Das Ereignis: Sonntag, 24. November, 19:00 Uhr, Furthmühle, " 12000 Jahre Weihnachten"
Der „7. Altbairische Mundarttag“ des FBSD steht unter dem Titel „12000 Jahre Weihnachten“, bei dem es um eine Zeitreise zu den Ursprüngen dieses Fests geht.
Wer hätte gedacht, dass Feiertage und Feuerabende das gleiche sind? Dass viele unserer schönsten Advents- und Weihnachtslieder sich der Hartnäckigkeit des mittelalterlichen Kirchenvolks zu verdanken sind? Dass das Fest selbst älter als das Christentum ist, dass Martinszug, Nikolaus, Perchtentreiben und Maskenfasching die gleichen Wurzeln haben, und der Turbokonsum vor dem 24. Dezember die alten Römer ebenso irritierte wie die Pfarrer des 16. Jahrhunderts?
Dialektkenntnisse im Test – Förderverein „Bairische Sprache“ erstmals beim Kirtag in Anger
Anger
„Mechst gern an Bairisch-Test macha? so wurden am Sonntag beim Angerer Kirchweihmarkt viele der Besucher angesprochen. Denn der Rupertiwinkler Landesverband im Förderverein Bairische Sprache und Dialekte“ war heuer zum ersten Mal zu Gast bei der beliebten Veranstaltung.
Trauer über den Tod von Maria Hafner
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Jedes 2. Kind im Rupertiwinkel spricht noch Bairisch
Zu diesem vom FBSD behandelten Thema sind mehrere Artikel im Internet und im Radio veröffentlicht worden:
In Tittmoning wird boarisch g’redt!
Der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte hat sich nach einigen Jahren wieder mit einem Infostand am Colloredo-Markt auf der Tittmoninger Burg beteiligt. In bester Lage im Burg-Innenhof war der Stand stundenlang umlagert von begeisterten Dialektsprechern.
Unser bairischer Dialekt darf nicht aussterben
Der Landschaftsverband Rupertiwinkel im Förderverein Bairische Sprache und Dialekte hat sich kürzlich in einer Vorstandssitzung mit dem Jahresprogramm für 2018 befasst. Angesichts der schwindenden Zahlen von Dialektsprechern werden diverse Veranstaltungen geplant, um den Dialekt als Lebensform und Kulturgut ins Bewußtsein zu rücken.
Laufen und Umgebung spricht viel Dialekt
Der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte war zu dem großen grenzübergreifenden Stadtfest nach Laufen und Oberndorf eingeladen. Gerne ist der Verein der Einladung gefolgt, denn bereits 2010 bei einem ähnlichen Fest wurde der Sprachstand fast komplett überrannt. Immer wieder erstaunlich ist, dass unsere österreichischen Nachbarn um Oberndorf herum und auch nördlich zum Innvierteln hin so gut bairisch – eigentlich rupertiwinkler Bairisch - können. Kein Wunder, sagt der Historiker, waren wir doch fast 1000 Jahre bis gut 1800 ein gemeinsames Land, das Erzbistum Salzburg, und darüber hinaus sind Leute drent und herent ursprünglich alle Abkömmlinge jener Leute aus Böhmen, die im Zuge der Völkerwanderung im 5./6. Jahrhundert hier sesshaft wurden. Diese Bajuwaren werden auch gelegentlich als „Fußkranke der Völkerwanderung“ bezeichnet, denn sie sind nicht wie viele andere Völker weitergezogen. Wir heute wissen den Grund: „Bei ins is vi z’schee“.
Boarisch in Petting
Auf Einladung der Gemeinde hat sich der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte erstmals mit einem Info-Stand am Gewerbe-Sonntag beteiligt.
30 Jahre FBSD und zum Internationalen Tag der Muttersprache am 21. Februar
Endlich Klarheit über regionale Mundartkompetenz
Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. legt regionale Zahlen zur Mundartkompetenz aus einer Pilotstudie der Uni Salzburg vor – Alarmglocken müssen läuten!
Der „6. Altbairische Mundarttag“ des FBSD steht unter dem Titel „Umma Fimfal an Duranand“ mit bairischen Texten, Lieder und Musik vom Feinsten.
Das Ereignis: Sonntag, 25. November, 19:00 Uhr, Furthmühle
"Umma Fimfal an Duranand"
Der Förderverein für Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) - mit ca. 3.500 Mitgliedern größter Sprachverein in Bayern - möchte mit seinem „6. Altbairischen Mundarttag“, anknüpfend an die stets sehr erfolgreichen Veranstaltungen der letzten Jahre, auch heuer wieder für die Verwendung und Weitergabe der regionalen Dialekte an die junge Generation bzw. in Familien, in Bildungseinrichtungen und in den Medien werben und über die Herkunft sowie für Bedeutung der Regionalsprachen informieren.
Die Dialekt-Botschafter
Ein Artikel über einen Auftritt der "Prima Tonnen" an der Realschule Oberding im kreis Erding. Erschienen im Münchner Merkur.
FBSD zu Gast beim Bildungskongress in Kiew
Zur Rolle der Mehrsprachigkeit als Last oder Bereicherung
In allen Lebensbereichen erlebt die seit 1991 selbständige Republik Ukraine große Veränderungen. Eine Reform des Bildungswesens soll helfen, die damit verbundenen Herausforderungen zu meistern und die Ukraine für die Zukunft fit zu machen. Dabei kann das osteuropäische Land auf die guten Beziehungen zu Deutschland und Bayern bauen und beim Blick über den Zaun deutsche Bildungssysteme kennen lernen.
Rekordjagd mit neuen Bairisch-Tests auf der Oidn Wiesn
Den einzigen zugelassenen Info-Stand betreibt der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) im traditionellen Museumszelt
Bei sagenhaften 15.000 Fragebögen liegt der bisherige Rekord bei dem verteilten Bairisch-Test „Woaßt as?“ auf der Oidn Wiesn. „Das Oktoberfest 2018 erwartet mehr Besucher und Bairisch hat Rückenwind. Wir haben also gute Chancen, einen neuen Rekord aufzustellen“, meint Benedikt Kronenbitter, der Vorsitzende des Landschaftsverbands München Stadt und Land im Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. Mit seinen zahlreichen Helfern betreibt Kronenbitter im Museumszelt den FBSD-Info-Stand - übrigens der einzige Info-Stand, der auf der Oidn Wiesn zugelassen ist. „Das hat damit zu tun, dass wir seit dem Bestehen der Oidn Wiesn, also seit 2010, mit dabei sind und unser Mundart-Ratespiel bei Einheimischen und Zuagroasten, bei Jung und Alt, bei Wirten und Schaustellern sehr beliebt ist.“ Hinzu kommt, dass die Zusammenarbeit mit Yvonne Heckl von der Historischen Gesellschaft Bayerischer Schausteller e.V. ganz wunderbar funktioniert hat“, schwärmt der Bairisch-Kenner.
Bairisch à la Carte – Tradition wird auf dem Münchner Oktoberfest großgeschrieben
Getragen von rund 3.200 engagierten Mitgliedern versucht der FBSD (Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V.) die Liebe zur bairischen Sprache zu stärken, sie vor allem der jungen Generation wieder nahe zu bringen und Bairisch als Alltagssprache zu bewahren.
Truderinger auf Sprachmission in Kiew
Bairisch- Förderer setzt auf Mehrsprachigkeit auch in der Ukraine
In Tittmoning wird boarisch g’redt!
Der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte hat sich nach einigen Jahren wieder mit einem Infostand am Colloredo-Markt auf der Tittmoninger Burg beteiligt. In bester Lage im Burg-Innenhof war der Stand stundenlang umlagert von begeisterten Dialektsprechern.
Nach Premierenerfolg startet der FBSD das 2. Dialektforum
Pressemitteilung, München, 06. November 2017
Wissenschaftler aus Europa stellen Förderung regionaler Sprachen vor
5. Altbairischer Mundarttag unter dem Motto: Boarisch fürs Hirn, Herz und Ohr
Das Ereignis: Sonntag, 12. November, 19:00 Uhr, Furthmühle
Boarisch fürs Hirn, Herz und Ohr
Beim „5. Altbairischen Mundarttag“ des FBSD steht unter dem Titel „Boarisch fürs Hirn, Herz und Ohr“ die Bairische Sprachgeschichte lehrreich und unterhaltend im Mittelpunkt.
Bairisch à la Carte – statt Rotkohl künftig Blaukraut
Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. stellt das Pilot-Projekt „Speisekarten-ABC für Wirtsleut' und Küchenchefs“ bayrischer Wirtshäuser vor
Dem Bayern schlägt es auf den Magen, wenn er in einem bayrischen Wirtshaus die Speisekarte liest und auf die Sprache achtet. Da werden Kohlrouladen, Frikadellen und Klöße angeboten anstatt Krautwickerl, Fleischpfanzerl und Knödel. Zwar verheißen in Lederhosen und Dirndl gewandete Kellner und Kellnerinnen sowie weiß-blaue Tischdecken original bayrische Wirtshaustradition, doch zweifelt der Gast ganz arg an der Echtheit, wenn die Speisekarte mit mittel- und norddeutschen Bezeichnungen durchsetzt ist. Mag auch der Preis für die Speisen stimmen, so ärgern sich nicht wenige Bayern - und auch mancher Fremde - über heimatsprachliche Mängel und unnötig importierte Bezeichnungen für vielerlei typisch bayrische Gerichte und Beilagen.
Der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. hat sich deshalb entschlossen, eine Kampagne zu starten, die die Wirtsleute dazu bewegen soll, der sprachlichen Gestaltung ihrer Speisekarte mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Keineswegs soll nach den Vorstellungen des Vereins die Speisekarte vollständig und auf Biegen und Brechen in Mundart übersetzt werden. Aber traditionellen bayrischen Begriffen für Speisen und Zubereitungsart soll der Vorzug gelten vor regionalfremden Begriffen und Schreibweisen.
Getragen wird die FBSD-Kampagne von dem humorvoll illustrierten Sprachführer für Wirtsleut', für dessen Finanzierung die Eva Mayr-Stihl Stiftung in Waiblingen gewonnen werden konnte. Der von wirts- und mundartkundigen Kennern erstellte und geprüfte Prospekt bietet Wirten, Küchenchefs und dem Servicepersonal Gebrauchshinweise und 35 Gegenüberstellungen heimatsprachlicher und norddeutscher Begriffe für Speisen und Zubereitungsarten. Das überschaubare Faltblatt kann gerade auch für Personal, das nicht aus dem bayrischen Sprachraum stammt, problemlos als Kleinplakat in Küche und Büro als kleine Hilfestellung angebracht werden.
Den Prospekt erhalten zunächst die rund 3.300 Mitglieder des Fördervereins Bairische Sprache und Dialekte e.V., um in ihrem Umfeld Wirte auf das Speisen-ABC hinweisen zu können und für Mundartfreundlichkeit zu werben. Zudem hat bereits der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) die FBSD-Initiative sehr begrüßt und Unterstützung bei der Verbreitung des Speiskarten-ABC zugesagt.
