noch gebe es bei Lehrern die Meinung, Dialekt sei schädlich beim Deutsch-Lernen. „So ein Unsinn“, kommentierte er. Das Gegenteil sei richtig: Bilinguale Erziehung – Bairisch und Deutsch – sei besonders zu fördern. Bei all dem gebe es auch Lichtblicke. „Der Bub ist in den Medien zurückgekehrt“ – der Junge sei mittlerweile verpönnt.