Für den Deutschunterricht der 4. und 6. Schulstufen wurden dafür im vergangenen Jahr über einige Monate hinweg Unterrichtsmaterialien entwickelt und Ende letzten Jahres gedruckt. Diese teilen sich in fünf Module zu je zwei Unterrichtseinheiten. Die Schülerinnen und Schüler erfahren darin beispielsweise, ob sie mehrsprachig sind (denn auch, wenn ich Dialekt und Standarddeutsch spreche, bin ich mehrsprachig), dass Dialekt nicht falsch ist, sondern wie jedes Sprachsystem bestimmten Regeln folgt. Sie erkennen, dass Sprachvariation etwas Alltägliches ist und es nützlich und auch bereichernd sein kann, die eigene Sprachverwendung zu variieren. Hierzu zählen natürlich nicht allein unterschiedliche Sprachformen des Deutschen, sondern ebenso andere Muttersprachen.

Hochdeutsch & Dialekt !?!
Die Lernenden sollen stereotypen Einstellungen
gegenüber Dialekt auf die Spur kommen.
Eine anschauliche und motivierende grafische Gestaltung der Materialien kam dabei auch nicht zu kurz. So tauchen beispielsweise immer wieder die fünf "Freunde" Naomi, Emma, Samir, Finn und Anna auf, die die Schülerinnen und Schüler durch die Inhalte der fünf Module begleiten (Bild 1).
Ein weiterer Bereich der Unterrichtsmaterialien zeigt auf, dass Deutsch nicht überall gleich ist. Dafür wurde eine Karte des deutschen Sprachraums gestaltet, auf dem die Schülerinnen und Schüler die verschiedenen Dialektgebiete und unterschiedliche Begrüßungen sehen können (Bild 2).

Die wichtigsten Dialektgebiete des Deutschen
mit den am häufigsten verwendeten Begrüßungen
Die Lernenden sehen hier
die unterschiedlichen Dialektgebiete des Deutschen.
Die fertig gedruckten Modulhefte warten nun darauf, in die 12 Partnerschulen auf beiden Seiten der Grenze ausgeschickt zu werden. Doch wie in (fast) allen Bereichen hinterlässt auch hier die Corona-Situation ihre Spuren und die Umsetzung des Projekts geriet ins Stocken. Die Unterrichtmaterialien konnten noch nicht wie geplant im Deutschunterricht eingesetzt und getestet werden, da ihre erfolgreiche Durchführung vom gemeinsamen Austausch im Klassenzimmer lebt. In der Zuversicht darauf, dass die Situation in einigen Monaten eine bessere sein wird, wurde das Projekt nun auf das nächste Schuljahr verschoben. Die Motivation des gesamten Teams aber, für den Deutschunterricht gewinnbringende Erkenntnisse rundum die gesellschaftsrelevanten Themen "Sprachenvielfalt - Sprach-variation - Sprachbewusstsein" bereitzustellen, ist ungebrochen. Zudem haben die ersten Begegnungen mit Schulklassen gezeigt, dass das Thema "Dialekt" auf ein großes Interesse bei Lernenden und Lehrenden stößt.


Die Angemessenheit in der Sprachverwendung
In Modul 4 "Das sagt man (nicht)!?" geht es um Fragen
der Angemessenheit in der Sprachverwendung.
Die Begrüßung in unterschiedlichsten Sprachen
Am Beginn des Modulhefts werden die Lerndenden in unterschiedlichen Sprachen begrüßt.

Das Titelbild des Modulhefts
„Sprachliche Vielfalt im Deutschunterricht“
Weitere Informationen zum Projekt:
- https://www.spravive.com
- https://www.uni-salzburg.at/index.php?id=23257&L=0
- https://www.euregio-salzburg.eu/Mit_Redn_kemman_d_Leit_z_somm
Ansprechpartner:
- Eugen Unterberger, MA (Universität Salzburg):
- Siegfried Bradl, Dipl.-Ing. (FBSD):
- Mag. Sarah Reiter, B.A. (EuRegio Salzburg - Berchtesgadener Land - Traunstein):