Vorstellbar ist aus Sicht des FBSD, dass die bairische Ausgabe Nachahmer findet, und Empfehlungen für den fränkischen und den schwäbischen Sprachraum erstellt werden. Bereits im Frühjahr war der FBSD gemeinsam mit dem Büro des Bayerischen Integrationsbeauftragten maßgeblich an der Herausgabe von Sprachtafeln in Bairisch, in Fränkisch und in Schwäbisch beteiligt. Die seinerzeit unerwartet große Nachfrage stimmt die FBSD-Vorsitzenden Horst Münzinger und Siegfried Bradl und den FBSD-Projektleiter Dr. Franz Sonnenberger zuversichtlich, dass auch das Speisekarten-ABC viel Zustimmung erhalten wird. „So tragen wir dazu bei, dass in mundartfreundlichen Wirtshäusern wieder mehr heimatsprachliche Begriffe zu lesen und zu hören sind“.
Weitere Informationen zur bairischen Sprache, zu den Aktivitäten des Vereins sowie Termine weiterer Veranstaltungen gibt´s unter www.fbsd.de .
Den besagten Prospekt gibt's ganz unten unter "Anhänge herunterladen": bairisch_ala_carte.pdf
Rekordjagd mit neuen Bairischtests auf der Oidn Wiesn
Den einzigen zugelassenen Infostand betreibt der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) im traditionellen Museumszelt
Bei sagenhaften 15.000 Fragebögen liegt der bisherige Rekord bei den verteilten Bairischtests „Woaßt as?“ auf der Oidn Wiesn. „Die Wiesn 2017 ist länger und Bairisch hat Rückenwind.. Wir haben also gute Chancen, einen neuen Rekord aufzustellen“, meint Benedikt Kronenbitter, der Vorsitzende des Landschaftsverbands München Stadt und Land im Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. Mit seinen zahlreichen Helfern betreibt Kronenbitter im Museumszelt den FBSD-Info-Stand. Übrigens der einzige Info-Stand, der auf der Oidn Wiesn zugelassen ist. „Das hat damit zu tun, dass wir seit dem Bestehen der Oidn Wiesn mit dabei sind und unser Mundart-Ratespiel bei Einheimischen und Zuagroasten, bei Jung und Alt, bei Wirten und Schaustellern sehr beliebt ist.“ Hinzu kommt, dass die Zusammenarbeit mit Yvonne Heckl von der Historischen Gesellschaft Bayerischer Schausteller e.V. ganz wunderbar funktioniert hat“, schwärmt der Bairsich-Kenner.
Bairischtipps für Groß und Klein
Wer seine Bairisch-Kenntnisse testen und mehr über die bairische Sprache erfahren will, kann sich vom 16. September bis zum 3. Oktober täglich von 11 Uhr bis 19 Uhr im Museumszelt am Stand des Fördervereins Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) einem unterhaltsamen und gleichwohl lehrreichen Bairisch-Sprachtest unterziehen. Wer alle Fragen richtig beantwortet, bekommt als Zertifikat das weiß-blaue Wapperl „I red Boarisch - und Du?“.
Auch Rundbriefe des Vereins und Sprachspiele werden angeboten. Praktische Hinweise und Buchempfehlungen zur Weitergabe und Pflege der bairischen Sprache in Familien, Kindergärten und Schulen gibt es bei den ehrenamtlichen Sprachfreunden kostenlos.
Weitere Informationen zur bairischen Sprache, zu den Aktivitäten des Vereins sowie Termine weiterer Veranstaltungen gibt´s unter www.fbsd.de .
Bei Fragen
Benedikt Kronenbitter,
Vorsitzender des FBSD-Landschaftsverbands München Stadt und Land
Telefon: 0179 5954983 E-Mail:
Siegfried Bradl
2. Vorsitzender des FBSD-Gesamtvereins
Telefon: 08254 – 8665 / E-Mail:
"Griaß di" – 1. Bairischkurs für Jung und Alt im Kulturzentrum Trudering
Kein Vokabelsalat, sondern bairische Sprache rund um die Volkskultur
Der überregionales Aufsehen erregende, spielerisch angelegte und sehr erfolgreiche Bairischkurs für Truderinger Kindergartenkinder "macht Schule": Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e. V. (FBSD) bieten im Herbst 2017 Interessierten jeden Alters erstmals einen Kurs zum Kennenlernen bairischer Sprache in Verbindung mit Geschichte, Musik, Literatur und Religion an. Vorkenntnisse sind nicht zwingend erforderlich, denn, so die Organisatoren:
"A bisserl woos geht fei imma!".
Das mehrteilige Programm gestalten die Liedermacherin Edeltraud Rey, der Buchautor und FBSD-Vorsitzende Horst Münzinger, die Mundartschreiberin Rosy Lutz und der Münchner Stadtpfarrer Rainer Maria Schießler.
Der Kurs beginnt am 23. September 2017 um 15 Uhr im Kulturzentrum München-Trudering an der Wasserburger Landstraße 32, mit Informationen zu den Themen und Referenten. Der Eintritt zu dieser Informationsveranstaltung ist frei.
Kurstermine sind dann der 14. und 28. Oktober sowie der 11. und 25. November, jeweils von 15 bis 16:30 Uhr im Kulturzentrum Trudering. Die Gebühr für den 4-teiligen Kurs beträgt 36 Euro, junge Erwachsene bis 27 Jahren zahlen nur 18 Euro und (Ehe-)Paare zusammen 54 Euro. Das Programm ist unter www.fbsd.de einsehbar. Anmeldungen können ab sofort unter erfolgen. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Die Schirmherrschaft über das bisher einmalige weiß-blaue Angebot für Einheimische und Zuagroaste haben der ehemalige Münchner Stadtrat und gebürtige Truderinger Dr. Georg Kronawitter und seine Frau Gundula übernommen.
Ermutigt zu diesem Bairisch-Bildungs-Kurs für Erwachsene wurden die Initiatoren Wolfgang Jungwirth (KAB) und Horst Münzinger (FBSD) durch den Erfolg und die Resonanz eines Bairisch-Grundkurses, der mit FBSD-Unterstützung seit Oktober 2016 für Kinder im Truderinger Kindergarten St. Franz-Xaver veranstaltet wird. Die Schirmherren Gundula und Dr. Georg Kronawitter sind sich sicher, dass auch die Teilnehmer von "Griaß di" für Erwachsene viel Freude haben werden.
Bairisch-Schwäbische Koalition gegen den Sprachverlust
FBSD und Schwäbisches Literaturschloss Edelstetten setzen mit Kooperationsvereinbarung ein Zeichen für Mundartförderung über Sprachgrenzen hinweg
Der rund 3300 Mitglieder umfassende und in Oberbayern ansässige Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) und der Verein Schwäbisches Literaturschloss Edelstetten e.V. wollen künftig gemeinsam gegen den Verlust der Regionalsprachen vorgehen. Schwäbisch-Alemannisch und Bairisch sind, wie das Fränkische, Regionalsprachen, die in Bayern gesprochen werden, aber in ihrem Bestand arg gefährdet sind. Deshalb wurden sie von der UNECSO 2009 als vom Aussterben bedroht eingestuft. "Die Bewusstseinsbildung, dass Regionalsprachen und Mundarten außerordentlich hochwertige und deshalb dringend zu erhaltende Kulturgüter sind, wollen wir künftig gemeinsam stärker betonen", so Prof. Dr. Klaus Wolf, Vorsitzender des Vereins Schwäbisches Literaturschloss Edelstetten e.V. und Horst Münzinger, Vorsitzender des Fördervereins Bairische Sprache und Dialekte e.V.
Dialekt macht schlau
Ab den 1960er Jahre wurden nicht nur in Bayern Regionalsprachen und Mundarten als bildungshemmend abgewertet und aus Schulen und Medien zu Gunsten eines norddeutsch geprägten Standarddeutsch verbannt. Generationen von Politikern, Eltern und Lehrkräften hielten Jahrzehntelang an dieser ideologisierten und schon längst als falsch widerlegten Defizithypothese fest - und Kinder von den Regionalsprachen und Mundarten fern. Mangelnde Überlieferungen im Elternhaus und in den Schulen haben aber zur Folge, dass besonders bei der jüngeren Generation erhebliche Wissenslücken bei den Themen Literatur, Musik und Brauchtum mit gravierenden Sprachdefiziten einhergehen.
"Sprache und Mundarten müssen in ihrer Ganzheitlichkeit wieder zu einem Erlebnis werden", betont deshalb Wolf, der an der Universität Augsburg lehrt.
"Zudem haben mehrere Untersuchungen der modernen Gehirnforschung und aufgeklärte Praktiker in den Schulen nachgewiesen, dass das Nebeneinander von Hochsprache und Mundart bei Kindern Konzentration und Kombinationsfähigkeit fördern und dadurch bessere schulische Leistungen erzielt werden als bei Einzelsprachlern", begründet der FBSD-Vorsitzende die Notwendigkeit, wirkungsvolle Konzepte zur Mundartförderung in Kindergärten und Schulen einzuführen.
Die Übergabe der Partnerschaftsurkunden im Literarischen Salon im schwäbischen Schloss Edelstetten im Beisein von Schlossherrin Fürstin Ursula von Esterhazy, setzt nach Meinung der Vorsitzenden auch ein wichtiges Signal für eine regional übergreifenden Mundartförderung, der sich "hoffentlich auch bald fränkische Sprachförderer anschließen werden."
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Gemeinsam stärker für den Erhalt der Regionalsprachen in Bayern:
(v.l.) Siegfried Bradl (stv. Vorsitzender FBSD), Prof. Dr. Klaus Wolf (Vorsitzender Li-teraturschloss Edelstetten) und Horst Münzinger (Vorsitzender FBSD) freuen sich über die Kooperationsvereinbarung ihrer Vereine und hoffen, dass sich die Franken bald anschließen werden.
Sportass Laura Dahlmeier wird Ehrenmitglied
Pressemitteilung, München 18. April 2017
Sportass Laura Dahlmeier wird Ehrenmitglied im
Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V.
Neben "zwei Päpsten" nun eine Weltmeisterin mit weiß-blauer Zunge in der Reihe prominenter FBSD-Ehrenmitglieder

Der weit über Bayern hinaus bekannten mehrfachen Weltmeisterin im Biathlon Laura Dahlmeier ist die Ehrenmitgliedschaft im Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. zuerkannt worden. "Damit hat der Förderverein mit seinen insgesamt 3.300 Mitgliedern neben dem emeritierten Papst Benedikt XVI. und dem als "Dialektpapst" bekannten Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Ludwig Zehetner mit Laura Dahlmeier eine Weltmeisterin und überaus erfolgreiche Repräsentantin der bairischen Sprache als Ehrenmitglied in seinen Reihen", freuen sich die FBSD-Vorsitzenden Horst Münzinger und Siegfried Bradl. Die sympathische Sportlerin aus dem Werdenfelser Land, die bereits Mitglied im FBSD war, nahm die Ernennungsurkunde vom 2. Vorstand des FBSD, Sigi Bradl entgegen. Dazu gab es ein maßgeschneidertes Gratulationslied des Haberer Zwoagsangs sowie lobende Verserln von Annelies Grasegger, die lange Jahre den FBSD in Garmisch-Partenkirchen geleitet hat. Laura Dahlmeier wurde bei ihrem Empfang durch den Skiclub Partenkirchen total überrascht und freute sich ungemein über ihre FBSD-Ehrenmitgliedschaft.

Die beiden Bairisch-Förderer sind beeindruckt und erfreut über den bärigen sportlichen Erfolg und freilich auch darüber, dass Laura Dahlmeier bairisch redet. "Dass Du, liebe Laura, in der Öffentlichkeit und speziell bei Interviews nicht auf eine standarddeutsche Variante ausweichst, sondern ganz selbstverständlich Redewendungen und Ausdrucksweisen Deiner Heimatsprache verwendest, ist einfach vorbildlich", lobten die Vereinschefs. Mundart reden ist beispielgebend vor allem für alle jungen Menschen im Werdenfelser Land und weit darüber hinaus, die Bairisch können, aber oft aus überzogener Rücksichtnahme oder aus Sorge vor schulischen oder beruflichen Nachteilen ihre Muttersprache untergraben.

Die herausragenden Sportergebnisse und auch die beruflichen Perspektiven von Laura Dahlmeier zeigten, dass die Auffassung, Mundart behindere persönlichen Erfolg, "ein ziemlicher Schmarrn" und schon längst überholt sei, so die FBSD-Vorsitzenden. Auch mit Blick auf die prominenten FBSD-Ehrenmitglieder, dem emeritierten Papst Benedikt XVI. und Prof. Dr. Ludwig Zehetner könne von einem sprachlichen Defizit bei Mundartrednern nicht die Rede sein. "Ein Defizit hat, wem Mundart oder Regionalsprache vorenthalten wurde und sich nur mit Einheitsdeutsch verständigen kann. Ja, der ist arm dran!"
Münzinger und Bradl hoffen, dass die auch wissenschaftlich nachgewiesenen Vorteile der Mehrsprachigkeit, Mundart neben Hochsprache, endlich auch in den höchsten Reihen der bayerischen Landes- und Kulturpolitik wahrgenommen werden und daraus Konsequenzen folgen für die Bildungspolitik sowie für die Aus-, Fort- und Weiterbildung der Erzieherinnen und Erzieher sowie der Lehrkräfte.

"Nur über die junge Generation, deren Sprachumfeld vor allem in Kindergärten und Schulen gestaltet wird, kann heimische Sprache und Mundart überliefert und erhalten werden." Die bayerische Politik muss auf allen Ebenen endlich wirksame Maßnahmen zur Förderung der Regionalsprachen und der Mundarten umsetzen. Ansonsten droht in absehbarere Zeit der endgültige Verlust der Orts- und Regionalsprachen sowie die Verflachung des reichhaltigen kulturellen Bestands in Bayern.
Foto 1:
Laura Dahlmeier bekommt von Siegfried Bradl, 2. FBSD-Vorsitzender, die Ehren-mitgliedschaft in Form einer schönen Urkunde überreicht (v.l.).
Foto 2:
Laura Dahlmeier bekommt von Siegfried Bradl, 2. FBSD-Vorsitzender, die Ehren-mitgliedschaft in Form einer schönen Urkunde überreicht (v.l.).
Foto 3:
Große Freude beim neugekürten FBSD-Ehrenmitglied Laura Dahlmeier (Mitte) und der Vereinsdelegation Gisela Bradl, Annelies Grasegger und Siegfried Bradl (v.l.).
„I lern Schwäbisch!“ und „Wie soochd mers auf Fränkisch“
Der Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung Martin Neumeyer stellt die beiden neu erschienen Sprachtafeln "I lern schwäbisch" und "Wie soochd mers auf Fränkisch" vor.
München.
Der Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung hat nach dem riesigen Erfolg der ersten beiden Sprachtafeln "Lerne Deutsch!" und "Lerne Deutsch 2.0", von denen bisher über 80.000 Stück verteilt wurden, in Zusammenarbeit mit dem "Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e. V." neben der bairischen Sprachtafel nun auch eine fränkische und eine schwäbische Sprachtafel herausgegeben.
"Mit den Dialekt-Sprachtafeln leiste ich meinen Beitrag, den Auftrag des Bayerischen Integrationsgesetzes zur Unterstützung und Pflege der Verwendung lokaler Dialekte umzusetzen", so Martin Neumeyer über das Projekt. "Von der Bairischen Ausgabe haben wir im ersten Monat bereits knapp 9.000 Stück u.a. an Schulen, Vereine, Helferkreise, Volkshochschulen, Feuerwehren etc. verschickt. Die Sprache und auch die Mundarten mit Ihren verschiedenen Ausprägungen sind der beste 'Brückenbildner' zwischen Menschen. Mit den Dialekt-Sprachtafeln erweitert sich die Zielgruppe über Menschen mit Migrationshintergrund hinaus auf alle Menschen, die Freude an bayerischen Mundarten haben."
Landtagspräsidentin Barbara Stamm, die als Unterfränkin am Dienstag selbst eine der ersten Sprachtafeln auf Fränkisch in Empfang nehmen konnte, erklärt: "Die Dialekt-Sprachtafeln helfen mehrfach. Zum einen leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Mundart in unseren Regionen. Denn vor allem bei jungen Menschen gerät der Dialekt mehr und mehr in Vergessenheit. Zudem ermöglicht die Beschäftigung mit der Mundart einen guten Zugang zur Kultur bei uns in Bayern. Das nützt allen Menschen, die neu bei uns angekommen sind. Die Dialekte bei uns in Bayern sind Teil unserer Kultur. Als Unterfränkin freut es mich besonders, dass jetzt auch eine fränkische Sprachtafel erschienen ist. Fränkisch, Bairisch und Schwäbisch – das spiegelt die Vielfalt der Dialekte unserer Heimat bestens wider. Über die Sprache kommen die Menschen zusammen."
Zu bestellen sind die Sprachtafeln "I lern Boarisch", "Wie soochd mers auf Fränkisch" und "I lern Schwäbisch" im Format A2 über die Geschäftsstelle des Integationsbeauftragten.
E-Mail an:


Ansturm auf die Bairische Sprachtafel
Demnächst auch für Franken und Schwaben
Wer hätte das gedacht. Bereits wenige Stunden nach Veröffentlichung der Sprachtafel „I LEARN BOARISCH“ gingen im Büro des Integrationsbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung weit über tausend Bestellungen ein. „Ein Ansturm, mit dem wir nicht gerechnet haben“, zeigt sich der Initiator Siegfried Bradl, 2. Vorstand des Fördervereins Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) erstaunt und erfreut zugleich.
Nach dem Erfolg der Sprachtafel „Ich lerne Deutsch“ schufen der bayerische Integrationsbeauftragte und der FBSD eine bairische Variante, der eine fränkische und schwäbisch-alemannische folgen wird. Die Übersicht ist nach Sparten wie Verkehr, Freizeit oder Notfall gegliedert und enthält einfache Symbole und Zeichnungen sowie daneben das bairische Wort oder eine Bedeutungserklärung.
Mit der neuen Sprachtafel erweitert sich die Zielgruppe über Menschen mit Migrationshintergrund hinaus auf alle Menschen, die Freude an der Mundart haben. Die Sprachtafel kann damit in verschiedensten Institutionen und Gruppierungen vom Kindergarten über Schulen bis hin zum Pflegeheim eingesetzt werden.
Die Bairische Sprachtafel im Format A2 kann über die Geschäftsstelle des Integrationsbeauftragten per e-mail bestellt werden und wird kostenlos zugesandt. Infos auch unter www.fbsd.de.
Sprachtafel „I LERN BOARISCH“ vorgestellt
Der Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung Martin Neumeyer und der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e. V. übergeben zu Füßen des König Ludwig I. – Denkmal in Kelheim die neue Sprachtafel „I LERN BOARISCH“ an den Musiker „Donikkl“.
München. Auch in Bayern wird Deutsch gesprochen. Manchmal verwenden die Bayern allerdings eigene bayerische Wörter, die oft ungewohnt klingen. Aus diesem Grund hat der Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung nach dem Erfolg der ersten beiden Sprachtafeln „Lerne Deutsch“ in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e. V. die neue Sprachtafel für die Bairische Mundart herausgebracht. Dabei orientierte man sich zunächst schwerpunktmäßig an den Grenzen Altbayerns (Ober- und Niederbayern, Oberpfalz). Eine fränkische und eine schwäbisch-alemannische Sprachtafel werden folgen.
„Mit der neuen Sprachtafel leiste ich meinen Beitrag, den Auftrag des Bayerischen Integrationsgesetzes zur Unterstützung und Pflege der Verwendung lokaler Dialekte umzusetzen“, so Martin Neumeyer über sein neuestes Projekt. Als Pate fungiert der bekannte Produzent, Musiker, Komponist, Texter, Pädagoge und Papa von zwei Kindern Andreas Donauer alias „Donikkl“. Der durch seinen Hit „Fliegerlied – So a schöner Tag“ bekannte „Botschafter Niederbayerns“ zeigte sich hocherfreut über diese Förderung der Bayerischen Kultur: „Da geht sofort was zamm, wenn Kinder oder Erwachsene sich diese Sprachtafel gemeinsam anschaun und mit ihren eigenen Kenntnissen und Erfahrungen abgleichen,“ so Donikkl.
Dem pflichtet auch der Ideengeber Siegfried Bradl vom Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e. V. bei: „Die Sprache beziehungsweise die Mundarten mit Ihren verschiedenen Ausprägungen sind der beste „Brückenbildner“ zwischen Menschen. Als Kernelement von Heimat und Brauchtum und gleichzeitig als Teil eines frischen und populären bayerischen Lebensgefühls wird mittels der Sprachtafel(n) Mundart in ihrer besonderen Bedeutung für Zusammenhalt und Gemeinschaft in einer sich wandelnden Gesellschaft erlebbar.“
Mit der neuen Sprachtafel „I lern Boarisch“ erweitert sich die Zielgruppe über Menschen mit Migrationshintergrund hinaus auf alle Menschen, die Freude an der bairischen Mundart haben. Die Sprachtafel kann damit in verschiedensten Institutionen und Gruppierungen vom Kindergarten über Schulen bis hin zum Pflegeheim Verwendung finden.
Die „Bairische Sprachtafel“ im Format A2 kann über die Geschäftsstelle des Integationsbeauftragten per E-Mail bestellt werden und wird kostenfrei zugesandt.
Martin Neumeyer
Integrationsbeauftragter der Bayerischen Staatsregierung
Landrat des Landkreises Kelheim
Integrationsbeauftragter der Bayerischen Staatsregierung
Postfach 220011
80535 München
Prinzregentenstraße 24
80538 München
Facebook: www.facebook.com/integrationsbeauftragter
Bayerische Dialektpfleger üben den Schulterschluß
Beim neu konzipierten FBSD-Dialektforum kommen erstmals Wissenschaftler und Dialektförderer zum Meinungsaustausch zusammen
Erstmals hat der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) zu einem mehrtägigen Dialektforum eingeladen und mit der Zusammenführung von Sprachwissenschaftlern und Dialektpflegern aus Bayern gleichzeitig eine neuartige Veranstaltungsform erprobt. Somit umfasste das auf zwei Tage verteilte Tagungsprogramm Referate von Sprachwissenschaftlern und Experten der Universitäten Augsburg, Berlin, Passau und Regensburg sowie Vorträge von Verantwortlichen aus zehn Vereinen und Institutionen, die sich in unterschiedlicher Weise in Bayern mit der Förderung der Regionalsprachen und der Dialekte befassen. Während der Tagung wurde offenbar, dass es zwar vielfältige Aktivitäten und Erfahrungen, Praxisbeispiele und Ansätze zur Dialektförderung gibt, aber eine gemeinsame Plattform für einen regelmäßigen Informationsaustausch untereinander fehlt. Das Dialektforum habe gezeigt, so die FBSD-Vorsitzenden Horst Münzinger und Sigi Bradl, dass es erforderlich ist, die vielen einzelnen Ideen und Maßnahmen von ihrem Inseldasein zu befreien und einen regen Austausch untereinander anzustreben. Zudem müsse eine richtungsweisende, gemeinsame Stoßrichtung für Aktivitäten entwickeln werden.
Unterschiedliche Einschätzungen zur Situation des Dialekts
Erwartungsgemäß bestanden Unterschiede in der Einschätzung der Dialektverbreitung besonders innerhalb der für die Überlieferung wichtigen jungen Generationen. Die Bandbreite der Meinungen reichte vom drohenden Totalverlust der Dialektkompetenz zunächst im städtischen Raum bis hin zur Wiederentdeckung. Festgestellt wurde auch, daß qualifizierte Umfragen und Studien hierzu fehlen.
Als positive Beispiele wurden die vielen Musikgruppen und Bühnenkünstler genannt, die ihre Texte in Mundart präsentieren. Auch die Verwendung dialektaler Schreibweisen beim Versand elektronischer Nachrichten unter Jugendlichen spreche für eine gewisse Vertrautheit junger Menschen mit dem Dialekt. Zudem sei zumindest punktuell ein wachsendes Interesse junger Menschen für Tradition, Brauchtum und Sprache zu beobachten. Bisher nähern sich Erziehungs- und Lehrkräfte in Kindergärten und Schulen immer noch nur vereinzelt - mit meist selbst gestalteten Mundartprojekten - dem Thema Dialekt. Weitgehend einig waren sich die Teilnehmer darüber, dass in wachsenden Städten und Gemeinden der Dialektverlust stärker drohe als in ländlichen Regionen. Aber auch außerhalb der Ballungsräume schreite der Verlust der Regiolekte voran.
Eltern, Erziehungs- und Lehrkräfte für den Dialekt gewinnen
Einig waren sich die Teilnehmer darüber, dass für die Weitergabe des Dialekts an den Nachwuchs vor allem die Eltern und Großeltern gewonnen werden müssten. Nach Auffassung der Teilnehmer glauben noch zu viele Väter und Mütter an die längst widerlegte These, wonach Dialekt ein Bildungshemmnis sei. Daraus folge der Verzicht auf Mundartsprache in der Familie. Hier sei der Hebel anzusetzen und die Eltern noch intensiver über die wissenschaftlich erwiesenen und von Lehrern bestätigten Vorteile des Dialekts für Kinder aufzuklären. Gewonnen werden müssten aber auch die Erzieherinnen in den Kindergärten und die Lehrkräfte in den Schulen. Die vorhandenen Materialien, wie etwa die Lehrer-Handreichung „Dialekte in Bayern“ des Instituts für Schulqualität und Bildungsforschung, das Lesebuch „Freude an der Mundart“ des Bayernbundes und die Materialien aus dem Wertebündnis-Projekt“ MundART- WERT-voll“ müssten stärker zum Einsatz kommen.
Die positive Grundhaltung der Lehrkräfte könnte zudem durch unterrichtsübliche Arbeitsunterlagen, die mit den Dialektthemen im neuen LehrplanPLUS abzustimmen seien, gefördert werden. Die aktive Schulung dieser „Multiplikatoren“ ist mit Nachdruck voranzutreiben.
Normierung der Schreibweise des Bairischen erforderlich
Weil die bairische Sprache bislang keine einheitliche Schreibweise aufweisen kann, sei die Schaffung eines normierten und anerkannten Schreibsystems erforderlich. Damit könnte, so die FBSD-Vorsitzenden, auch der Wege geebnet werden, um die Prozedur für die Aufnahme in die „Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen“ in Gang zu bringen. Die Landespolitik bekäme dann eine konkrete Handlungsbasis, um weitreichende und überprüfbare Maßnahmen zur Verbreitung der Regionalsprache in den Kindergärten, Schulen und in der Öffentlichkeit zu initiieren. Dazu sei es erforderlich, die in den Referaten und Diskussion während des FBSD-Forums zu Tage getretenen unterschiedlichen Ansätze in einer Expertenrunde zu besprechen und gemeinsam ein umsetzungsreifes, einfach anwendbares Schreibsystem zu schaffen.
Politiker loben FBSD-Forum und Dialektpflege
Lobende Worte für das FBSD-Dialektforum fand auch Josef Mederer, der Präsident des Bayerischen Bezirketags, Er sagte seine Unterstützung für die Dialektförderung zu und lud die FBSD-Vorsitzenden ein, im Kulturausschuß des Bayerischen Bezirketags Arbeit und Ziele des Vereins vorzustellen. Dass das Thema Dialekt auch in den Ministerien angekommen ist, zeigten die Videobotschaften von Heimatminister Markus Söder und Bernd Sibler, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. Beide bekannten sich zur Mundart und zur Mundartförderung in Bayern und sagten ebenfalls ihre Unterstützung zu.
Der erstmalige Schulterschluß von Sprachwissenschaftlern und Dialektförderern zum gemeinsamen Meinungsaustausch ist auf alle Fälle gelungen. Somit ist das vom FBSD erstmals initiierte Dialektforum als großer Erfolg zu werten.
Erste dreitägige FBSD-Tagung bayerischer Dialektpfleger
Dialektforum mit Experten und Praktikern soll Sprachförderung beleben
Der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. ist Ausrichter eines bislang einzigartigen Dialektforums, das vom 7. bis 9. Oktober im Trachtenkulturzentrum des Bayerischen Trachtenverbands in Holzhausen bei Landshut stattfinden wird. Vorrangiges Ziel dieser besonderen FBSD-Veranstaltung ist es, erstmals ein Forum zu schaffen, bei dem viele namhafte Experten und Praktiker unterschiedlicher Bereiche zusammen kommen, um über Inhalte und Wirkungseinschätzung bestehender und denkbarer Maßnahmen zur Dialektpflege zu sprechen. Die Ergebnisse sollen zu einem Tagungsband zusammengefasst werden und als Grundlage für ein ganzheitliches Konzept zur dauerhaft wirksamen Mundartpflege dienen. Zugleich soll eine erste Basis für die Aufnahme der Regionalsprachen in Bayern (Bairisch, Schwäbisch-Alemannisch und Fränkisch) in die „Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen“ geschaffen werden.
Das FBSD-Programm sieht deshalb Referate von Experten unterschiedlicher Fakultäten zur Standortbestimmung der Mundartkompetenz in der Bevölkerung und in der Schule sowie zur Dialektpflege vor. Auch das von der Bayerischen Staatsregierung initiierte Wertebündnis Bayern mit dem Projekt „MundART - WERTvoll“ ist mit dabei. So werden Sprachwissenschaftler ihre Vorschläge für die Dialektförderung vorstellen und Vertreter aus der Politik bestehende Regelwerke und Maßnahmen erläutern.
Des Weiteren werden Vertreter unterschiedlicher Vereine und Institutionen, wie etwa das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB), das Unterfränkische Dialekt-Institut (UDI), die Johann-Andreas-Schmeller-Gesellschaft und der Heimatkundliche Arbeitskreis Oberviechtach e.V. - „Oberviechtacher Dialektprojekt“ ihre Arbeit vorstellen und über ihre Erfahrungen im praktischen Umgang mit der Dialektpflege berichten.
Die umfangreiche Referentenliste mit Gästen aus Berlin, ganz Bayern und Österreich enthält so bekannte Namen wie die der Sprachwissenschaftler Professor Dr. Ludwig Zehetner, Professor Dr. Werner König und Prof. Dr. Almut König. Aber auch die Politik ist mit dem Präsidenten des Bayerischen Bezirketags, Josef Mederer, sowie Videobotschaften von Heimatminister Markus Söder und Bernd Sibler, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, vertreten.
Am Samstagabend findet für alle Interessierte eine öffentliche Veranstaltung statt.
Im Blick auf das Jubiläumsjahr „500 Jahre Bayerisches Reinheitsgebot“ wird Mundartautor Dr. Hans Göttler unter dem Titel „Gemma zum Bräu! - Bier- und Wirtshaus-Gschichtn aus Altbayern“ einen unterhaltsamen und kurzweiligen Abend gestalten. Musikalisch umrahmt wird das Ganze vom weithin bekannten „Haberer-Zwoagsang“, der lustige Wirtshaus- und Bierlieder sowie Couplets beitragen wird. Der Abend beginnt am 8. Oktober um 20 Uhr. Nähere Informationen zur Tagung sowie zur Reservierung gibt es bei Tagungsorganisator Sigi Bradl, 2. FBSD-Vorstand, unter: Tel. 08254 - 8665 oder 2.
Kurzfristig Entschlossene können sich ebenfalls noch bis Donnerstag, den 6. Oktober, unter der genannten Kontaktadresse anmelden.
Erster Bairischkurs im Truderinger Kindergarten St. Franz Xaver – Förderverein übernimmt Schirmherrschaft
Die Meinung der Eltern, die zum Informationsabend „Dialekt im Kindergarten“ kamen, war eindeutig: Unsere Kinder sollen mehr Bairisch können. Eingeladen zu dem Treffen in den Kindergarten St. Franz Xaver hatte die Leiterin des Kindergartens, Jeannette Feuerecker, und die Erzieherin Erika Marschall. Der Truderinger Horst Münzinger, Vorsitzender des Fördervereins Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) und Schirmherr dieses bislang einmaligen Vorhabens, begründete den Eltern die Initiative mit den wissenschaftlichen Nachweisen der Vorteile für Konzentration und Erinnerungsvermögen, wenn neben Hochsprache auch Dialekt gesprochen wird. Das Vorurteil, Dialekt sei ein Bildungshindernis, sei längst widerlegt. Deshalb betont auch der neue LehrplanPLUS für alle Schularten in Bayern den Dialekt stärker als bisher. Auch der Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) befürworte mehr Dialektförderung an Schulen, weil damit Sprachvermögen, Ausdrucksweise und Sozialverhalten positiv beeinflusst würden. Und nicht zuletzt könne schon früh der Wert nebeneinander gelebter Sprachen als wichtiger kultureller Bestandteil vermittelt werden.
Den Kurs leitet Erika Marschall, deren Ideen zur kindgerechten Dialektkunde von den Eltern begeistert aufgenommen wurden. Die Teilnahme am wöchentlich stattfindenden Kurs mit bis zu 12 Kindern ist freiwillig. Angemeldet wurden am Informationsabend spontan 15 Kinder. Start ist am 20.Oktober.
Dialekt macht schlau – erst recht auf der Wiesn!
Sprachverein wieder mit eigenem Informationstand dabei
Es hat schon Tradition, dass der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) mit einem eigenen Info-Stand auf dem größten Volksfest der Welt dabei ist. Diesmal unterhalten Mitglieder des Vereins vom 26.9. bis 3.10. im Festzelt auf dem Gelände des Zentralen Landwirtschaftsfests wieder ein eigenes Standl. Geboten wird der weit über die Grenzen Bayern hinaus bekannte FBSD-Bairischtest mit neuen Begriffen aus dem reichhaltigen Inventar bairischer Mundarten. So können sich Besucher beim Sprachtest, falls sie es nicht wissen, über die Bedeutung von Begriffen wie Kummet, dawei hom oder Schràzn und ihre Gegenstücke in bairischer Hochsprache informieren. Die Bairischförderer geben auch gerne Auskunft über die vom Lehrerverband bestätigten und von Wissenschaftlern erneut nachgewiesenen Vorteile für Konzentration und Erinnerungsvermögen, wenn bereits im Kindesalter neben der standarddeutschen Sprache auch Mundartliches geredet wird.
Den unterhaltsamen und gleichwohl lehrreichen Bairischtest unter dem Motto „Dialekt macht schlau!“ gibt’s in der zweiten Wiesnwoche täglich von 11 Uhr bis 19 Uhr am FBSD-Standl. Wer einen Fragebogen mit 21 Begriffen fehlerfrei ausgefüllt hat, erhält als Auszeichnung das dekorative FBSD-Wapperl „I red Boarisch…und Du?“. Weitere Informationen zur bairischen Sprache und zum Vereinsleben sowie Lernangebote für Kinder und Veranstaltungstermine findet man unter: www.fbsd.de.
BLLV und FBSD: Mundarten im Unterricht stärken
BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann und die beiden FBSD-Vorsitzenden Horst Münzinger und Siegfried Bradl werben für mehr Dialekt an Schulen – Neue Handreichung für Lehrkräfte „Dialekte in Bayern“ stärker nutzen und Abwertungen der Mundartsprecher entgegentreten!
München – Was haben die Schweiz, Norwegen und Liechtenstein gemeinsam? Sie stehen an der Spitze der europäischen Wohlstandstabelle und sie pflegen neben der Hochsprache einen lebendigen Dialekt in Kindergärten, Schule und Beruf. Mundart als Barriere auf dem Weg zum beruflichen Erfolg? Für die Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV), Simone Fleischmann, und die beiden Vorsitzenden des Fördervereins Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD), Horst Münzinger und Siegfried Bradl, ist dies ein Vorurteil, das längst widerlegt ist. Die drei verweisen auf die genannten Länder und auf die moderne Hirnforschung, die das kognitive Potenzial von Dialektsprechern bestätigt. Kinder aus Familien, in denen Dialekt gesprochen werde, verfügten über einen zusätzlichen Sprachreichtum, von dem sie in Schule und Beruf profitierten. Zudem werde eine gute Basis für das Erlernen von Fremdsprachen geschaffen. „Auch die Entwicklung sozialer Kompetenz wird durch diese Zweisprachigkeit positiv beeinflusst“, erklärte Fleischmann, die diesen Zusammenhang in ihrer Zeit als Schulleiterin oft beobachten konnte. Leider gebe es aber immer wieder Kritiker, die dem Dialektgebrauch skeptisch gegenüber stehen würden. In einer gemeinsamen Presseerklärung machen sich BLLV und FBSD deshalb für mehr Dialekt im Unterricht, aber auch in den Elternhäusern stark.
„Wir erinnern zudem gern an die vor einem Jahr an Schulen verteilte Lehrerhandreichung ‚Dialekte in Bayern für den Unterricht‘“, erklärten Münzinger und Bradl. Die Handreichung sei vom Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung im Auftrag des Kultusministeriums herausgegeben worden. „Sie enthält praktische Unterrichtshilfen mit Textbeispielen und DVDs.“ Beide sind überzeugt, dass Schülerinnen und Schüler von dem Nebeneinander von Standarddeutsch und Regionalsprache „enorm profitieren können.“ So zeigten Schulleistungsvergleiche einen Vorsprung der Dialektsprecher gegenüber Nicht-Dialektsprechern.
Abwertung des Dialektes ist Diskriminierung
Es dürfe auch nicht sein, das Kinder, Schüler und Erwachsene, die Mundart reden, offen oder verdeckt geschmäht oder benachteiligt würden. „Junge Menschen spüren solche Abwertungen sehr schnell und zweifeln am Wert ihrer Mundartkompetenz“, so Münzinger. Zudem sei dies ein Verstoß gegen das Grundgesetz, wonach niemand wegen seiner Sprache, Heimat und Herkunft benachteiligt werden dürfe. Erhebliche Bedeutung komme deshalb beim Erwerb und Gebrauch der Muttersprache bzw. einer Mundart den Eltern und Großeltern zu, betonte Bradl. „Sie sollten ihre Kinder und Enkel mit dem nötigen Selbstvertrauen ausstatten und begleiten.“ Bei den Lehrerinnen und Lehrern sieht Fleischmann eine positive Entwicklung und eine grundsätzlich offene Haltung zum Dialektgebrauch. „Das wollen wir unterstützen und verweisen deshalb auch auf den neuen Lehrplan-Plus, der Dialektthemen wieder mehr Raum einräumt“, erklärte die BLLV-Präsidentin.
Die Lehrerhandreichung kann über das Broschüren-Bestellportal der Bayerischen Staatsregierung angefordert werden: www.bestellen.bayern.de. Die 1:1-Online-Ausgabe ist zu finden unter www.isb.bayern.de. Der FBSD bietet zudem das für Schulen bestens geeignete Mundart-Ratespiel „Woaßt as?“ mit über 100 Fragen zur bairischen Dialektvielfalt. Zu bestellen bei: Siegfried Bradl, Tel. 08254 - 8665, E-Mail:
drumherum - Das Volksmusikspektakel 2016
Volksmusik ist ein schönes Stück Kultur. In Bayern und drumherum hat man es schon immer
verstanden, Traditionen lebendig zu erhalten und überliefertes Musikgut zu pflegen. Seit 1998
treffen sich die Volksmusikbegeisterten alle zwei Jahre in Regen im Bayerischen Wald und erfüllen
das malerische Städtchen an allen Ecken und Enden mit Summen und Brummen, mit Singen und
Pfeifen. 2016 findet das Festival unter Federführung der Katholischen Erwachsenenbildung im Lkr.
Regen e.V. bereits zum 10. Mal statt.
Am Pfingstwochenende, also von Donnerstag, 12. Mai bis Montag, 16. Mai 2016, ist es wieder so
weit, dann heißt es wieder: Auf geht’s zum „drumherum – Das Volksmusikspektakel 2016“ nach
Regen! Wie bei der neunten Auflage im Jahr 2014 werden weit über 3.000 (!) aktive Musikanten
und Sänger in unterschiedlichsten Besetzungen aus allen Teilen Bayerns und verschiedenen
europäischen Ländern und Regionen erwartet, die traditionelle und moderne Volksmusik bieten
wollen.
„drumherum – Das Volksmusikspektakel“, das 2014 über 50.000 Besucher aus Nah und Fern
anlockte, setzt sich aus mehr als 100 Einzelveranstaltungen zusammen. Es gibt Konzerte,
Gottesdienste werden volksmusikalisch gestaltet und zahlreiche Sänger- und Musikantentreffen
finden auf verschiedenen Freilichtbühnen, im Kurpark und in Musikantenfreundlichen Wirtshäusern
statt. In den Hinterhöfen wird musiziert und gesungen und auf dem Bretterboden am Stadtplatz
wird getanzt, dass sich die Balken biegen. Darüber hinaus bilden auch die zahlreichen Workshops,
Dialektlesungen, eine Internationale Volksmusikmesse, Infostände von Vereinen und Institutionen,
eine Sonderausstellung, Tanzveranstaltungen, Offene Singen, ein großer Kunsthandwerkermarkt
und vieles andere mehr Anreiz nach Regen zu kommen und lebendige Volkskultur hautnah zu
erleben.
Jeder, der Volksmusik zu seinem Anliegen macht oder einfach nur dabei sein will, ist in Regen mit
all seinen Verwandten, Bekannten und Freunden herzlich willkommen. Hier wird traditionelle
Volksmusik, fern ab von Kommerz und Volkstümelei zu einem echten, erfrischenden Erlebnis!
Informationen für Sänger & Musikanten: drumherum-Büro, Fichtenweg 10, D-94209 Regen,
Tel.: +49 (0) 9921-904975, Fax: +49 (0) 9921-807805,
www.drumherum.com,
Informationen für Besucher: Kurverwaltung Regen, Schulgasse 2, D-94209 Regen,
Tel.: +49 (0) 9921-60426, Fax: +49 (0) 9921-60433, www.regen.de,
Tag der Muttersprache - nötiger denn je
Appell an den Bayerischen Rundfunk: Vielfalt der bayerischen Regionalsprachen - Bairisch, Fränkisch und Schwäbisch - muss wieder hörbar werden
Für den Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) ist der jährlich am 21. Februar begangene Tag der Muttersprache ein wichtiger Anlass, um auf den drohenden Verlust der bairischen Sprache und damit auf das mit 1500 Jahren ältesten und wertvollsten Kulturguts Bayerns aufmerksam zu machen.
Die bereits 2009 von der UNESCO als bedroht eingestufte Bairische Sprache wird vor allem in der jüngeren Generation der unter 40jährigen immer weniger erlernt und gesprochen. Die Überlieferung an folgende Generationen ist deshalb arg gefährdet. Hauptgründe hierfür sind die vor Jahrzehnten begonnene Verbannung der bairischen Sprache und der Mundarten aus den Schulen und aus dem öffentlich-rechtlichen Bayerischen Rundfunk sowie eine allgemeine Geringschätzung der Regionalsprachen. „Aufgrund heute widerlegter Vorurteile wurden damals Bairisch und andere Regionalsprachen entwertet und gemieden und ein steriles Allgemeindeutsch als Premiumsprache mit den Merkmalen Modern und Überlegen durchgedrückt“, erklärt der FBSD-Vorsitzende Horst Münzinger aus München.
„Eine völlig falsche Weichenstellung, wie sich schon seit geraumer Zeit durch wissenschaftliche Studien und in der Praxis nachweisen lässt“, ergänzt Siegfried Bradl aus Altomünster, stellvertretender Vorsitzender des Sprachvereins. Dieser wurde 1989 gegründet und zählt heute rund 3.300 Mitglieder. „Die Lernvorteile werden bei Schülern, die neben Neuhochdeutsch auch ihre regionale Mundart beherrschen, von Lehrkräften bejaht und in Schulleistungsvergleichen nachgewiesen.“, so Bradl.
Anwendung der neuen Lehrerhandreichung „Dialekte in Bayern“ muss zur Pflicht in Schulen werden
Für Lehrkräfte gibt es deshalb die 400-seitige Neuauflage der „Handreichung für den Unterricht - Dialekte in Bayern“, die 2015 im Auftrag des Bayerischen Kultusministeriums vom Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung als Lernmaterial erstellt und an alle Schulen in Bayern verteilt wurde. Die Erstauflage mir 200 Seiten war 2006 auf eine 1999 gestartete Initiative des FBSD e.V. entwickelt worden.
„Sehr merkwürdig ist, dass Lehrkräfte, die wir nach der Handreichung fragen, dieses hervorragende Werk nicht kennen“, wundert sich Münzinger und stellt sich die Frage, wo die mit öffentlichen Geldern finanzierten Bücher und Tonträger wohl hingekommen sind.
Der FBSD-Vorsitzende fordert deshalb, dass die Weitergabe an die Lehrkräfte und der Einsatz dieses Werks im Rahmen der neuen Lehrpläne vom Ministerium verpflichtend eingefordert und konsequent kontrolliert werden. „Schon in der Ausbildung und während der Fortbildungsmaßnahmen müssen die Lehrkräfte das Werk kennen und anwenden lernen“, ergänzt Bradl. „Gleiches gilt im Prinzip auch für Erzieherinnen und Erzieher.“
Um schon ganz jungen Buben und Mädchen in Bayern die Chance zu geben, neben Deutsch auch die Aussprache und den Wortschatz der jeweiligen Regionalsprache kennenzulernen, zu erwerben oder zu pflegen, arbeiten Mitglieder des FBSD mit Kindergärten und Schulen zusammen. „Wir fördern damit die vorteilhafte bilinguale Erziehung der Kinder“, so Bradl, der für diese Aufgabe das unter seiner Regie entstandene FBSD-Mundart-Ratespiel „Woaßt as?“ empfiehlt.
Umkehr der BR-Sprachkultur
Dringenden Korrekturbedarf sehen die beiden Vorsitzenden bei der Sprachkultur im Bayerischen Rundfunk. Ihrer Ansicht nach zeigt der massive Protest gegen die geplante Auslagerung der Volksmusik vom UKW-Sender „Bayern 1“ zum Digitalsender „BR-Heimat“ auch die starke emotionale Bindung vieler Zuhörer zu ihrer Muttersprache. Sie ist durch die Bevorzugung einer entregionalisierten, einheitlichen Moderatorensprache, anstelle einer regional gefärbten Aussprache, fast nur noch im Bereich der Volksmusik zu hören. Damit ist dann auf vielen anderen Kanälen nur noch ein „Einheitsbrei“ mit wenig sprachlichem Tiefgang zu hören. Viele sehen zudem in der geplanten Auslagerung einen weiteren Verlust bayerischer Identität - und das gerade bei einem öffentlich-rechtlichen Sender mit entsprechendem Kulturauftrag.
„Moderatoren mit frohstimmender Sprachfärbung hört man selten. Es scheint, als seien sie immer noch nicht so recht im BR erwünscht“, so die Vorsitzenden. Sie haben deshalb den Intendanten des Bayerischen Rundfunks Ulrich Wilhelm dringend gebeten, eine Umkehr bei der BR-Sprachkultur vorzunehmen. Anstelle eines allgemeindeutschem Wortinventars und gekünstelter Einheitsaussprache sollten das regionale Wortinventar und die regionalen Aussprachen aufgewertet werden. Weiterhin fordern sie den BR-Intendanten auf, „es zuzulassen und es nach Kräften zu fördern, dass der Bayerische Rundfunk wieder als selbstbewusster, heimatverbundener und in seiner Vielfalt bayerisch hörbar wahrgenommen wird“.
Bayerische Sprache trifft auf den Bayerischen Bücherhimmel! Ja, da schaug her!
Die Vorstandschaft des lokalen Landschaftsverbandes Rupertiwinkel im Förderverein für Bayerische Sprache und Dialekte traf sich vor kurzem im Abtsdorfer Buchladen. Dort sind viele Textdokumente über Bayern, den Rupertiwinkel und die bairische Sprache zu finden.
Das Jahr 2016 bringt wieder viele interessante Herausforderungen für den Förderverein. Um diese Themen zu strukturieren, wurde eine Vorstandssitzung einberufen. Im "Buchladen", der privaten Bibliothek des Mitglieds Fritz Auer in Abtsdorf, wurden, nachdem zuerst ausgiebig die Bücherschätze und sonstigen Zeugnisse aus der Heimatgeschichte begutachtet waren, Pläne für die Aktionen im kommenden Jahr geschmiedet. Es gibt viele Anfragen und Möglichkeiten, die bairische Sprache und den Dialekt der Öffentlichkeit zu präsentieren. Der Förderverein freut sich über die sehr große Zusprache aus der Bevölkerung, auch die finanzielle Unterstützung seitens der Eva-Mayer-Stihl-Stiftung aus Neukirchen hilft erheblich. Leider fehlt es dem Förderverein an aktiven Helfern bei der Standbetreuung und sonstigen Aktivitäten. Daher müssen die Schwerpunkte in diesem Jahr konzentriert werden auf eher wenige, aber sehr wichtige Ereignisse. Ganz sicher wird die Bairische Sprache beim großen Fest in Laufen am 26. Juni vertreten sein – "drent und herent". Hier ist geplant, einen lokalen Dialektvergleich darzustellen zwischen dem heute und früher gesprochenen Dialekt im Flachgau und im Rupertiwinkel. Die Vorbereitungen dazu laufen. Sicher wird der Infostand wieder beim Brauereifest in Schönram vertreten sein. Auch sind einige Vorträge zu unserem bairischen Dialekt in der Region geplant zusammen mit den lokalen Volkshochschulen. Und der Tag der Muttersprache am 21. Februar wird in den Grundschulen in Saaldorf und Surheim entsprechend gewürdigt.

Interessierte Helfer können sich unter
www.fbsd.de/Landschaftsverbände/Rupertiwinkel bei der Vorstandschaft melden. Und der "Abtsdorfer Buchladen", ein Kleinod für Bücherwürmer, Heimatforscher und Lokalhistoriker, hat immer am Freitag nachmittags geöffnet.
Im Bild von rechts:
Maria Hafner und Vorstand Heinz Schober
im Gespräch mit Fritz Auer über die vielen
interessanten Bücher in seinem Archiv
Bayer Bradl war zu Besuch beim Bundespräsidenten
Volksmusikberater zu Gast bei Gaucks Neujahrsempfang. Was er in Berlin erlebt hat und was es in Schluss Bellevue zu essen gab.
Interview von Carmen Jung, Aichach
Es war eine besondere Ehre: Siegfried Bradl aus Altomünster (Kreis Dachau) war am Freitag einer von fünf Bayern, die am Neujahrsempfang von Bundespräsident Joachim Gauck in Berlin teilnehmen durften. Der 57-jährige ist als Volksmusikberater auch für das Wittelsbacher Land zuständig und als Musikant weitum bekannt. Die Einladung nach Schluss Bellevue zusammen mit 70 Bürgern aus allen Bundesländern war eine Anerkennung für Bradls über 40-jähriges Engagement in Sachen Brauchtum, Volksmusik sowie Bairische Sprache und seine ebenso lange soziale Tätigkeit beim Bayerischen Roten Kreuz. Seine Frau begleitete ihn auf der dreitägigen Reise nach Berlin - beim Empfang selbst aber war nur Siegfried Bradl.
Jung: Herr Bradl, waren Sie nervös in Schloss Bellevue?
Bradl: (kurze Pause) Nein war ich nicht. Man wird am Vortag eingeladen und mit Schloss sowie Ablauf vertraut gemacht. Als Musikant bin ich es ohnehin gewöhnt, mit vielen Leuten zu tun zu haben und öffentlich aufzutreten. Ich war vielleicht ein bisserl angespannt vor diesem tollen Erlebnis, so wie ich es auch beim Musikspielen bin. Das gehört dazu.
Jung: Die Auswahl ist auf Sie gefallen – wie ging das zu?
Bradl: Kurz vor Weihnachten kam die Einladung vom Bundespräsidialamt und ich habe mir gedacht: ’Wos woin jetzt de von mir?’ Später habe ich erfahren, dass mich die bayerische Staatskanzlei vorgeschlagen hat. Vielleicht hat mein Engagement im Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e. V. dazu beigetragen. Über diesen wirke ich an dem Projekt „MundART - WERTvoll“ des von Ministerpräsident Seehofer ins Leben gerufenen Wertebündnisses Bayern mit. Weiterhin blieben scheinbar meine Aktivitäten im Bereich der Volksmusik, des Brauchtums, der Bairischen Sprache und beim Roten Kreuz nicht unbemerkt. In Berlin wurden aus bundesweit 350 Vorschlägen 70 ausgewählt.
Jung: Was haben Sie getragen?
Bradl: Tracht war ausdrücklich erwünscht. Nach längerem Überlegen habe ich mich für die Dachauer Tracht entschieden und zwar für die ausgesprochen festliche Variante mit Faltenstiefeln, langer Lederhose, Laiberl und dem so genannten Gvodersrock, den früher die Großbauern und Großkopferten bei Festtagen getragen haben. In Berlin habe ich festgestellt, dass man sich mit einer solchen Bekleidung zunächst durchaus abgrenzt und die Menschen distanziert reagieren. Später haben dann aber viele Gäste gesagt: ’Schön, dass es so etwas bei Euch noch gibt und dass es gepflegt wird’.
Jung: Hatten Sie Gelegenheit, mit Bundespräsident Gauck ins Gespräch zu kommen?
Bradl: Am Defilee haben fast 300 Menschen teilgenommen, neben den 70 ausgewählten Bürgern auch Repräsentanten des öffentlichen Lebens, darunter zum Beispiel Kanzlerin Merkel und das ganze Kabinett. Da geht es Schlag auf Schlag und man wünscht sich nur ein gutes neues Jahr. Ich habe ihm die CD der Hirangl-Musi „Bloß für Di“ übergeben. Es hat sich gezeigt, dass der Bundespräsident eine Affinität fürs Bayerische hat. Beim Essen saß ich am Tisch seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt. Mit Bundespräsident Gauck habe ich beim anschließenden Kaffee im Salon über meine Tracht gesprochen. Zeit für ein tiefschürfendes Gespräch ist da nicht, da jeder mit ihm reden will. Auch Kanzlerin Merkel war überrascht über meine Tracht. Als ich sie fotografiert habe, sagte sie ganz erstaunt: ’Was ist denn das?’ So kam es auch mit ihr zu einer kurzen Unterhaltung.
Was war das Spannendste?
Bradl: Das Essen war natürlich fantastisch. Mich hat es beeindruckt, dass ein spezieller Koch mit einer Jacke in den deutschen Landesfarben sowie Bundesadler aufgetreten ist und dass nur rein deutsch gekocht wird, das heißt es gibt zum Beispiel keine Nudeln oder Reis. Es gab als Vorspeise ’Aufgeschäumten Schwarzwurzelrahm’, als Hauptspeise ’Klops und Filet vom Kalb mit roten und orangen Beten sowie gebackenem Kartoffelstampf’ und als Nachspeise ’Milchschnitte mit Kakao und Dörrfrüchten’. Außerdem ist es einfach bärig, dass man das überhaupt einmal erleben darf – die Räume des Schlosses und die Menschen, die man nur in der medialen Darstellung kennt. Dabei stellt man fest, dass sie auch ganz normale Menschen sind. Spannend war die Begegnung mit den anderen Bürgern, der Austausch mit ihnen. Ich habe gesehen, in welcher Vielfalt sie zum Wohle der Gesellschaft und von Mensch zu Mensch tätig sind. Es hat sich gezeigt, dass sich positive Erfahrungen aber auch herausfordernde, wie zum Beispiel das Gefühl, auf verlorenem Posten zu stehen, ähneln.
Dieser Text wird mit freundlicher Genehmigung der Aichacher Nachrichten - www.augsburger-allgemeine.de/aichach - veröffentlicht.
Siegfried Bradl (Mitte) war am Freitag einer von etwa 70 Ehrenamtsvertretern beim Neujahrsempfang
des Bundespräsidenten Joachim Gauck und dessen Lebensgefährtin Daniela Schadt.
Bundespräsident Gauck nahm das CD-Geschenk „Bloß füa Di … - Musi & Gsang aus’m Altoland“, mit großer Freude an.
@Jesco Denzel
Bundespräsident Joachim Gauck (li) und Siegfried Bradl bei einem lockeren Gespräch nach dem Mittagessen.
@Siegfried Bradl
Daniela Schadt, die Lebensgefährtin des Bundespräsidenten Gauck,
hatte Siegfried Bradl zum Mittagessen an ihren Tisch eingeladen.
@Siegfried Bradl
Neujahrsempfang des Bundespräsidenten Gauck - Siegfried Bradl war dabei
Neujahrsempfang von Bundespräsident Gauck für engagierte Bürgerinnen und Bürger im Schloss Bellevue
Bundespräsident Joachim Gauck hatte am Freitag, 8. Januar 2016, zum Neujahrsempfang ins Berliner Schloss Bellevue ein. Neben Repräsentanten des öffentlichen Lebens wurden rund 70 Bürgerinnen und Bürger aus allen Bundesländern - fünf davon aus ganz Bayern - eingeladen, die sich um das Gemeinwohl besonders verdient gemacht haben. Mit der Einladung dankten der Bundespräsident und seine Lebensgefährtin Daniela Schadt den Gästen für ihr Engagement.
Der aus dem oberbayerischen Altomünster (Landkreis Dachau) stammende Siegfried Bradl wurde für seine Verdienste als ehrenamtlicher Volksmusikberater und sein seit über 40-jähriges Engagement für die Belange des Brauchtums, der bairischen Sprache und der Volksmusik geehrt. Außerdem würdigte man damit sein seit 40 Jahren andauerndes soziales Engagement beim Bayerischen Roten Kreuz. Im Anschluss an das Defilee der insgesamt rund 220 Repräsentanten aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens lud der Bundespräsident die Bürgerinnen und Bürger zu einem gemeinsamen Mittagessen in den Großen Saal von Schloss Bellevue ein. Eine besondere Ehre war es für Siegfried Bradl, daß er hierbei am Tisch von Frau Schadt sitzen durfte.
Vor dem Mittagessen hielt Bundespräsident Gauck eine beeindruckende Tischrede, aus der nun auszugsweise zitiert wird:
„ ….. Sie, liebe Gäste, sind heute hier, weil Sie vielen Menschen die Hoffnung geben, dass die Geschichte des neuen Jahres eine gute Botschaft bereithalten wird. Sie alle haben an ganz verschiedenen Stellen der Gesellschaft dazu beigetragen, dass sich unser Land nach innen wie außen solidarisch zeigen konnte. Sie alle engagieren sich auf eine Weise, die wohl jedes Staatsoberhaupt stolz machen würde. Ich jedenfalls bin es.
….. Ich bin dankbar für Ihren Ideenreichtum, Ihre Großzügigkeit, Ihre Geduld, Ihren Humor, Ihre Ausdauer und Ihre Hingabe. Das sind die besten Eigenschaften, die unser Land zu bieten hat.
….. Was Sie tun oder getan haben, sorgt nicht immer für Schlagzeilen. Vieles geschieht unbemerkt, im engsten privaten Kreis, in der Familie und gemeinsam mit Nachbarn. Und viele von Ihnen werden Ihr eigenes Handeln für alltäglich und selbstverständlich halten und sie tun es nicht, weil sie den Dank der Gesellschaft oder des Staates dafür erwarteten.
….. Und doch wirkt, was Sie alle tun, in die Gesellschaft hinein. Liebe, Vertrauen, Freundlichkeit, Geduld, Fürsorge und Gemeinsinn - Sie zeigen, wie das gelingen kann.
….. Ich kann unmöglich alle Ideen aufzählen, die Ihnen eingefallen sind, um vorzuleben, was einen Ort, ein Land, eine Gesellschaft lebenswert macht. Und doch möchte ich Ihnen allen danken und Sie wissen lassen, dass Ihr Engagement Anerkennung findet. Was Sie tun, ist kein Beiwerk, keine Girlande, mit der man einen Staat zusätzlich schmückt. Ihr Engagement ist der Boden, auf dem wir stehen und auf den unsere demokratischen Institutionen bauen. Sie sind Säulen unserer Bürgergesellschaft. Sie werden in Zeiten wie diesen mehr denn je gebraucht.“
Für die Begleitpersonen fand während des offiziellen Empfangs ein Sonderprogramm statt. Es wurde der Reichstag bzw. Bundestag besichtigt. Zum Abschluß fand ein gemeinsames Essen im Restaurant Käfer statt.
Siegfried Bradl (Mitte) war am Freitag einer von etwa 70 Ehrenamtsvertretern beim Neujahrsempfang
des Bundespräsidenten Joachim Gauck und dessen Lebensgefährtin Daniela Schadt.
Bundespräsident Gauck nahm das CD-Geschenk „Bloß füa Di … - Musi & Gsang aus’m Altoland“, mit großer Freude an.
@Jesco Denzel
Bundespräsident Joachim Gauck (li) und Siegfried Bradl bei einem lockeren Gespräch nach dem Mittagessen.
@Siegfried Bradl
Daniela Schadt, die Lebensgefährtin des Bundespräsidenten Gauck,
hatte Siegfried Bradl zum Mittagessen an ihren Tisch eingeladen.
@Siegfried Bradl
Bairischtest auf der Oidn Wiesn 2015
Sprachverein wieder mit eigenem Informationstand im Museumszelt
Über 15.000 Besucher haben auf der Oidn Wiesn 2014 den Bairischtest „Woaßt as?“ des Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) absolviert und damit die Erwartungen der ehrenamtlichen „Bairischförderer“ weit übertroffen. Weil sich gar so viele Besucher aus Nah und Fern für das Bairische interessiert haben, wird der Verein auch auf der Oidn Wiesn 2015 wieder mit einem eigenen Informationstand dabei zu sein. Dazu hat der FBSD auch neue Fragebögen mit mehr oder weniger bekannten Begriffen aus dem altbairischen Wortinventar erstellt. So kann erraten werden, ob Gumpn eine zu kurz geratene Gurke oder eine Wassermulde bezeichnet und ob das Fallbeil oder der Gauner auch Falott genannt werden. Wer einen Fragebogen mit 21 Begriffen fehlerfrei ausgefüllt hat, erhält als Auszeichnung das dekorative FBSD-Wapperl „I red Boarisch…und Du?“.
Den unterhaltsamen und gleichwohl lehrreichen Bairischtest können Besucher der Oidn Wiesn vom ersten bis zum letzten Wiesntag, jeweils von 11 Uhr bis 19 Uhr, absolvieren. Zur weiteren Vertiefung der Bairischkenntnisse gibt es an dem Stand das beliebte Mundart-Ratespielspiel „Woaßt as?“ mit über 100 Begriffen aus 8 verschiedenen Sprachregionen Bayerns. Zudem können sich Besucher über die Ziele und die Maßnahmen des mit 3.300 Mitgliedern größten Sprachvereins in Bayern informieren. Auch praktische Hinweise und Buchempfehlungen zur Weitergabe und Pflege der bairischen Sprache in Familien, Kindergärten und Schulen gibt’s kostenfrei.
Tag der Muttersprache am 21. Februar (2015)
Jugend entdeckt die Bairische Sprache
Sie sagen Hallo, cool und Tschüss und sind doch ganz eifrig auf der Suche nach Informationen zur Bairischen Sprache. Diese Beobachtung macht der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD), der immer häufiger Anfragen von Schülern, Studenten und jungen Erwachsenen erhält, die sich besonders für Schul- und Seminararbeiten über das Bairische schlau machen wollen. Aber auch Lehrkräfte und Personal aus Kindergärten erkundigen sich bei dem mit 3.200 Mitglieder zählenden, größten Sprachverein Bayerns nach Arbeitsmaterial, um Projekte oder Lernstunden zu gestalten, die sich mit Bayern, Tradition und Bairische Sprache befassen.
Mundart-Ratespiel ein echter Renner
Ein Grund dafür ist auch der Tag der Muttersprache, der seit dem Jahr 2000 immer am 21. Februar begangen wird und an die Förderung kultureller und sprachlicher Vielfalt und Mehrsprachigkeit erinnern soll. Anfangs wenig beachtet, ist er heute ein beliebter Anlass für Schul-Projekte mit den Themen Mundart, Brauchtum oder Tradition in Bayern. „Fast immer können wir helfen und Antworten geben oder zumindest Quellen nennen“, betont der Vereinsvorsitzende Horst Münzinger. Mit dem im Herbst 2014 veröffentlichten FBSD-Mundart-Ratespiel Woaßt as? hat der Verein zudem eine echte Einstiegshilfe geschaffen, die über 100 mundartliche Wörter aus acht altbairischen Sprachlandschaften und 70 oberdeutsche Begriffe enthält. „Ein echter Renner“, wie der 2. Vorsitzende Siegfried Bradl betont. „Die Erstauflage mit 2.500 Stück war in kürzester Zeit vergriffen. Auch Lehrer haben das Kompendium als Arbeitsmaterial entdeckt und viele Exemplare bestellt“, freut sich Bradl.
„Woaßt as?“-Sammlerstück in Vorbereitung
„Die nächste Auflage wird wohl ein besonderes Sammlerstück werden“, sagen die beiden Vereinsvorsitzenden, denn das kleine FBSD-Ringbuch erhält als erstes gedrucktes Medium das Logo des Radiosender BR Heimat, den der Bayerische Rundfunk am 2.Februar gestartet hat, und der als Kooperationspartner gewonnen werden konnte. Somit kann das FBSD-Ringbuch demnächst auch beim BR in der Münchner Geschäftsstelle oder per Internet im BR-Shop erworben werden. Name und Programm des neuen Senders BR Heimat sind für den FBSD auch ein Signal dafür, dass der Volkskultur in Bayern mit Musik und Sprache, mit Brauchtum und Tradition, wieder mehr Bedeutung zukommt. Eine sehr wichtige Entscheidung, die das jahrelange Zurückdrängen des oft mit Rückständigkeit gleichgesetzten Bairischen wenigstens teilweise revidiert.
Neue Dialekt-Handreichung und LehrplanPLUS für Lehrkräfte
Neben dem neuen FBSD-Sammlerstück wird es auch eine neue Lehrer-Handreichung „Dialekte in Bayern“ für den Unterricht geben, die erstmals 2006 auf Betreiben des FBSD vom Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) und dem Bayerischen Kultusministerium erstellt wurde. „Damit haben Lehrkräfte eine überarbeitete und aktuelle Anleitung mit vielen Informationen und praktischen Beispielen zum Dialekt und zur Unterrichtsgestaltung an der Hand“, freut sich die FBSD-Vereinsspitze.
Die Handreichung geht Hand in Hand mit der im Vergleich zur Vergangenheit häufigeren Nennung des Dialekts im neuen LehrplanPLUS, der zunächst an allen Grundschulen in Bayern eingeführt wurde. Die Lehrpläne für die anderen Schularten befinden sich in Vorbereitung. Damit wird auch der gemeinsamen Forderung nach mehr schulischer Mundartförderung von FBSD, dem Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) und dem Bayernbund Rechnung getragen. Schon längst ist allgemein anerkannt, dass das Erlernen von Dialekt neben der standarddeutschen Sprache nicht nur den Wortschatz, sondern auch die Lernfähigkeit der Schülerinnen und Schüler verbessert.
MundART – WERTvoll im Schulbetrieb
Auch das Projekt MundART – WERTvoll macht nach der Genehmigung durch das Wertebündnis Bayern, das von der Bayerischen Staatsregierung ins Leben gerufen wurde und dem der FBSD angehört, Fortschritte. Derzeit beschäftigen sich vier Schulen ganz gezielt ein ganzes Schuljahr mit dem Thema Dialekt. Hierbei werden Materialien entstehen, die dann wiederum anderen Schulen als Arbeitsmaterial zur Verfügung gestellt werden können. Der FBSD, vertreten durch den 2. Vorsitzenden Siegfried Bradl, ist aktiver Projektpartner.
Zusammengefasst sehen die FBSD-Vorsitzenden ermutigende Entwicklungen zur Förderung der Mundart bei den jungen Menschen in Bayern. Der unermüdliche Einsatz vieler Mitglieder und Helfer in den 25 Jahren seit Vereinsgründung wirkt. Jetzt heißt es dranbleiben und Eltern, Lehrkräfte und Jugend begeistern und gewinnen, damit die bairische Sprache Zukunft hat.
Der Münchner Dialekt atmet noch
Freude beim Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. über die Ehrung zum 25-jährigen Bestehen durch die Landeshauptstadt München
Die Landeshauptstadt München hat in einer Feierstunde zur Ehrung Münchner Volkskulturgruppen dem Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) zum 25-jährigen Bestehen und für die geleistet Arbeit zur Mundartpflege Dank und Anerkennung ausgesprochen. Die Ehrungsurkunde überreichte Münchens Bürgermeister Josef Schmid im Alten Münchner Rathaussaal an den 1. Vorsitzenden Horst Münzinger aus München-Trudering und an den 2. Vorsitzenden Siegfried Bradl aus Altomünster.
Einheimische entscheiden über Fortbestand des Münchner Dialekts
„Der Münchner Dialekt atmet noch, weil die Älteren ihn noch beherrschen, doch bei den unter 35-jährigen ist die bairische Sprachfärbung, der bairische Wortschatz oder gar die bairische Mundart nur noch selten, bei Kindern fast gar nicht mehr zu hören. Da röchelt's nicht einmal mehr", so Münzinger. Zuwanderung, entregionalisierte Erzieher- und Lehrerausbildung sowie Personal in Kindergärten und Schulen, das der bairischen Sprache nicht mächtig ist, sind nur zum Teil der Grund für den Rückgang des Bairischen in München. Die Vergreisung und letztlich den Verlust der bairischen Sprache in der Landeshauptstadt Bayerns verantworten auch die Einheimischen selbst, wenn sie sich in der Familie, im Beruf und im Alltag ihrer sprachlichen Herkunft entledigen und ihr Wortinventar und ihre Aussprache dem norddeutsch geprägten Einheitsdeutsch anpassen. Dadurch gefährden sie nicht nur eine über 1200 Jahre alte Sprachkultur und ein wesentliches Münchnerisches Identitätsmerkmal, sondern für die Kinder geht auch eine wertvolle Möglichkeit verloren, durch das Nebeneinander von Standardsprache und Mundart die von Experten befürwortete innere Zweisprachigkeit zu erlangen.
Weil dieses Nebeneinander von Sprache und Mundart den Kindern nachweisbare Lernvorteile verschafft fordern deshalb der FBSD, der Bairische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) und namhafte Sprachwissenschaftler Mundart in den Schulen stärker zu fördern,
Münchner Vorbild braucht Nachahmer
Initiativen zur Förderung des Bairischen an Schulen wie die der Lehrerin Julia Reiter an der Münchner Berg am Laim Schule sind überzeugende Vorbilder, die zugleich belegen, dass sich auch Eltern und Kinder fremder Herkunft für das Bairische begeistern lassen. „Beispiele dieser Art brauchen dringend mehr Nachahmer, doch vor dem Können kommt das Wollen", so der 2. Vorsitzende Siegfried Bradl, der auch auf die Mitarbeit des FBSD im Wertebündnis Bayern und im Projekt „MundART - WERTvoll" hinweist, in das der Verein seine Erfahrungen durch die Arbeit an Kindergärten und Schulen und aus dem MundArt-Wettbewerb „higschaugt - zug'horcht - mitgschwätzt" einbringt. Ganz aktuell gibt es eine vom FBSD im Berchtesgadener Land mit Unterstützung des Landratsamts, des Schulamts und des BLLV gestartete Initiative zur Mundartförderung in den Grundschulen, die auch in München und Umgebung „Schule" machen könnte.
1. Bairisches Mundart-Ratespiel für Kinder
Zudem gibt es beim FBSD ganz druckfrisch das 1. Bairische Mundart-Ratespiel, das neben über 100 bairischen Begriffen aus acht Sprachregionen auch „Kennwörter des gesamten bairischen Sprachraumes" und fast 70 „Wörter der deutschen Hochsprache mit bairischer Prägung", wie z.B. blasen anstatt pusten (Blaskapelle anstatt Pustekapelle), Schaufel anstatt Schippe oder Blaukraut anstatt Rotkohl, enthält. Der FBSD bietet damit ein für Kindergärten und alle Schularten bestens geeignetes Arbeitsmittel an, um Kinder an die bairischen Dialekte und Mundarten heranzuführen.
BLLV und FBSD: Mehr Mundart an Schulen
BLLV-Präsident Wenzel und FBSD-Vorsitzender Münzinger ermuntern alle Lehrkräfte, mit ihren Schülern Dialekt zu sprechen / Förderverein startet Projekt im Berchtesgadener Land
München - Der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte ruft alle Lehrkräfte an Grundschulen dazu auf, im Unterricht die Wertigkeit des heimatlichen Dialektes, den regionalen Wortschatz und die damit verbundenen vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten zu vermitteln. Unterstützt wird er dabei vom Präsidenten des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV), Klaus Wenzel. Eine erste Aktion wurde bereits im Landkreis Berchtesgadener Land gestartet: Dort haben alle Grundschulen ein Schreiben des Fördervereins mit dem Wörter-Ratespiel „Woaßt as?“ für Schüler erhalten. Der FBSD ermuntert Schulleiter wie Lehrkräfte, mit ihren Schülern spielerisch Dialekt zu sprechen. Wenzel hält dies für ein „überaus sinnvolles Projekt“ und schließt sich der Bitte des Fördervereins für mehr Dialekt an Schulen an. Der FBSD feiert in diesen Tagen sein 25jähriges Bestehen.
Neben dem Elternhaus prägten Kindergärten und Schulen die Sprachentwicklung der Kinder und Schüler, erklärten der FBSD-Vorsitzende Horst Münzinger und Wenzel heute in München. Ob neben der Schriftsprache auch Mundart gesprochen werde, hänge also auch von der Einstellung des Personals in den Kindergärten und von den Lehrkräften an den Grundschulen ab. „Je unbefangener und häufiger Kinder Mundart reden dürfen oder an sie herangeführt werden, desto reichhaltiger wird das Wortinventar und die Vorstellungskraft des Kindes“, sagte Münzinger. Das Verständnis für Sprachen und die gedankliche Vernetzungsfähigkeit über das Sprachliche hinaus würden durch die bilinguale Ausbildung positiv beeinflusst. Aus diesen Gründen erhält Münzinger vom BLLV-Präsidenten Unterstützung. Beide wünschen sich eine stärkere Förderung der Mundart im Schulunterricht.
„Wir sind als Förderverein schon sehr initiativ“, erklärte Münzinger und verwies auf die Mitgliedschaft im Wertebündnis Bayern. Zudem sei der FBSD aktiv an dem Projekt „MundART-WERT-voll“ beteiligt. „Wir versuchen, dialektale Arbeitsmaterialien zu erstellen, die künftig an allen Schulen im Unterricht eingesetzt werden können.“
Der Dialekt leiste einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung und Förderung von Kulturgütern, ergänzte Wenzel. Dialekte müssten daher gefördert und nicht, wie es leider häufig der Fall sei, diskriminiert oder stigmatisiert werden. „Das Vorurteil, Mundart behindere die Sprach- und Lernfähigkeit Heranwachsender, sollte schnellstens abgebaut werden“, so Wenzel. In der Bildungsdiskussion herrsche längst Einigkeit darüber, dass Mehrsprachigkeit, damit ist das Erlernen von Dialekt und Hochsprache gemeint, die sprachliche, kognitive und auch die soziale Entwicklung von Kindern positiv beeinflusse. w
Ideen zur Gestaltung des Unterrichts und weitere Informationen unter www.fbsd.de oder www.bllv.de .